Vor einigen Jahren hatte die Australierin Katrina Cunnane kurz vor Weihnachten eine unregelmäßige Blutung. Das wäre normalerweise noch kein Grund zur Panik. Doch kurze Zeit später nach einem PAP-Test beim Frauenarzt stellte sich heraus, dass es sich um einen Tumor handelt. Ihre Geschichte zeigt, warum vor allem auch junge Frauen die Krebsvorsorge bei der Frauenärztin ernst nehmen sollten.
Wie aus einer unregelmäßigen Blutung ein Tumor wurde
Mit 32 Jahren denkt man noch nicht daran, dass man ernsthaft erkranken könnte. Unregelmäßige Blutungen sind keine Seltenheit. Viele Frauen, die hormonell oder natürlich verhüten, kennen dies. Genau so war es auch bei Katrina Cunnane. Die jetzt 34-Jährige hatte Ende 2018 eine außergewöhnliche Blutung außer der Reihe. Doch da sie erst kürzlich ihre Hormonspritze abgesetzt hatte, dachte sie sich nichts weiter dabei.
Auch ihr Arzt nahm danach zunächst an, es handle sich nur um ein hormonelles Ungleichgewicht und ihr wurde die Pille als Ausgleich verschrieben. Doch als die Blutung wiederholt heftig auftrat und Schmerzen im unteren Rücken dazukamen, ordnete ihr behandelnder Arzt einen Pap-Test an. Bei dem Zellabstrich werden Zellen vom äußeren Muttermund und aus dem Gebärmutterhalskanal entnommen und nach Auffälligkeiten untersucht. Die Diagnose veränderte das Leben der jungen Frau von heute auf morgen: Gebärmutterhalskrebs.
Für Katrina gab es keine Hoffnung mehr
Anfangs glaubte Katrina noch, dass man ihr helfen könne und alles gut ausgehen würde. Ihr wollte zunächst keiner sagen, dass es Krebs war. Doch nach weiteren Tests kam heraus, dass sich ihre Zellen massiv verändert und weiter ausgebreitet hatten. Sie musste eine Chemotherapie und zahlreiche Bestrahlungen durchstehen. Doch im Frühjahr 2020 stellte sich heraus, dass der Krebs weiter gestreut hatte und man nichts mehr für die 34-Jährige tun könne.
Mein ganzes Leben hat sich verändert, von meinem alten Ich ist nicht mehr viel übriggeblieben. Alles, was mir jetzt noch bleibt, ist die kostbare Zeit – von der ich in der Vergangenheit so viel verschwendet habe.
Katrina Cunnane, Daliy Mail
"Geht zum PAP-Test!"
Katrina musste mit ihrer Diagnose leben und das Beste in der ihr verbleibenden Zeit machen. Wichtig ist ihr vor allem, dass sie andere Frauen darüber informiert, regelmäßig zur Vorsorge zu gehen und einen Abstrich machen zu lassen. Über die Themen Krebsvorsorge wird laut Katrina viel zu wenig gesprochen. Wenn Frauen sich gegenseitig darüber informieren würden und sich auch über Unregelmäßigkeiten im Zyklus austauschen und diese ernst nehmen, könne man solche Schicksale eher verhindern.
Es ist Zeit, dass sich Frauen umeinander kümmern – erinnert euch gegenseitig daran, wann ihr wieder einen Pap-Test machen solltet.
Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs
Wer hormonell verhütet, geht schon wegen des Rezepts alle halbe Jahre zur gynäkologischen Untersuchung. Aber auch alle anderen Mädchen und Frauen sollten diese gynäkologischen Kontroll-Termine regelmäßig wahrnehmen und einen Zellabstrich machen lassen. Vor allem junge Frauen unter 30 haben ein hohes Risiko für Gebärmutterhalskrebs. Die Infektion mit HP-Viren (Humanen Papillomviren) verläuft häufig nahezu unbemerkt und ohne Beschwerden und zeigt sich erst nach über 10 Jahren.
Regelmäßige Zellabstriche können frühe Formen und Vorstufen des Krebses rechtzeitig erkennen und gut behandelt werden. Daher solltet ihr eure Gynäkologin bzw. den Gynäkologen unbedingt darauf ansprechen, wenn er diese Untersuchung nicht automatisch schon macht. Seit 2020 hat das Bundesgesundheitsministerium nochmals die Früherkennung als Screening-Programm erweitert. Frauen im Alter von 20 bis 34 und ab dem Alter von 35 Jahren erhalten von ihrer Krankenkasse automatisch einen Info-Brief mit den möglichen Vorsorgeleistungen, die bis zum 65. Lebensjahr in Anspruch genommen werden können.
Auch das Abtasten der Brust sollte eine Frau regelmäßig selber vornehmen: Im Video erfahrt ihr, welche Symptome auf den Krebs in der Brust deuten können. Aber Achtung! Geht im Zweifel bitte immer zu eurer Gynäkologin!
Informiert eure Töchter und lasst sie impfen
Jungen Mädchen wird seit 2007 empfohlen, sich gegen HPV impfen zu lassen. Die STIKO empfiehlt diese einmalige Impfung gegen eine Infektion mit HPV-Viren bis zum 14. Geburtstag, da diese das Risiko für Gebärmutterhalskrebs deutlich senken würde. Die Leistung wird von den Krankenkassen bezahlt. Auch Jungen wird die Impfung empfohlen, bevor sie ihren ersten Geschlechtsverkehr hatten, denn diese Viren werden durch Sex übertragen.
Als Eltern von Töchtern solltet ihr euch daher unbedingt auch über diese Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen informieren. Sprecht eure Gynäkologin oder den Gynäkologen unbedingt darauf an und redet auch mit euren Kindern darüber. Das kann man z.B. mit einem Gespräch über die Periode verbinden. Solche Themen sind kein Tabu und es ist wichtig, dass offen darüber gesprochen wird. Denn es dient der Gesundheit. Dann können solche Schicksale wie die von Katrina zukünftig vielleicht rechtzeitig verhindert werden.
Quelle: Daily Mail, Bundesgesundheitsministerium, Robert-Koch-Institut