Eure Kinder wünschen sich einen Film mit Spannung, viel Farbe und einer guten Geschichte? Dann ist "Die Heinzels: Neue Mützen, neue Mission" genau das richtige für euch – solange die Kinder jünger als zehn Jahre sind. Wir haben außerdem mit den beiden Synchronstimmen Jella Haase und Annette Frier exklusiv über den Film gesprochen.
"Die Heinzels: Neue Mützen, neue Mission" läuft ab dem 24.12.2024 in den deutschen Kinos.
Ab welchem Alter ist der Film geeignet?
Der Film hat eine FSK von 0 bekommen, was wir absolut unterstützen. Die Supermützen mit ihren Gadgets sind zwar ab und zu etwas schnell, aber das können jüngere Kinder alles sehr gut aushalten.
Worum gehts im Film?
Helvi und die Heinzelmännchen sind zurück! Drei Jahre sind vergangen und Helvi muss schnell feststellen: Die Heinzels sind überhaupt nicht so allein, wie sie immer dachten. Denn auf einmal sind da andere Heinzels. Die wenig mit Helfen am Hut haben, dafür aber sehr viel mit Spaß. Besonderes Highlight: Die neuen Supermützen haben auch einen ganz anderen Dialekt als die Heinzels aus Köln.
Helvi macht sich auf zu erkunden, wer die unbekannten Heinzels eigentlich sind. Dabei gerät nicht nur sie selbst immer wieder in Gefahr, sondern auch alle anderen Heinzels. Denn die gewitzte Kommissarin Lanski ist ihr, gemeinsam mit ihrer Katze Polipette dicht auf den Fersen. Wird am Ende dieses turbulenten Abenteuers wirklich alles gut werden?
Interview mit Jella Haase
Jella, du sprichts Helvi, die weibliche Hauptrolle. Was magst du an ihr am liebsten?
Jella Haase: Helvi ist frech, mutig, sehr offen. Sie vorverurteilt nicht, sie ist neugierig und will zur Welt hingehen, will sie anfassen. Helvi will alles erleben und erspüren. Und sie ist unangepasst. Gerade im ersten Teil fand ich das ein schönes Narrativ, dass da jemand guckt: Wo gehöre ich hin? Ich fühle mich nicht so richtig zugehörig und begebe mich auf eine Suche. Sie ist nicht so festgefahren.
Aber das ist sie im zweiten Teil ja auch nicht. Auch da sucht sie nach ihrem Platz. Ich finde das super, dass das in einem Kinderfilm so gezeigt wird. Was mir auch gut gefällt ist, dass Helvi eine unangepasste Heldin ist, die zeigt, dass Fehler machen, total ok ist.
Auf jeden Fall. Sie stolpert auch ständig über ihre eigene Courage. Das finde ich auch extrem wichtig.
Ich mag ihre Hands on Mentalität, dieses “Ich mach erstmal”. Obwohl sie dann auch direkt verstoßen wird, was ich etwas drastisch fand.
Das hat etwas Pippi Langstrumpf-mäßiges. So nach dem Motto: Woher soll ich wissen, dass etwas funktioniert, wenn ich es nie probiert habe. Es ist ein guter, gesunder Pragmatismus und eine Offenheit.
Und ja, es ist ein bisschen überspitzt, aber eine Form von Rebellion. Wenn man das auf eine gesellschaftliche Ebene hebt, dann rebelliert Helvi. Sie bricht alte Strukturen auf. Das ist doch wie unserer Gesellschaft, wo manche alten Leute nicht wollen, dass sich Dinge verändern.
Helvi will aber, die rüttelt am bestehenden System und da herrscht erstmal Angst vor. Veränderung macht Menschen oft Angst. Das ist erstmal etwas Bedrohliches. Das ist das Schöne, dass ihr Clan dann merkt, dass die, die anders sind als wir, eine Bereicherung sind. Aber das müssen die erst mal erstmal mit Helvi erspüren.
Oder vielleicht auch dank Helvi? Weil sie die Einzige ist, die offenen Armes losrennt und sagt: Hier, es gibt noch mehr.
Ich sehe das schon auch ein bisschen metaphorisch, als Bild für eine sehr enge Gesellschaft, die nicht bereit ist, mit dem Ganzen mitzugehen, sich zu öffnen.
Ich musste sehr lachen, als Helvi die Ratte als Haustier anschleppt. Denn als Mutter dachte ich sofort: Genau so stellen sich Kinder ja vor, wie sie an Haustiere gelangen könnten. Was wäre denn dein Haustier: Ratte, Hund oder Katze?
Wir hatten schon fast alles, außer Katzen. Ich hatte viele Haustiere als Kind, da waren meine Eltern sehr gnädig. Finde ich rückwirkend aber auch schwierig. Die armen Tiere. Wir hatten von Meerschweinchen über Wellensittiche über Kaninchen bis zum Hund, sehr viele Tiere. Nacheinander. Das frage ich mich, hatten die jetzt ein schönes Leben? I doubt it. Und trotzdem habe ich manchmal wieder Sehnsucht nach einem Meerschweinchen. Und dann bin ich generell ein Hundemensch.
Stell dir vor, die Heinzels kommen zu dir. Wobei könnten die dir helfen?
Oh, bei so vielem. Ich wünschte, ich hätte ein paar Heinzels zu Hause. Gerade renoviere ich meine Bude, es ist eine Katastrophe. Ich habe so viel Zeug zu Hause, was ich aussortieren müsste ... Und überhaupt, sortieren. Die Heinzels könnten mir dabei helfen, meinen Kopf zu sortieren. Ich wünsche mir ein paar Heinzels zu Weihnachten. (Sie lacht)
Ich hasse am Aussortieren, dass man sich dann damit beschäftigen muss, wohin das ganze Zeug kommt.
Und man ist ständig am Aussortieren und es wird gefühlt trotzdem nicht weniger. Es ist so verrückt, wie viel Kram wir uns alle anschaffen. Wie viel Zeug habe ich bitte? Das ist auch einfach belastend. Ich könnte einige Hilfe von den Heinzels gebrauchen.
Und wobei würdest du ihnen helfen können?
Das ist eine gute Frage. Sie könnten bei mir im Schrank wohnen, ich würde ihnen Obdach geben, wenn es kalt wird. Sie wohnen beim Bäcker, aber wenn sie mal was Neues wollen … Und ich könnte ihnen natürlich Arbeit geben. Ich wäre ihr größter Arbeitgeber. Bei mir würden sie sich wohlfühlen. Ich würde Ihnen einen wahnsinnig guten Grießbrei kochen, mit Mohn und Vanille und Heidelbeeren.
Na toll, jetzt habe ich Hunger und will unbedingt dein Rezept kennenlernen. Vielleicht könnten mir die Supermützen dabei helfen. Die haben so viele coolen Gadgets … Welches ist da dein Favorit? Oder gibt es eins, dass du dir für sie wünschen würdest?
Ehrlich gesagt, hätte ich richtig gerne so ein Oldschool-Gadget. Ich hätte gerne einen Besen, auf dem ich fliegen kann, so Harry Potter-mäßig.
Ich muss aber auch gestehen, als ich den zweiten Teil gesehen hab, war ich erstmal irritiert über die Gadgets. Aber na klar, das ist die Welt, in der wir leben. Da treffen auch Gegensätze aufeinander. Es gibt das Handwerk, das ist ja auch die Sippe, aus der Helvi kommt. Und dann gibt es die neuen Supermützen mit ihren Gadgets.
Da ging es mir wie dir. Aber ich glaube, dass es diese Gadgets braucht. Weil Kinder heute eben damit groß werden. Auch wenn mir die Geschichte um die Heinzels auch ohne all das Spaß gemacht hat.
Ich habe auch gedacht, vielleicht hätte man den Gegensatz, dass es auf der einen Seite das Analoge, das Handwerk der Heinzels gibt, und auf der anderen Seite die Gadgets, noch ein bisschen deutlicher machen können. In der Anlage ist er ja da.
Wir haben schon übers Helfen gesprochen: Warum ist es immer richtig zu helfen?
Weil es nicht anders geht, glaube ich. Menschen sind soziale Wesen und so funktioniert unsere Gesellschaft, Familie, Freundschaften. So funktioniert Liebe. Wir müssen uns helfen, um das hier alles durchzustehen.
Unser Rating für den Film
Ein lustiger Spaß für Kinder unter 10 Jahren. Hier wird sich nicht gegruselt, aber viel gelacht. Und die Kinder bekommen Ideen, wie sie Eltern von Haustieren überzeugen können.
So finden wir und unsere Kinder den Film
Warum fährt die Polizistin so Auto?
Meine Kinder beschäftigte vor allem die Frage, warum sich die Polizistin nicht an Recht und Ordnung hält und so chaotisch Auto fährt. Ein schönes Detail, wie ich finde.
Der Film hat den Jüngeren sehr viel Spaß gemacht, ich denke bis acht, maximal zehn Jahre kann man hier wirklich viel Spaß haben. Ich mochte das Erzähltempo, die bunte Welt und die Idee, wie Kinder so an Haustiere kommen könnten.
Kinder, die sehr viele Medien gewohnt sind, werden vielleicht etwas weniger gut mit dem Film zurechtkommen, weil eben nicht alle paar Sekunden etwas explodiert oder es schnelle Schnitte gibt. Meine Kinder und ich fanden das aber super und empfehlen einen Kinobesuch all denen, die keine Lust auf Weihnachtsfilme haben, sich aber mit einer guten Geschichte unterhalten fühlen wollen.
Was essen die da? Helft mir.
Meine Filmbegleiter*innen waren 4 und 8 und fanden den Film richtig gut. Das kleine Kind hat nur nicht ganz verstanden, warum die Polizistin keine Heinzels mag. Dieses Thema hat es den ganzen Film über beschäftigt – und die Auflösung kommt ja dann auch tatsächlich am Ende des Films. Das große Kind war auf jeden Fall Team Gadget-Heinzels, bei denen wäre es am liebsten auch mit eingestiegen.
Wir hatten auf jeden Fall alle drei eine gute Zeit im Kino und haben den Film unseren Freunden und Freundinnen empfohlen, wenn sie in der Weihnachtsferienzeit Lust auf Kino haben.
Und falls ihr euch den Film anschaut und wisst, dass die Heinzels da am Stiel mit Ketchup verputzen, verratet es mir. Gibt es diese Spezialität wirklich in Köln? Dieses Rätsel lässt mich echt nicht los. Liebe Kölner und Kölnerinnen helft mir, wenn ihr könnt.
Interview mit Annette Frier
Annette, was magst du an deiner Figur, der Polizistin Lanski, am liebsten?
Annette Frier: Ich war sehr froh, an die Antagonistin zu geraten. Das ist für mich eine seltene Freude, dass ich mal den vermeintlichen Bösewicht geben darf. Die „Lanski“ ist mir in vielerlei Hinsicht sympathisch. Sie kann sich z.B. herrlich in Dinge verbeißen. Die Beziehung zu „Polipette“, ihrer Katze, mag ich auch. Und der Prozess selbst war natürlich auch hochspannend. Die Figur war ja noch gar nicht „da“, das heißt es war eine Work in Progress- Situation. Wir haben ausprobiert, wie die Lanski stimmlich wohl sein könnte . . . Das hat echt Spaß gemacht.
Die wichtigste Frage meiner Kinder war: Fährst du so schlecht Auto wie die Polizistin? Und wieso ist es der Polizistin überhaupt erlaubt, so schlecht Auto zu fahren?
Natürlich nicht. Ich fahre fantastisch Auto. (Sie lacht). Das ist ja großartig.
Für alle Kinder, denen es so geht wie deinen: Ich fahre sehr gut Auto und die Lanski fährt nur deswegen so schlecht, weil wir ihr noch ein paar missliche Charaktereigenschaften in die Schuhe schieben mussten, damit wir sie nachher erblühen lassen können.
Was könnten die Heinzels denn für dich erledigen?
Die Liste ist lang, ich möchte jetzt nicht mit Details langweilen. (Sie lacht). Ich gehöre zu den Menschen, die irgendwo reinkommen und sofort sehen: Wow, hier ist einfach immer Ordnung. Ich sehe natürlich auch sofort das Gegenteil: Hang zu Häufchen, Viele Stehrumchen. Das mag ich auch.
Dann fühle ich mich sofort zu Hause, dann räumt man halt was weg und setzt sich da hin. Aber insgeheim denk ich bei so ordentlichen Leuten: Wenn ich mal groß bin, dann sieht es bei mir auch immer so tip top aus. Daran arbeite ich.
Ich bin da total bei dir. Aber wenn ich ehrlich bin: Ich bin lieber da, wo es so chaotisch aussieht wie bei uns. Weil ich dann immer denke: Na, wenn meine Kids da auch noch durchfegen, dann geht wenigstens weniger kaputt. In so einer aufgeräumten Wohnung fällt das doch sofort auf.
Ahja, das ist ein guter Gedanke. Ich rede mir das auch noch auf einer anderen Ebene schön: Ich denke dann immer, ich brauche keine Ordnung im Außen, ich mache mir die „innen“. Da kann ich das Außen vielleicht ein bisschen schleifen lassen. Das wäre ein Zeichen von Kreativität.
Wo würdest du den Heinzels denn helfen?
Die sind ja eigentlich eine ziemlich gut aufgestellte Truppe. Ich glaube, da bin ich zu sehr Lanski. Die helfen mir ja, indem sie bei mir die Wahrheit ins rechte Licht bringen. Oder das, was ich vermeintlich gesucht habe. Insofern finde ich das eigentlich toll, dass der Film auf verschiedenen Ebenen wirkt. Denn eigentlich helfen die Heinzels den Erwachsenen, sich selbst zu finden.
Und das wird, wir spoilern jetzt nicht, am Ende auch noch so schön aufgelöst. Mit welchem Heinzel sympathisierst du denn am meisten?
Ich bin schon Helvi- Fan in Sachen Abenteuerlust. Ich fand die ganze Wien-Gang aber auch fantastisch, einfach schon im Schnack. Da entsteht feiner Humor. Wien und Köln ist auch einfach eine schöne Melange.
Ja, obwohl ich als Berlinerin da sagen muss: Ich hab schon einen Moment gebraucht, um da reinzukommen. Mein erster Gedanke war: Super, das sind jetzt gleich zwei Dialekte, die ich nicht kann.
Im Nachhinein bin ich auch froh, dass wir die Lanski Hochdeutsch haben angelegt haben. Nicht nur wegen nationaler Reichweite. Es hat mich zuerst in den Fingern gejuckt. Also das Kölsche. Aber es hat sich nicht so angeboten bei ihrem Charakter. Diese Verbissenheit, diese Ökonomie, ,dieses “Ich möchte das jetzt aber so!”, das widerspricht ein bisschen dem Rhythmus der kölschen Gemütlichkeit. Deswegen haben wir’s weggelassen..
Ich finde gut, dass Lanski eine Bösewichtin ist. Aber sie bleibt nicht in diesem Kosmos hängen.
Genau. Wir haben als Zuschauer die Möglichkeit, hinter ihre Fassade zu schauen. So ist es im Leben doch eigentlich auch. Und was für eine schöne Möglichkeit für die Kinder, die mit Erwachsenen umgehen müssen, die ständig Anordnungen geben. Die Kinder durchschauen uns doch, die merken sofort: Die nervt. Hat sie eventuell selber mal schlachte Erfahrungen gemacht? Wäre schön, wenn Kinder das im Film entdecken können.
Ratte, Hund oder Katze, was wäre dein Haustier?
Katze! Ich habe jetzt endlich auch wieder eine! Aber auch eine ganz tolle Hündin. Und die ist Rudeltier und sehr großherzig und deswegen durfte der kleine Kater ins Haus. Hier wimmelt es nur so von lustigen Geschöpfen.
Aber Annette, dann ist es doch kein Wunder, dass es bei euch aussieht wie bei uns!
Ja, genau. Wie soll denn das gehen mit Kindern, Ehemann, Hund und Katze? Wer soll denn da Ordnung halten? (Sie lacht). An mir liegts nicht!
Deine Polizistin ist ja auch sehr getrieben, sie hat einen absoluten Fokus. Wo nimmst du Energie her, um Dinge zu verfolgen und anzugehen?
Ich glaube, das ist ganz grundsätzlich ein Antrieb, den wir als Menschen haben. Das ist unser Motor, immer wieder zu spüren: Das lohnt sich jetzt, dahin zu gehen. Wir müssen ja ohnehin gehen, wir sind immer in Bewegung. An einem Punkt geht es los und dann gibt es irgendwann auch ein Ende. Die Linie dazwischen, das nennt man Lebenszeit. Und was mache ich da, außer Essen und Schlafen? Gehen. Immer weiter gehen. Abzweigungen und Kreuzungen. Oder man läuft nur gerade aus.
Es gibt auch die Möglichkeit rückwärts zu gehen. Aber ich komme zu dem Schluss, dass es sinnvoller ist, nach vorne zu gucken. Insofern muss man eigentlich immer nur warten. (Beim gehen.) Die nächste Kreuzung kommt. Und dann entscheiden, wo es hingeht, schwer genug.
Ich finde es schön, über so einen Film zu sprechen, der ja ein einziges Abenteuer ist und dann zu merken: Das ist ALLES real. Ich erlebe dieses Abenteuer als Annette, als Lanski, als Schauspielerin. Irre! Wir kommen auf diese Welt und dann sollten wir so viele Abenteuer wie möglich mitnehmen, auf allen möglichen Ebenen. Vielleicht war’s das schon?(Klar, der Weltfrieden ist da noch nicht unbedingt drin, aber ... ) Das nennt man wahrscheinlich Evolution.
Für Fans von ...
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