Inspirierende Mütter gibt es heutzutage einige, ob in der Öffentlichkeit oder als Heldinnen des Alltags. Aber auch in der Geschichte finden sich jede Menge starke Frauen, die uns und das Familienleben heute geprägt haben. Ob Ada Lovelace oder Benazir Bhutto: Diese 12 berühmten (Working) Moms sind wahnsinnig inspirierend!
Sie sind alle für ihre Leistungen, nicht aber für ihr Mutterdasein berühmt. Das wollen wir ändern, denn wir finden: Unsere Erfolge bauen auf die Unterstützung unserer Familie auf – und unsere Familie auf die Werte, für die wir uns im Alltag einsetzen. Als Eltern haben wir oft das Gefühl, perfekt sein zu müssen. Dass wir uns weder im Familienalltag noch im Job verstellen müssen, zeigen uns diese 12 Kämpferinnen.
Marie Curie, Physikerin und Chemikerin (1867—1934)
Wenn wir da mal mit keiner Super-Mum starten: Nicht nur war die polnische Wissenschaftlerin die erste Frau, die den Nobelpreis gewann. Die Pionierin der Radioaktivität zog nach dem tödlichen Unfall ihres Mannes ihre zwei Töchter alleine groß – und gewann nebenbei einen weiteren Nobelpreis. Wer sagt also, dass Working Mums eine Erfindung des 21. Jahrhunderts sind?
Kleopatra, Königin und Pharaonin (69 v. Chr.-30 v. Chr.)
Die ikonische letzte Herrscherin von Ägypten war nicht nur eine Fashion-Ikone ihrer Zeit, sondern auch in politischen Bereichen progressiv: Anders als üblich, machte sie die Vaterschaft ihres Sohnes mit Julius Cäsar und ihrer drei Kinder mit Markus Antonius publik.
Von Kleopatra können wir wohl einiges lernen, unter anderem: Jede Familie ist einzigartig und hat ein Recht auf Akzeptanz. Und mit Elizabeth Taylor, die Kleopatra in ihrer berühmten Filmrolle verkörperte, bekommen wir gleich eine doppelte Dosis davon!
Julie Andrews, Schauspielerin und Autorin (geb. 1935)
"Mary Poppins" und "The Sound of Music" gehören definitiv zu unseren Favorite Things. Aber Schauspielerin Julie Andrews ist auch für die Liebe zu ihren Kindern und dem Familienleben bekannt. Andrews nennt auch eine erfolgreiche Kinderbuchreihe mit ihrer Tochter Emma ihr eigen, welche sie im Interview mit “Today” als die beste, fürsorglichste Mama bezeichnete:
"Sie war sehr praktisch orientiert und immer da, um uns früh um 6 vor der Schule Eier zu kochen." Selbst an den hektischsten Tagen ihrer Schauspielzeit. Kein Wunder, dass Julie Andrews nicht nur ihren eigenen, sondern Generationen von Kindern die Kindheit versüßt. Übrigens beschreibt Julie Andrews ihr Leben wunderbar in ihren beiden Büchern Home und Home Work.
Nancy Matthews Edison, Lehrerin (1810–1871)
Der Mann im Bild kommt uns bekannt vor! Die Mama vom Urvater des elektrischen Lichts Thomas Edison verdient einen Ehrenplatz in unserer Galerie. Als ihr jüngstes von sieben (!) Kindern von seinen Lehrern als unfähig und geisteskrank bezeichnet wurde, entschied sie sich, ihn selbst zu unterrichten. Heute geht man davon aus, dass Thomas Edison eine simple Lese-Rechtschreibschwäche hatte.
Edison soll über sie gesagt haben: “Meine Mutter hat mich zu dem gemacht, was ich bin. Sie hat so sehr an mich geglaubt, dass es mir einen Grund zum Leben gab.” Nancy Edison zeigt uns: Unser unbeirrbarer Glaube an unsere Kids kann nicht nur deren Leben, sondern die ganze Welt verändern.
Benazir Bhutto, Premierministerin (1953-2007)
Die zweifache Mutter und Politikerin ging 1988 als erste Premierministerin eines muslimischen Landes, Pakistan, in die Geschichte ein und wurde zu einem Symbol der Demokratie in der islamischen Welt - weit über ihren Tod durch ein Attentat 2007 hinaus. Zwei Jahre nach ihrem Amtsantritt bekam Bhutto – als erstes Staatsoberhaupt im Amt weltweit – ein weiteres Baby.
Es dauerte noch 28 Jahre, bis die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern in 2018 diese Reihe fortführte. Beide Geschichten machen deutlich: Auch, wenn unser Familienleben für Kritiker ein leichter Angriffspunkt ist, müssen wir es auf keinen Fall verstecken, um unsere Träume zu verwirklichen.
Ada Lovelace, Mathematikerin und Programmiererin (1815-1852)
Als weltweit erste Programmiererin ging Ada Lovelace in die Geschichte ein, im frühen 19. Jahrhundert! Weit vor ihrer Zeit hatte sie ein Gespür dafür, dass Maschinen mehr können als rechnen.
Aber die Mathematikerin hatte mehr als einen Job: Neben ihrer Arbeit zog sie ihre beiden Kinder groß. Während sie an ihren komplexesten Studien arbeitete, waren beide Kids unter 10 Jahre alt – in einer Zeit, in der die Vereinbarung von Familie und Beruf für Frauen undenkbar war.
Ada beweist, dass auch junge Mütter im Beruf unglaublich belastbar und erfolgreich sein können. Und dass Barrieren existieren, um sie zu brechen. Fun Fact: Ada war die Tochter des britischen Poeten Lord Byron. Kein Wunder also, dass sie sich so leidenschaftlich für alles einsetzte, was ihr wichtig war!
Alberta Williams King, Orgelspielerin und Wohltäterin (1904- 1974)
Und wo wir gerade bei Müttern berühmter Söhne sind: Alberta King (ganz links im Bild) war engagierte Gründerin von Frauenverbänden – und noch eine Mama, deren unbeirrbare Werte halfen, die Welt zu verändern: In seiner Biografie schrieb ihr Sohn Martin Luther King, dass seine Mutter ihm beibrachte, die herrschende Rassenordnung nicht hinzunehmen.
“Sie hat mir klargemacht, dass sie gegen das System war und dass ich niemals zulassen darf, dass ich mich deswegen minderwertig fühle.” Damals hätte sie noch nicht gewusst, dass ihr kleiner Sohn Jahre später gegen genau dieses System kämpfen würde.
Sechs Jahre nach dem Tod ihres Sohnes wurde auch Alberta King beim Orgelspielen ermordet. Alberta King zeigt uns: Die Werte, die wir unseren Kindern vermitteln, haben Bedeutung – auch, wenn sie sich von der vorherrschenden Meinung abheben.
Josephine Baker, Entertainerin und Zivilrechtlerin (1906-1975)
Die amerikanische Sängerin und Tänzerin wurde die erste afroamerikanische Schauspielerin in einem Hollywoodfilm und sprach sich vehement gegen Diskriminierung, Rassismus und Segregation aus. Sie weigerte sich, vor ausgewähltem Publikum zu performen. Baker adoptierte 12 Kinder unterschiedlicher Herkunft und Kulturen und nannte ihre Familie liebevoll ihren “Regenbogen-Klan”. Sie zeigt uns: Je bunter unsere Familien sind, umso stärker können sie sein!
Sojourner Truth, Abolitionistin und Frauenrechtlerin (1797–1883)
Als heutige Ikone für Frauenrechte schaffte es Sojourner Truth, mit ihrer neugeborenen Tochter der Sklaverei zu entfliehen – und statt unterzutauchen, zog sie vor Gericht, um ihren Sohn ebenfalls zu befreien.
Nach zwei Jahren wurde sie so zur ersten afroamerikanischen Frau, die vor Gericht gegen einen weißen Mann gewann. Mit ihrer berühmten Rede “Ain’t I a woman?” adressierte sie die weiße Frauenbewegung und wurde zur ersten (und lange Zeit einzigen) afroamerikanischen Frauenrechtlerin. Sojourner Truth zeigt uns, dass wir für unsere Kinder alles überkommen können und dass alles, was wir im Kleinen beginnen, in etwas Großem enden kann.
Demi Moore, Schauspielerin (geb. 1962)
Okay, denkt ihr jetzt. Demi Moore war toll in “Ghost”, aber was ist an reichen Hollywood-Mamas so besonders? Demi Moore war 1991 der erste Star, der sich mit (Schock! Horror!) nacktem Babybauch auf dem Cover der “Vanity Fair” ablichten ließ und sich offen dagegen aussprach, dass Mütter und ihre Körper tabuisiert werden, weil es nicht in die verzogenen Erwartungen der Gesellschaft passe.
“Man ist entweder sexy, oder man ist eine Mutter. Ich wollte mich nicht entscheiden.” Ganz schön mutig, wenn man bedenkt, dass wir noch 30 Jahre später über stillende Models in Magazinen diskutieren. Demi Moore zeigt uns: Muttersein in allen Facetten ist definitiv nichts, dass man verstecken muss!
Dorothea Lange, Fotografin (1895-1965)
Die berühmte Fotografin und Mitgründerin der Dokumentarfotografie hat nicht nur für ihre eigene Familie die Welt verändert: Lange dokumentierte sie nicht nur die politischen Probleme und Arbeitsverhältnisse für Familien zur Zeit der Weltwirtschaftskrise, sondern war sehr aktiv in der Armenversorgung.
Als Inspiration nannte sie ihre eigenen Erfahrungen als Mutter zweier Kinder. Ihr berühmtestes Bild, “Migrant Mother”, ist hier abgebildet und wohl ein eindeutiger Beweis, dass uns Familien trotz Unterschiede sehr vieles verbindet.
Lucille Ball, Schauspielerin und Produzentin (1911-1989)
Lucille war 1950 die erste Frau, die ein Fernsehstudio – und das im männer-dominierten Hollywood! – übernahm. Im selben Jahr, in dem ihre berühmte Show “I love Lucy” Premiere feierte, bekam sie mit 40 Jahren ihr erstes Baby und versetzte das Amerika der 50er in entsetztes Staunen.
Doch Lucille machte hier nicht Halt: Ihre zweite Schwangerschaft nahm sie trotz heftiger Kritik der Fernseh-Chefs spontan ins Skript der Show auf, in einer Zeit, in die Wörter Schwangerschaft und schwanger in den Medien als Tabu galten. Nicht nur war die Storyline ein voller Erfolg, die Geburt ihres zweiten Sohnes schaffte es aufs Cover des “TV Guide”!
Lucille und Lucy haben es nicht nur geschafft, schwangere und arbeitende Mamas auf die öffentliche Agenda zu setzen, sondern auch die Medienwelt (mit einer gewissen Portion Humor) für immer zu verändern. Wir lieben Lucy!
Natürlich gibt es eine lange Liste toller Mütter der Geschichte und Gegenwart, die hier genauso einen Platz verdient haben. Wer sind eure persönlichen Favoriten? Schreibt's uns!
All diese Mamas haben gemeinsam, dass sie nicht nur als Mütter, sonden als Feministinnen in die Weltgeschichte eingingen. Was genau Feminismus ausmacht, erklären wir im Video: