Bremen ist nicht nur Märchen- und Raumfahrtstadt sowie Deutschlands zweitgrößte Hafen-City, nein, sie ist auch bekannt für ihren derben Dialekt. Hier kommen 15 wunderbare Wörter aus Bremen und Umzu: Wo es "nach Tanne Meier" geht und was "Umzu" eigentlich wirklich bedeutet.
#1 nach Tanne Meier
Egal, welche Sprache man gerade neu lernt – nach dem Weg zur Toilette zu fragen, ist IMMER eine der ersten Lektionen. In Bremen geht man allerdings nicht auf die Toilette, sondern "nach Tanne Meier". Vielleicht sogar eine gute Gelegenheit, um anderorts diskret nach dem Örtchen zu fragen, ohne, dass es gleich alle mitbekommen ...
#2 Cornern
Was sich in ganz Deutschland zum Jugendslang entwickelt hat, ist in Bremen schon lange bei Jung wie Alt ein Begriff: "Cornern" heißt "am Eck im Viertel entspannen und ein Bier trinken".
#3 Umzu
Als "Umzu" beschreiben die Bremer*innen das "Drum herum" also die Bremer "Umgebung".
#4 geplörrt
Beim Cornern kann es schonmal vorkommen, dass man etwas verschüttet. Das heißt dann in gutem Bremer Dialekt "geplörrt".
#5 Um ’n Pudding geh’n
Wir Deutschen sind ja bekannt dafür, dass wir gerne Wandern und Spazierengehen. Besonders während des Lockdowns wurde es bei Menschen allen Altersgruppen populär, zu zweit eine Runde um den Block drehen, weil man sich in Innenräumen schließlich nur selten gemeinsam aufhalten durfte.
Wer in Bremen ums Quadrat geht, der geht "um'n Pudding". Wie man da drauf gekommen ist, das ist mir ein Rätsel ...
#6 Spökenkieker
Auch ein schönes Wort für einen Pessimisten haben die Bremer*innen gefunden: Ein "Spökenkieker" ist jemand, dessen Glas immer halb leer ist. Es kann aber auch bedeuten, dass jemand in die Zukunft sehen kann. Der Ausdruck wurde früher für Menschen gebraucht, die Todesfälle und andere schlimme Ereignisse vorhersahen.
#7 Kaffeesieren
Das Lieblingswort aller Koffein-Junkies und eigentlich total selbsterklärend: "Kaffeesieren" bedeutet, "einen Kaffee trinken zu gehen". Warum sagt man das eigentlich nicht auch im Rest von Deutschland?!
#8 Babbeler
Wer beim "Babbeler" an jemanden denkt, der zu viel redet, hat zwar logisch mitgedacht, irrt sich aber trotzdem (und ist möglicherweise Pfälzer*in). Der "Bremer Babbeler" ist nämlich eine Zuckerstange zum Schlecken – und noch dazu eine echte Spezialität!
#9 Lüttsche
Als "Lüttsche" bezeichnet man in Bremen gerne mal ein "süßes Kleinkind". Aber Vorsicht! Das Wort ist nicht zu verwechseln mit "einen Lüttschen nehmen", was so viel bedeutet wie "einen Schnaps trinken gehen".
#10 Beschietjes
"Beschietjes" klingt etwas eigenartig, ist es aber gar nicht. Gemeint ist der typische "Schiffszwieback", also ein Hartkeks, wie etwa ein gewöhnlicher Butterkeks.
#11 das backt
Apropos Keks: "Das backt" heißt in Bremen nicht etwa, dass der Kuchen gerade im Backofen ist, sondern, dass etwas klebt bzw. klebrig ist.
#12 Frostködel
Ein "Frostködel" ist eine Person, die schnell friert. Und von denen gibt es da im Norden sicherlich eine ganze Menge ... ich selbst bin auch so eine.
#13 Muscha
Wer in Bremen unterwegs ist und sein sprachliches Können unter Beweis stellen möchte, der antwortet auf das herkömmliche "Wie gehts dir?" ab jetzt mit einem knappen "Muscha" ("Muss ja"). Spökenkieker scheinen dort wohl weit verbreitet zu sein.
#14 Mors
"Mors" – diese witzige und irgendwie auch süße Bezeichnung hat man in Bremen für den "Hintern" gefunden.
#15 Feudel / gefeudelt
Was eindeutig zweideutig klingt, ist eigentlich jugendfrei und total harmlos. Ein "Feudel" ist in Bremen ein "Wischlappen", wer also eben noch schnell im Bad "gefeudelt" hat, hat einfach nur "gewischt" – und nicht etwa anstößige Dinge getrieben!
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