Essen in der Deutschen Demokratischen Republik: Das war Hausmannskost vom Feinsten! Aufgrund der Knappheit mancher Lebensmittel kochte man im Osten meist mit den Zutaten, die gut zu bekommen waren und mit regionalem Obst und Gemüse. Das Ergebnis waren oft recht einfache, aber größtenteils auch sehr leckere, deftige Gerichte. Einen großen kulinarischen Einfluss hatte auch die Sowjetunion auf die DDR-Küche. Ich bin selbst zwar erst in den 80ern geboren worden, aber wurde dank meiner Familie, Kindergarten und Grundschule noch stark durch dieses Essen geprägt. Lasst uns gemeinsam zurückschauen auf die bekanntesten Gerichte aus dem Osten!
Woran könnt ihr euch noch gut erinnern? Liebt ihr diese Gerichte heute auch noch oder habt ihr sie euch abgewöhnt!?
Soljanka
Aus Russland kam einst ein Klassiker der osteuropäischen Küche zu uns: die Soljanka. Die säuerlich-scharfe Suppe schmeckt mit einem Klecks Schmand besonders gut. In vielen traditionellen Lokalen im Osten Deutschlands darf die Soljanka auch noch heute auf keiner Speisekarte fehlen.
Kohlrouladen
Kohlrouladen sind ebenfalls ein richtiger DDR-Klassiker. Mutti oder Oma zauberten die Rouladen gerne an einem Sonntagmittag zum Familienessen.
Soleier
Früher hat meine Mutter immer Soleier für meinen Vater gemacht. Als Kind dachte ich noch, dass sie “Sohleier” heißen würden, weil sie nach alten Schuhsohlen rochen. Denn die Eier lagen unter anderem in einer Mischung aus Salz, Essig, Kümmel, Zucker und Zwiebeln. Muss man mögen!
Kalter Hund
In der DDR gab es selten eine Kaffeerunde ohne ihn: den kalten Hund. Die Süßspeise aus Butterkeksen, Kokosfett und Schokolade war schnell gezaubert und die Zutaten meist leicht zu kaufen. Auch heute ist die “kalte Schnauze” noch sehr beliebt.
Würzfleisch
Auch etwas ganz Feines auf der DDR-Speisekarte: Würzfleisch. Klingt nicht besonders edel, damit war aber einfach nur ein Ragout Fin mit günstigerem Schweine- statt mit Kalbsfleisch gemeint.
P.S.: Dazu darf natürlich die echte Dresdner Exzellent Worcestersauce nicht fehlen, die auf den Tischen der Speisegaststätten immer rar war.
Ketchup-Soße
Zu den beliebtesten DDR-Gerichten zählte definitiv die Tomatensoße, die eigentlich nur aus Mehlschwitze und Ketchup oder Tomatenmark besteht. Ich liebe sie noch heute, denn meine Oma hat sie seit meiner Kindheit bei jedem meiner Besuche für mich gemacht. Echte Gourmets aßen dazu übrigens immer feinen Wurstgulasch!
Jägerschnitzel
Eine ebenfalls beliebte Beilage zu Spirellis und Tomatensoße war das gute alte Jägerschnitzel, welches nichts anderes als ein Stück gebrachtene und panierte Jagdwurst war.
Selterskuchen
Hmmm, Selterskuchen oder auch “Selterswasserkuchen”! Vor ein paar Jahren habe ich den beliebten DDR-Kuchen für mich wiederentdeckt und backe ihn immer mal wieder, weil er echt schnell geht. Doch warum eigentlich “Selterskuchen”? Weil “Mineralwasser-mit-Kohlensäure-Kuchen” nun wirklich doof klingt.
Karlsbader Schnitte
Die Karlsbader Schnitte klingt nobler, als sie es vielleicht verdienen würde, denn meist war sie nichts anderes als eine Scheibe Mischbrot, die mit Schinken belegt und mit Käse überbacken wurde. Ein einfaches Gericht, das dafür umso leckerer war. Bei mir heißt das heutzutage aber einfach nur “überbackene Stulle”.
Möhrensalat
Ein Salat nur aus Möhren? Klar! In meiner Kindheit gab es die russische Salatkreation immer mit einer Mischung aus Zucker und Essig. Viele lieben sie auch mit Knoblauch oder Chili oder mit Apfelstücken und Zitrone.
Milchnudeln
Wenn ich zählen könnte, wie oft es auch noch Jahre nach der Wende in meinem Kindergarten und in meiner Grundschule Milchnudeln gab! Für viele zählt die seltsame Mischung aus gesüßter und aufgekochter Milch mit gewöhnlichen Nudeln zu den Kindheitstraumata, andere essen sie noch heute gerne. Ich zähle zu ersteren.
Königsberger Klopse
Diese Spezialität aus Ostpreußen liebe ich nach wie vor noch (natürlich nur von Mutti). Die leckeren Klopse schmecken besonders gut mit der typischen Soße aus Essig und Mehl. Nur das mit den Kapern muss meiner Meinung nach nicht sein!
Schokoladensuppe
Wir hatten ja nüscht! Da konnte es schon mal vorkommen, dass man Milch mit Kakaopulver und Grieß zu einer Masse vermengt und als “Suppe” ausgegeben hat. Ähnlich skurril wie die Milchnudeln, aber wer es mag 😉
Broiler
Ein schöner, knuspriger Broiler gehörte im Osten zu den beliebtesten Fast-Food-Gerichten. Im Prinzip nichts anderes als ein Brathähnchen, ist der Broiler noch heute ein übliches Wort in den neuen Bundesländern.
Eier in Senfsoße
Senf und Eier waren zum Glück zwei Dinge, die man in der DDR eigentlich immer bekam. So ließen sich dann solche leckeren Gerichte wie Eier in Senfsoße zaubern.
Gulasch
Da Ungarn ein beliebtes Urlaubsland in der DDR war, hatten viele ungarische Gerichte einen festen Platz im ostdeutschen Speiseplan. So auch Gulasch. Noch heute ein Klassiker bei uns!
Quarkkeulchen
Auch in der Gegenwart noch auf jedem großen Weihnachtsmarkt im Osten Deutschlands vertreten sind die Quarkkeulchen. Die sächsische Süßspeise wird meist aus Pellkartoffeln, Magerquark, Eiern und Mehl zubereitet und schmeckt sooo gut.
Letscho
Ebenfalls aus der ungarischen Küche stammt das Letscho. Das Schmorgericht besteht im Kern aus Paprika, Tomaten, Zwiebeln und Knoblauch.
Blutwurst
Dieses spezielle Gericht bekam ich schon im Kindergarten regelmäßig zu essen. Ein ganz typisches DDR-Gericht eben! Wenn ich aber heute mal so drüber nachdenke, was genau “tote Oma” bzw. Blutwurst eigentlich ist, bin ich froh, dass ich dieses Essen irgendwann als Kind nur noch verweigert habe.
Eierkuchen
Eierkuchen, Pfannkuchen, Pancakes, Crêpes? Wer hier verwirrt ist, ist es zurecht. Aber Eierkuchen ist so ein schönes DDR-Wort für die leckere Mehlspeise aus der Pfanne.
Gebackener Blumenkohl
Viele Gerichte in der Deutschen Demokratischen Republik bestanden aus nur wenigen Zutaten. So auch der gebackene Blumenkohl, für den man außer Blumenkohl meist nur ein Ei, Butter und Semmelbrösel brauchte. Dieses Essen gab es ürigens in meiner Kindheit so oft, dass ich Blumenkohl als Erwachsene echt nicht abkann.
Schneewittchenkuchen
Ob Schneewittchenkuchen oder Donauwelle: Die Kombi aus Schoko, Vanillepudding und Kirschen ist einfach so köstlich, dass dieser Kuchen auch heute noch überall gerne verspeist wird.
Strammer Max
Der stramme Max kommt aus der Berliner und sächsischen Küche und bezeichnet eine Scheibe Brot, belegt mit Schinken und Ei. Zwiebeln waren ebenfalls gerne dazu gesehen und Spreewälder Gurken gaben eine perfekte Garnierung ab. Hmm, lecker!
Gefüllte Paprikaschote
Schon wieder ein Gericht mit viel Paprika. Wo es wohl herkommen mag? Richtig, aus Ungarn! Ist aber auch einfach ein Klassiker, eine ausgehöhlte Paprika mit einer fleischig-würzigen Füllung.
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Typisch deutsch?
Im Video zeigen wir euch Gerichte, die immer mit Deutschland verbunden werden!
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