Die 1960er-Jahre waren ein revolutionäres Jahrzehnt für die Automobilindustrie. Es war die Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs und des „American Dream“, aber auch eine Ära, in der Autos nicht länger nur als Fortbewegungsmittel, sondern als Kultobjekte der Freiheit und des individuellen Ausdrucks galten. Vom ersten Dröhnen eines Ford Mustang bis zum schnittigen Design des Porsche 911 – das Jahrzehnt brachte so einige ikonische Modelle hervor. Diese 15 Autos der 60er gelten noch heute als wahre Legenden.
#1 Alfa Romeo Giulia (1962)
Die Alfa Romeo Giulia wurde 1962 vorgestellt und wurde schnell zu einem der bekanntesten und beliebtesten Modelle der Marke. Besonders hervorzuheben ist die Giulia Sprint, ein sportliches Coupé (hier zu sehen auf dem Bild), das sich durch seine herausragende Fahrdynamik und das elegante, aber kraftvolle Design auszeichnete. Die Giulia Sprint hatte einen 1,6-Liter-Vierzylinder-Motor, der etwa 92 PS leistete – eine beeindruckende Zahl für die damalige Zeit.
#2 Alfa Romeo Spider (1966)
Weiter gehts mit der Alfa Romeo Spider (Baureihen 105 und 115), die erstmals auf dem Genfer Autosalon 1966 präsentiert wurde und sich durch ein völlig neues Design auszeichnete, das von dem bekannten italienischen Designer Pininfarina entworfen wurde. Es handelt sich um eine technische Weiterentwicklung der Giulia Spider (zu sehen auf dem Bild). Unter der Haube steckte ein 1,6-Liter-Vierzylinder, der nun 109 PS leistete, was ihm eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 180 km/h ermöglichte.
#3 Aston Martin DB 5 (1963)
Der Aston Martin DB5, der 1963 vorgestellt wurde, ist wohl das berühmteste Modell der DB-Reihe und hat sich durch seine Eleganz, Leistung und seinen ikonischen Status einen Platz in der Automobilgeschichte erobert. Der DB5 wurde nicht nur durch seine außergewöhnliche Optik und Verarbeitung gefeiert, sondern auch durch seine Darstellung als das bevorzugte Fahrzeug (hier im Bild zu sehen) von James Bond im berühmten Film Goldfinger (1964).
Der Vantage-1-Sportwagen, ausgestattet mit einem 4,0-Liter-Sechszylinder-Reihenmotor, brachte beeindruckende 286 PS auf die Straße, was ihm eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 240 km/h erlaubte. Sehr bekannt wurde auch der Aston Martin DBS von 1967.
#4 DKW F 102 (1963)
Der DKW F 102 wurde 1963 von der Auto Union (später Audi) auf den Markt gebracht und war ein innovativer Schritt in der Entwicklung von Kompaktlimousinen. Der F 102 war das letzte Auto Union-Fahrzeug, das den klassischen Zweitaktmotor verwendete. Unter Daimler-Benz wurde er durch einen Reihen-Vierzylinder-Viertaktmotor ersetzt und fortan unter dem Namen Audi F 103 verkauft.
#5 Audi F 103 / 60 (1968)
De Audi F103 war ein Kompaktwagen, der 1965 von Audi eingeführt wurde. Er markierte eine wichtige Phase in der Geschichte von Audi, da er das erste Modell war, das unter der Marke Audi nach dem Zusammenschluss mit der Auto Union in den 1960er-Jahren produziert wurde.
Zu den Modellen gehörte auch der Audi 60 (zu sehen im Bild), der 1968 folgte und als Vierzylinder-Limousine konzipiert wurde. Erhältlich war er sowohl in einer einfachen als auch gehobenen L-Ausstattung.
#6 BMW 1500/1600/1800 (1962)
Der BMW 1500 (hier zu sehen im Bild) wurde 1962 auf den Markt gebracht und war das erste Modell der „Neuen Klasse“ von BMW. Mit einem 1,5-Liter-Vierzylinder-Motor, der etwa 80 PS leistete, war der BMW 1500 ein leistungsstarker Kompaktwagen, der es mit den großen Limousinen aufnehmen konnte. Das Auto bot ein hervorragendes Verhältnis von Leistung, Komfort und Fahrdynamik, was es zu einem sofortigen Erfolg machte. Der BMW 1500 war als Familienlimousine gedacht, hatte aber auch sportliche Gene, die ihm eine breite Käuferschicht sicherten.
Direkte Nachfolger waren die Modelle 1600 und 1800 ab 1964. Die Modelle BMW 2000 C bzw. CS richteten sich dagegen an ein anspruchsvolleres (und wohlhabenderes) Klientel.
#7 BMW 2000 C/CS (1965)
Der BMW 2000 C und der BMW 2000 CS wurden zwischen 1965 und 1970 produziert und waren Teil der „Neue Klasse“-Serie von BMW, die sich durch innovative Technik, gutes Design und sportliche Fahrleistungen auszeichnete.
Einstiegsmodell war der BMW 2000 C, der über einen 2,0-Liter-Vierzylindermotor verfügte, der rund 100 PS leistete und das Auto zu einer Höchstgeschwindigkeit von etwa 175 km/h brachte. Der BMW 2000 CS (zu sehen im Bild) war die sportlichere und leistungsstärkere Variante des 2000 C. Er hatte den gleichen 2,0-Liter-Motor, allerdings in einer „S“-Version, die 120 PS leistete. Diese Steigerung der Leistung brachte eine bessere Beschleunigung und eine höhere Endgeschwindigkeit (ca. 185 km/h), was den 2000 CS zu einem dynamischeren Fahrzeug machte.
Der 2000 CS hatte auch einige technische Upgrades, darunter eine bessere Federung und ein sportlicher abgestimmtes Fahrwerk, um das sportliche Fahrerlebnis zu maximieren.
#8 Ford Capri (1969)
Der Ford Capri, der 1969 eingeführt wurde, hatte einen enormen Einfluss auf die Automobilgeschichte, insbesondere in Europa. Obwohl er ursprünglich in den 1960er Jahren konzipiert wurde, wurde der erste Ford Capri erst 1969 vorgestellt. Ford wollte mit dem Capri einen Sportwagen anbieten, der sich an ein breiteres Publikum richtet – ein Fahrzeug, das sportlich und erschwinglich war und im europäischen Markt eine ähnliche Rolle spielen sollte wie der Ford Mustang in den USA.
Er war in mehreren Varianten erhältlich, mit unterschiedlichen Motoren und Ausstattungen. Es gab kleinere 1,3-Liter-Motoren, aber auch leistungsstärkere Varianten mit 1,6-Liter- und bis zu 2,0-Liter-Motoren, die deutlich mehr Leistung boten. Die Spitzenmodelle erreichten eine Leistungsstärke von bis zu 85 PS (Normalbenzin) und in R-Ausführung bis zu 90 PS (Superbenzin).
#9 Jaguar E-Type (1961)
Der Jaguar E-Type, erstmals 1961 auf dem Genfer Autosalon vorgestellt, ist ein echtes Meisterwerk der Automobiltechnik und des Designs. Unter der Leitung von Malcolm Sayer, dem Chefdesigner von Jaguar, wurde der E-Type zu einem der legendärsten Sportwagen der Geschichte.
Er war nicht nur ein ästhetisches, sondern auch ein technisches Wunderwerk. Der E-Type war mit einem 3,8-Liter-Reihensechszylinder-Motor ausgestattet, später gab es auch eine 4,2-Liter-Variante, die 269 PS oder mehr erreichen konnte. Diese Leistung ermöglichte es dem Fahrzeug, Geschwindigkeiten von über 240 km/h zu erzeugen, was ihn zu einem der schnellsten Straßenfahrzeuge seiner Zeit machte und sogar für den Rennsport qualifizierte.
#10 Mercedes SL "Pagode" (1963)
Der Mercedes-Benz SL „Pagode“, offiziell als Mercedes-Benz W 113 in den Versionen 230 SL, 250 SL und 280 SL (letzterer zu sehen im Bild) bekannt, wurde von 1963 bis 1971 produziert und zählt zu den ikonischsten Cabriolets der 1960er-Jahre. Der Name „Pagode“ stammt von der charakteristischen, nach innen gewölbten Hardtop-Karosserie. Dieses Design, das von Benz's Chefdesigner Paul Bracq entworfen wurde, machte das Fahrzeug sofort erkennbar und verhalf dem Pagoden-SL zu einem legendären Status.
Unter der Haube verfügte der Pagode zunächst über einen 2,3-Liter-Sechszylinder-Reihenmotor im Modell 230 SL, der rund 150 PS leistete und das Fahrzeug zu einer Höchstgeschwindigkeit von etwa 200 km/h brachte. Im Dezember 1966 wurde der Pagode 250 SL und 1968 280 SL mit stärkeren Motoren ausgestattet – der 250 SL hatte einen 2,5-Liter-Motor mit etwa 170 PS, der 280 SL einen 2,8-Liter-Motor mit etwa 170-180 PS.
#11 Porsche 911 (1963)
Der Porsche 901 (zu sehen im Bild) war die erste Version des berühmten Porsche 911 und wurde 1963 als Prototyp vorgestellt. Der Porsche 901 war der erste Entwurf eines sportlichen Coupés, das als Nachfolger des Porsche 356 gedacht war und den Beginn einer neuen Ära für Porsche markierte. Der 901 wurde von Ferdinand "Butzi" Porsche, dem Enkel des Unternehmensgründers Ferdinand Porsche, entworfen.
Der 901 war mit einem 2,0-Liter-Sechszylinder-Boxermotor ausgestattet, der eine Leistung von etwa 130 PS (je nach Ausführung) erbrachte. Er hatte das charakteristische Heckmotor-Konzept, das später das Markenzeichen des 911er Porsche wurde.
1964 wurde das Automobil in Porsche 911 umbenannt. Dies geschah aufgrund eines rechtlichen Problems, da der Name „901“ bereits von Peugeot für seine Fahrzeugmodelle geschützt war.
#12 Renault R4 (1961)
Der Renault R4, der 1961 vorgestellt wurde, ist ein Kleinwagen mit großer Geschichte und war eines der ersten Fahrzeuge, das von Renault als praktisches, günstiges Auto für die breite Masse entwickelt wurde. Der R4 war mehr als nur ein Auto – er war ein Allrounder, der die Bedürfnisse der Alltagsfahrer und Familien ansprach und gleichzeitig die Mobilität für viele Menschen revolutionierte. Mit seinem robusten Design, der einfachen Technik und seiner Vielseitigkeit war der Renault R4 das, was man als „Volksauto“ bezeichnen könnte – ähnlich dem VW Käfer.
Das Automobil zeichnete sich durch seine praktische Karosserie aus, die als Kombilimousine konzipiert wurde. Er war mit einem 0,7-Liter-Vierzylinder-Motor ausgestattet, der zunächst 26 PS leistete, was für die damalige Zeit ausreichend war, um das Auto mit einer Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h fahrbar zu machen. Es war kein Sportwagen, sondern ein Auto für den Alltag – mit einer einfachen, aber zuverlässigen Technik, die für niedrige Betriebskosten und Wartung bekannt war.
Mit über 8 Millionen produzierten Einheiten zwischen 1961 und 1994 war der R4 eines der meistverkauften Autos der Welt und bleibt bis heute ein Symbol für praktische, erschwingliche Mobilität. Er wurde nicht nur in Europa produziert und verkauft, sondern beispielsweise auch in Afrika und Lateinamerika, wo seine Robustheit und Vielseitigkeit besonders geschätzt wurden. In Deutschland wurde der Verkauf bereits 1988 eingestellt, da der R4 die Abgasgrenzwerte überschritt.
#13 Honda S800 (1966)
Der Honda S800 war ein sportlicher Kleinwagen, der von Honda zwischen 1966 und 1970 produziert wurde. Er war der Nachfolger des Honda S600 und der dritte Teil der „S“-Serie von Honda, die auf kleine und leichte Sportwagen ausgerichtet war. Der S800 wurde schnell für seine agile Fahrweise, hohe Drehzahlen und das präzise Handling bekannt und gewann viele Fans, die sich für die japanische Automobiltechnik begeisterten.
Er war mit einem 0,8-Liter-Vierzylinder-Motor ausgestattet, der eine bemerkenswerte 67,2 PS entwickelte – eine beeindruckende Leistung für ein Auto dieser Größe. Die maximale Geschwindigkeit des S800 lag bei etwa 150 km pro Stunde.
Auf den deutschen Markt kam der S800 erst 1967 – Honda wurde damit zum ersten japanischen Autohersteller in Deutschland.
#14 VW Käfer
Natürlich darf auch der berühmte VW Käfer in dieser Liste nicht fehlen, er steht so sehr wie kein anderes Automobil für das deutsche Wirtschaftswunder. Ursprünglich wurde das Auto 1938 von Ferdinand Porsche entwickelt. Der Käfer, auch bekannt als Volkswagen Typ 1, wurde von Volkswagen produziert und spielte eine zentrale Rolle bei der Popularisierung des Automobils in der Nachkriegszeit. Die Modellreihe 1965/66 erlaubte den Einbau einer elektro-pneumatisch gesteuerte Kupplung von Fichtel & Sachs, des sogenannten Saxomat.
#15 Mini Moke (1964)
Der Mini Moke, der 1964 von British Motor Corporation (BMC) vorgestellt wurde, ist eines der charmantesten und ungewöhnlichsten Fahrzeuge der 1960er Jahre. Ursprünglich als militärisches Geländefahrzeug entwickelt, fand der Mini Moke schnell seinen Weg zu den Zivilist*innen der Zeit und wurde in vielen Ländern zu einem wahren Kultobjekt. Er war mit einem 848 cm³-Motor ausgestattet und im Wesentlichen ein offenes Fahrgestell mit einer sehr niedrigen Bodenfreiheit (weswegen er als Militärfahrzeug im Gelände nicht brauchbar war) und einer offenen Fahrgastzelle. Für den Alltag bedeutet er jedoch geringe Kosten und eine einfach Wartbarkeit, was ihn in zahlreichen Ländern sehr beliebt machte.
Wer sich Autos aus der DDR interessiert, kann mal einen Blick in unsere verlinkte Bilderstrecke werfen!