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Meine Meinung

Dieses Kind nervt mich total: Darf man das auch sagen?

Kinder unsympathisch finden
© Getty Images/CoffeeAndMilk

Menschen sind verschieden. Manche mag man auf Anhieb, andere gar nicht. Wir sagen dazu häufig: „die Chemie muss stimmen“. Genau das gilt auch für Kinder. Man gibt es nur selten zu, dass man ein Kind unsympathisch findet, denn Kinder sind ja generell reizende Geschöpfe. Ich finde – macht euch mal locker, ihr Eltern, ihr könnt ruhig zugeben, wenn ihr ein Kind nicht mögt, mit dem euer Kind befreundet ist. Es kommt darauf an, wie wir das kommunizieren!

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#1 Ich mag dieses Kind nicht: Warum eigentlich?

Oft höre ich, dass jemand darüber redet, dass er diesen oder jenen Menschen nicht mag oder unsympathisch findet. Von Kindern sagen Erwachsene das selten, weil Kinder wahrscheinlich so eine Art heilige Schutzfunktion haben. Man möchte nicht schlecht über sie reden, weil es „ja noch Kinder sind“.

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Dennoch ist das einfach so, dass man auch bei Kindern sofort eine gewisse „Chemie“ und Sympathie oder Antipathie spürt. Manchmal gilt das für Kind und dessen Eltern gleichermaßen, aber häufig auch nicht. Jedes Kind hat einen persönlichen Charakter, so wie jeder Mensch. Den darf man mögen oder halt nicht so gern mögen. Das ist vollkommen menschlich.

Das eigentliche Problem ist ja nur, wenn man ein Kind total unsympathisch findet, dass das eigene Kind gerne mag.

#2 Wie sage ich meinem Kind, dass ich seinen Freund nicht mag?

Sympathien sind da oder eben halt nicht. Nicht jeder kann und muss uns mögen und auch wir können und müssen nicht jeden mögen. Genau das versuche ich meiner Tochter zu vermitteln. Ich finde das völlig in Ordnung, solange ich respektvoll von dem Kind spreche, um das es geht. Manchmal kann man auch eine Antipathie nur schwer erklären oder vermitteln. Nicht immer gibt es konkrete Beispiele, warum man einen Menschen weniger gut mag. Es ist leichter das zu erklären, wenn es konkretes Verhalten gibt, dass man nicht gut findet. Schwieriger wird es bei Sympathie.

Meine Tochter kann wissen, dass ich diese oder jene Freundin bzw. diesen oder jenen Freund von ihr lieber mag, weil sie / er mir sympathischer ist. Ich erkläre das dann beispielhaft mit einer Analogie zu Essen, Musik oder Kleidung, die man mag oder nicht mag und dass das normal ist. Das hat sie bisher immer gut verstanden. Wenn es konkretes Verhalten gibt, dass ich schwierig finde, lässt sich das besser erläutern.

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#3 Authentisch und ehrlich, aber respektvoll bleiben

Die Herausforderung dabei ist es die eigenen Kinder nicht mit dem eigenen Verhalten oder der Antipathie zu beeinflussen. Das bleibt natürlich nie ganz aus – das ist mir auch bewusst. Wir sind vor allem Vorbilder für unsere Kinder: So wie wir uns zu anderen Verhalten, so sind auch unsere Kinder zu andern. Denn sie lernen von uns soziales Verhalten und Empathie.

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Mir ist wichtig, dass ich ehrlich zu meiner Tochter bin und ihr sage, wenn ich etwas oder jemanden nicht mag und auch, warum das so ist. Für manche Meinungen gibt es eine Begründung, aber manchmal ist es auch einfach eine Grundsympathie, die da ist oder nicht. Es bringt meinem Kind nichts, wenn ich vorspiele, dass ich immer alles und jeden total gut finde. Das ist nicht authentisch und wirkt total fake.

Dennoch darf sie natürlich mit dem Kind spielen oder es zum Geburtstag einladen. Solange das Kind sich in einem Rahmen verhält, der in Ordnung ist. Auch da gibt es natürlich Grenzen. Ich möchte meiner Tochter zeigen, dass ich freundlich und neutral zu anderen bin – auch wenn ich nicht jeden in mein Herz schließen kann. Damit auch sie lernt, respektvoll mit ALLEN Kindern umzugehen. Das klappt natürlich mal mehr mal weniger gut.

Wie ist das bei euch?

Katja Nauck

Das sollten wir uns alle vornehmen

Sind wir doch einfach auf gewisse Art nett und höflich zueinander, dann geht es uns allen besser. Wir müssen uns aber auch nicht bei jedem anbiedern, wenn wir merken, dass die Chemie nicht stimmt. Jeder findet seine Herzensmenschen irgendwann oder auch mehrmals im Leben. Manche kommen und gehen.

So wird es auch unseren Kindern ergehen. Sie sollen offen sein für andere Menschen und selbst herausfinden, wen sie mögen und bei wem es eben nicht so passt – und natürlich dürfen sie das ebenfalls sagen. Das sollten wir Erwachsenen dann genauso akzeptieren!

Katja Nauck

Test: Ist mein Kind hochsensibel?

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