Jaaa, ich weiß, man soll niemanden beleidigen. Aber ganz ehrlich, mit diesen Wörtern kann das Ganze schon ziemlich witzig werden. Viele der Begriffe kennt ihr vielleicht noch von früher. Und was soll ich sagen: Sie haben Stil – aber natürlich nur in einem nicht ernstzunehmenden Kontext.
Halunke
"Du alter Halunke!" Eigentlich kein netter Ausdruck, dennoch wird er wohl die meisten von uns zum Schmunzeln bringen. Hierbei handelt es sich um eine früher beliebte Beleidigung, die Gauner und Betrüger sehr treffend beschrieb oder jemanden eben als solchen abstempeln sollte. Heutzutage klingt "Halunke" eher antiquiert und weckt nostalgische Erinnerungen an eine Zeit, in der Schimpfwörter noch stilvoll und charmant verpackt wurden.
Ursprünglich stammt das Wort wahrscheinlich aus dem 16. Jahrhundert und entwickelte sich aus zwei Bezeichnungen. Einerseits aus dem tschechischen Wort "holomek", das sich aus dem alttschechischen "holomken" ableiten lässt. Neben "Diener" trug dieser Begriff die Bedeutung "Gauner" oder "Betrüger". Andererseits aus dem osmitteldeutschen Wort "Holunke", das Stadtdiener, Boten und Heideläufer bezeichnete.
Flitzpiepe
Hört man das Wort "Flitzpiepe" könnte der ein oder andere junge Mensch denken, es handle sich um einen neuen hippen Smoothie oder einen köstlichen Cocktail mit originellem Namen. Tatsächlich beleidigt man jemanden damit als Dummkopf oder Trottel oder drückt damit aus, dass man die Person nicht ernst nimmt. In vielen Kontexten ist das Wort aber auch spaßig gemeint und nicht allzu ernst zu nehmen.
Hanswurst
Als Wurst möchte ja nun wirklich keiner bezeichnet werden. Umso frecher und zugegebenermaßen witziger ist die Beleidigung "Hanswurst". Früher war der Hanswurst eine komische Figur des deutschsprachigen Theaters. Heute kennt man den Ausdruck als Beleidigung für jemanden, der nicht unbedingt die hellste Kerze auf der Torte und etwas schwer von Begriff ist.
Tölpel
Und auch die Beleidigung "Tölpel" wurde für Personen verwendet, die man für einfältig hielt oder zumindest so darstellen wollte. Außerdem sprach man auch gerne von einem tölpelhaften Verhalten, das meint, dass sich jemand ungeschickt bzw. unbeholfen anstellte.
Flegel
Mit dem Begriff "Flegel" bezeichnete man früher jemanden, der sich unhöflich benahm, ein echter Rüpel eben, der scheinbar keine gute Erziehung genoss. Heutzutage hört man den Begriff nur noch selten. Aber mal ganz ehrlich, wer war in seiner Jugend nicht auch ab und zu ein kleiner Flegel?
Funfact: Bei einem Flegel (genauer: Dreschflegel) handelte es sich außerdem um ein bäuerliches Gerät, das man zum Dreschen des Getreides nach der Ernte nutzte.
Lump
Wenn man bedenkt, dass diese Beleidigung einen eher zwielichtigen Menschen beschreibt, dem man nichts Gutes zutraut und der auf der schiefen Bahn unterwegs ist, klingt "Lump" doch eigentlich ganz freundlich. Ein Lump ist jemand, der ohne Skrupel lügt, betrügt oder einfach faul und gewissenlos durch die Welt schlendert.
Gewitterziege
Selbst wenn man diesen Begriff noch nie gehört hat, kann man sich wahrscheinlich denken, wann man ihn gebraucht. Gewitterziege meint eine Frau, die streitlustig ist, von der man eben ein ziemlich großes Donnerwetter zu erwarten hat. Die Ziege ist bekannt für ihr störrisches Verhalten. Das Ergebnis? Eine Frau, die blitzschnell in die Luft geht und keinen Streit scheut.
Fatzke
Wenn man so richtig sauer ist und einen arroganten, eitlen Menschen als Wichtigtuer beleidigen möchte, dann fällt bei dem ein oder anderen ganz sicher auch heute noch das Wort "Fatzke".
Saukerl
Obwohl Schweine wirklich niedlich und zum Knutschen sind, wollte früher definitiv keiner als "Saukerl" bezeichnet werden. Denn dabei handelt es sich um eine ziemlich derbe Beleidigung. Die Sau bzw. das Schwein gilt fälschlicherweise als dreckig und ungepflegt. Das zeigen auch Worte wie "Saustall" oder "Dreckschwein". Als "Saukerl" bezeichnet man unter anderem eine männliche Person mit unangemessenem Verhalten sowie jemanden, der sich der ordinären Sprache bedient. Heute würde man vielleicht eher "Mistkerl" sagen.
Dünnbrettbohrer
Mir war dieser Begriff bisher unbekannt, gehört ab heute jedoch zu meinen absoluten Lieblingen: der Dünnbrettbohrer. Damit wird eine Person bezeichnet, die nicht unbedingt zu den ehrgeizigsten zählt. Das Gegenteil ist der Fall. Beim Absolvieren einer Aufgabe wird der Weg mit dem geringsten Widerstand gegangen und Probleme am liebsten gemieden.
Aber mal ganz ehrlich: Steckt nicht in uns allen ab und zu ein kleiner Dünnbrettbohrer?
Erbsenzähler
Und zu guter Letzt: der Erbsenzähler. Der Begriff ist bereits in einem Wörterbuch des 18. Jahrhunderts zu finden und meinte bis zum 19. Jahrhundert einen geizigen Menschen. Später beschrieb er eine sehr kleinliche bzw. pedantische Person.
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