Ihr denkt, eine Reise mit Einzelkind ist mit weniger Stress und Planungsaufwand verbunden als eine mit zankenden und um Aufmerksamkeit konkurrierenden Geschwisterkindern? Das mag in manchen Situationen stimmen. Allerdings zeigt sich im Urlaub häufig, wie wertvoll es sein kann, mit mehreren Kids unterwegs zu sein, die sich miteinander beschäftigen und zusammen Spaß haben. Damit sich euer geschwisterloser Nachwuchs nicht langweilt oder einsam fühlt: Unsere alltagserprobten Tipps fürs Reisen mit Einzelkind.
#1 Familienhotels buchen
Wenn euer Kind eher gesellig ist, auf altersgerechte Aktivitäten steht oder etwas spezielle Essgewohnheiten hat, lohnt sich für euch eventuell die Buchung eines Familienhotels. Diese sind in der Regel nicht nur mit allem ausgestattet, was man im Familienalltag so braucht, sondern bieten auch eine fachlich ausgebildete Kinderbetreuung (inklusive Spielkamerad*innen), ein breites Spektrum an Indoor- und Outdoor-Aktivitäten sowie kindgerechte Menüs an.
Ein weiterer Vorteil: Die anderen Gäste sind ebenfalls alle Familien, sodass euer Nachwuchs von Spielkameraden umgeben ist und sich niemand beschwert, falls euer Kind mal einen Trotzanfall hat oder etwas wilder spielt. Das kann aber auch ein Nachteil sein, falls ihr es selbst lieber ruhig habt und nicht ständig von lauten Kinderhorden umgeben sein wollt. Außerdem kosten Familienhotels normalerweise etwas mehr als reguläre Ferienunterkünfte.
Spielespaß, Animation & Erholung
Als meine Tochter ca. 8 Jahre alt war, sind wir gemeinsam in eine Ferienanlage am Weißenhäuser Strand gefahren. Neben einem Badeparadies, Riesentrampolins und einem Dschungelland gab es hier auch verschiedene Restaurants mit kinderfreundlichen Speisen und ein Kinderanimationsprogramm. Letzteres haben wir zwar nicht genutzt, es könnte aber sehr gelegen kommen, wenn Mama und/oder Papa mal eine Auszeit z.B. im Wellnessbereich nehmen möchten.
Hatten wir mal keine Lust auf viel Action, sind wir einfach am Strand spazieren gegangen oder haben uns ins Bett gekuschelt und einen Film zusammen geschaut. Wir haben uns auf jeden Fall keine Sekunde gelangweilt und sind total erholt nach Hause gefahren – und das ganz ohne Spielkamerad*innen.
#2 Campen gehen
Beim Campen mit der Familie werden selbst banale Aktivitäten zum Abenteuer. Ob beim Zeltaufbau, Kochen, Wandern oder durch überraschende Regenschauer: Hier lernen Kinder nicht nur etwas fürs Leben, sondern können auch wunderbar entschleunigen und die Natur genießen. Wollt ihr dabei nicht auf altersgerechte Gesellschaft verzichten, sucht ihr euch am besten einen Campingplatz aus, der auf Familien ausgerichtet ist – und eine Möglichkeit zum Schwimmen ist auch nie verkehrt.
#3 Gemeinsam planen
Damit beim Urlaub wirklich alle auf ihre Kosten kommen, plant die Reise am besten gemeinsam. Wenn euer Kind schon größer ist, könnt ihr es direkt fragen, ob es z.B. Spaß an einem Abenteuer- oder Bauernhofurlaub hätte, welche Aktivitäten es gerne mal ausprobieren würde und worauf es gar keine Lust hat.
Sollte euer Kind noch kleiner sein, reicht es natürlich, wenn ihr euch im Vorfeld überlegt, ob das gewählte Urlaubsziel die Bedürfnisse eures Nachwuchses erfüllt und es genügend Aktivitäten gibt, denen ihr als Familie nachgehen könnt.
#4 Genügend Spielzeug & Co. einpacken
Im Idealfall kann sich euer Kind hin und wieder selbst beschäftigen, sodass ihr im Urlaub auch mal etwas Zeit für euch selbst findet. Am besten geht das erfahrungsgemäß mit dem entsprechenden Spielzeug, Malbüchern und Co.. Im Notfall darf es natürlich auch mal das Tablet oder Smartphone sein, das unsere Kleinen bei Laune hält.
Eine besonders schöne Beschäftigung für Kinder, die bereits schreiben können, sind Reisetagebücher, mit denen sie sich kreativ austoben und ihr ganz eigenes Erinnerungsstück kreieren können.
Falls ihr bereits ein größeres Kind habt, das eine echte Leseratte ist, packt auch genug Lesestoff ein. Damit der Koffer nicht zu schwer wird, lohnt sich eventuell ein E-Book-Reader. Leseinspirationen für den (Abenteuer-)Urlaub haben wir hier:
Diese coolen Gadgets machen den Urlaub mit Kindern noch erholsamer:
#5 Spielkamerad*in sein
Sollte das Spielzeug zu langweilig werden, sind ja zum Glück noch Mama und/oder Papa da, die sich bestens als Spielkamerad*innen eignen. Dafür müssen wir vielleicht hin und wieder unseren Schweinehund überwinden und uns auf die Fantasie unserer Kleinen einlassen.
Dafür können wir aber viele schöne gemeinsame Erinnerungen schaffen und uns über die strahlenden Augen unserer Kids freuen. Im besten Fall findet ihr Aktivitäten, die Groß und Klein Spaß machen, wie z.B. SUP-Paddeln, Spikeball oder auch einfach eine Wasserschlacht.
#6 Freiräume lassen
Es kann sein, dass ihr euch gerade im Urlaub mit Einzelkind dazu verpflichtet fühlt, das volle Unterhaltungsprogramm aufzufahren. Das ist zwar lieb gemeint, aber auch unsere Kleinen brauchen Raum zur Erholung. Lasst es uns deshalb als Eltern nicht persönlich nehmen, wenn sie sich hin und wieder zurückziehen, und regelmäßige Erholungspausen einplanen.
Das ist besonders bei sehr introvertierten Kindern wichtig, die ihre "Alone Time" brauchen, um ihren Energiespeicher aufzuladen. Denn jedes Kind ist anders: Während manche Kids schnell Anschluss finden und am liebsten die ganze Zeit mit ihren (neuen) Freund*innen herumtoben wollen, ist der ganze Trubel sensibleren Kindern schnell zu viel. Deshalb sollten wir Freundschaften zwar unterstützen, unsere Kleinen aber auch nicht unter Druck setzen, wenn sie lieber alleine sein möchten.
#7 Freund oder Freundin mitnehmen
Wenn euer Kind nicht auf seine beste Freundin oder seinen besten Freund verzichten möchte, könnt ihr auch darüber nachdenken, diese*n einfach mit in den Urlaub zu nehmen. Damit beide Seiten entspannt in die gemeinsame bzw. kindfreie Zeit starten können, ist ein reger Austausch mit den entsprechenden Eltern vor der Reise natürlich super wichtig. Informiert sie am besten detailliert über eure Pläne, tauscht eure Kontaktdaten aus und lasst euch über mögliche Unverträglichkeiten und sonstige Besonderheiten informieren. Ganz wichtig: Denkt an eine Reisevollmacht, damit ihr keine Probleme mit den Grenzbeamten bekommt.
#8 Mit befreundeten Familien verreisen
Noch mehr Gesellschaft erhaltet ihr, wenn ihr mit einer befreundeten Familie verreist. Das hat nicht nur den Vorteil, dass die Kids jemanden zum Spielen haben – auch die Erwachsenen können sich als Aufsichtspersonen abwechseln und abends gemeinsam bei einem Weinchen oder einer Cola miteinander schnacken. Was wir zum Wohle aller beim Verreisen mit befreundeten Familien beachten, haben wir hier zusammengetragen.
Egal, in welcher Konstellation ihr eure Ferien dieses Jahr verbringt: Wir wünschen allen Einzelkind-, Zwillings-, Patchwork- oder Großfamilien eine wunderbare Urlaubszeit.