Oktober ist Brustkrebsmonat und das aus gutem Grund: Jedes Jahr erkranken rund 70.000 Frauen in Deutschland an Brustkrebs. Aber früh erkannt, ist die Krankheit meist heilbar. Deshalb wollen wir sensibilisieren für Brustkrebs-Anzeichen und Brustkrebs-Symptome.
- 1.Was sind erste Anzeichen von Brustkrebs?
- 2.Wo hat man Schmerzen bei Brustkrebs?
- 3.Wie fühlt man sich bei Brustkrebs?
- 4.Ich habe einen Knoten in der Brust – und nun?
- 5.Wie hoch sind die Heilungschancen?
- 6.Welches ist der gefährlichste Brustkrebs?
- 7.Können auch Männer Brustkrebs bekommen?
- 8.FAQ zum Thema Brustkrebs
- 9.Quellen und weiterführende Informationen zum Thema Brustkrebs
Was sind erste Anzeichen von Brustkrebs?
Brustkrebs entwickelt sich oft über Jahre – und anfangs verursacht das Mammakarzinom (mamma = weibliche Brust, Karzinom = bösartiger Tumor) in den meisten Fällen auch keine Symptome oder Schmerzen. Und trotzdem gibt es Anzeichen für Brustkrebs im Anfangsstadium, die auf einen Tumor hindeuten können:
- Knoten im Brustgewebe oder eine generelle Verhärtung der Brust
- Grübchen oder Rötungen der Haut
- eine einseitige Vergrößerung der Brust
- eingezogene Brustwarzen
- Brustwarzen sondern Flüssigkeit ab (wässrig, blutig oder eitrig)
- tastbare Lymphknoten in der Achselhöhle (die vorher noch nicht bestanden)
Aber: Diese Brustkrebs-Symptome bei der Frau bedeuten nicht zwangsläufig, dass ihr erkrankt seid. Schwellungen oder Verhärtungen der Brust können zum Beispiel auch bei einem Milchstau oder einer Brustentzündung auftreten. Kleine Knoten entpuppen sich außerdem oft als Fibroadenom, also eine gutartige Geschwulst des Drüsen- und Bindegewebes. Dennoch ist es gut, wenn ihr Veränderungen an euren Brüsten bei der Frauenärztin oder dem Frauenarzt abklärt. Dann seid ihr auf der sicheren Seite.
Auch mit unserem Video habt ihr die Möglichkeit, euch über Ursachen und Symptome rund um Brustkrebs zu informieren:
Wo hat man Schmerzen bei Brustkrebs?
Schmerzen hat man bei Brustkrebs eigentlich gar nicht, selbst wenn die ersten Symptome auftreten oder ein Knoten ertastet wurde. Genau das ist der Grund, warum wir ganz achtsam mit unserem Körper umgehen sollten im Rahmen der Vorsorge. So können wir Brustkrebs erkennen, auch wenn wir nur ganz kleine Veränderungen wahrnehmen. Und die können wir dann mit unserem Gynäkologen oder unserer Gynäkologin besprechen. Hier lest ihr, wie ihre eure Brust abtastet.
Wie fühlt man sich bei Brustkrebs?
Auch wenn man keine Schmerzen hat: Die Diagnose Brustkrebs ist natürlich ein Schock. Und das nicht nur für die Betroffene, sondern für die ganze Familie und den Freundeskreis.
Brustkrebs ist sehr verschiedenartig, viele Ärzt*innen sind sogar der Ansicht, dass jede Patientin „ihren eigenen“ Brustkrebs hat. Informationen aus dem Internet können also die persönliche Beratung mit deiner Ärztin nicht ersetzen.
Ich habe einen Knoten in der Brust – und nun?
Wenn du beim Abtasten deiner Brust einen Knoten entdeckst, solltest du zu deiner Gynäkologin oder zu deinem Gynäkologen gehen. Dort wird deine Brust dann noch einmal genau abgetastet, ebenso wie die Achselhöhlen und die Schlüsselbeingruben. Ergibt sich ein Verdacht, wird bei Frauen unter 40 Jahren meist als erste Maßnahme eine Ultraschalluntersuchung gemacht. Bei Frauen ab 40 Jahren erfolgt in der Regel sofort eine Mammografie und unter Umständen zusätzlich eine Ultraschalluntersuchung der Brust. Zur endgültigen Diagnose entnimmt der Arzt eine Gewebeprobe (Biopsie), um festzustellen, ob die Veränderung gut- oder bösartig ist. Liegt ein Mammakarzinom vor, erhält der Arzt bei der Biopsie gleichzeitig auch Aufschluss über den Tumortyp und den Grad der Aggressivität. Die sogenannten Tumormarker, also die körpereigenen Stoffe CEA und CA 15-3, spielen für die eigentliche Diagnose von Brustkrebs keine Rolle. Sie eignen sich eher für die Nachsorge, wenn es darum geht, Rückfälle frühzeitig festzustellen.
Wie hoch sind die Heilungschancen?
Laut Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft hat Brustkrebs im Vergleich zu anderen Tumorerkrankungen einen relativ günstigen Krankheitsverlauf: 81 % aller Brustkrebspatientinnen überleben die Krankheit im Zeitraum von fünf Jahren nach der Ersterkrankung.
Eine frühe Diagnose erhöht die Erfolgschancen der Therapie deutlich. Deshalb ist es wichtig, dass ihr eure Brüste im Blick habt, mögliche Veränderungen könnt ihr ja zum Beispiel im Spiegel überprüfen. Und elementar wichtig: Brüste regelmäßig abtasten und zwar richtig! Oder ihr nutzt das Vorsorge-Angebot Discovering Hands.
Ein weiterer Baustein im Kampf gegen Brustkrebs ist das in Deutschland gültige Früherkennungsprogramm: Ab eurem 30. Lebensjahr übernehmen die Krankenkassen nämlich eine jährliche Abtastung der Brüste und Achselhöhlen beim Gynäkologen. Empfohlen wird diese ärztliche Früherkennung allerdings schon für Frauen ab 20 Jahren. Viele Ärztinnen machen deswegen das Abtasten der Brust meist automatisch und kostenfrei bei der jährlichen Untersuchung mit.
Ab 50 und bis einschließlich 69 Jahren sollte darüber hinaus alle zwei Jahre eine Mammographie hinzukommen. Das Mammographie-Screening wird von den Krankenkassen übernommen und eignet sich gut zur Brustkrebsfrüherkennung, weil es – im Gegensatz zur Tastuntersuchung – schon sehr kleine Tumoren in einem frühen Stadium erkennen kann.
Mit Brustkrebs auseinandersetzen, gar nicht so leicht!
Ja, ich gebe es ehrlich zu: Ich drücke mich eigentlich ganz gerne vor solchen Krankheitsthemen. Beim Schreiben dieses Artikels zum Thema Brustkrebs hat mir dann auch gleich der rechte Busen und ein Lymphknoten unter dem Arm weh getan. Natürlich Einbildung und mein schlechtes Gewissen: Ich war dieses Jahr weder bei der Vorsorge, noch taste ich meine Brust regelmäßig ab. Ich gelobe hiermit Besserung und mache gleich mal einen Termin bei der Frauenärztin!
Welches ist der gefährlichste Brustkrebs?
Wie gefährlich ein Brustkrebs ist, hängt immer vom Tumor selbst ab und davon, wie weit der Krebs fortgeschritten ist. Lokal begrenzte Tumore sind natürlich besser zu behandeln, als solche, die sich bereits ausgebreitet und unter Umständen schon Metastasen in Lymphknoten oder inneren Organen gebildet haben.
Das Brustkrebs-Grading (Skala von 1 bis 3) kann ein Indikator für die Schwere der Erkrankung und die Prognose sein. Der Zahlenwert gibt an, inwieweit sich die Tumorzellen in Wachstum und Aussehen von gesundem Brustgewebe unterscheiden. Bei Grad 1 ist der Unterschied gering, bei Grad 3 sehr groß.
Trotz allem ist Brustkrebs eine sehr individuelle Erkrankung, die bei jedem Menschen anders verlaufen kann. Körperliche Voraussetzungen und Veranlagungen spielen dabei eine große Rolle.
Können auch Männer Brustkrebs bekommen?
Ja, Brustkrebs bei Männern gibt es, aber viel seltener als bei der Frau. Pro Jahr erkranken in Deutschland etwa 620 Männern neu. Das heißt, dass etwa eine von hundert Brustkrebs-Erkrankungen einen Mann betrifft. Die Therapiemaßnahmen bei Männern unterscheiden sich dabei nicht wesentlich von der bei Frauen.
FAQ zum Thema Brustkrebs
FAQ
Was genau ist eigentlich Brustkrebs?
Welche Ursachen gibt es für Brustkrebs?
Es gibt aber Risikofaktoren, die die Krankheit begünstigen können. Dazu zählen:
- Fortgeschrittenes Alter: Die meisten Frauen sind zum Zeitpunkt der Brustkrebs-Diagnose über 65 Jahre alt.
- Langfristige Einnahme weiblicher Sexualhormone, beispielsweise als Hormonersatztherapie in den Wechseljahren. Die Antibabypille erhöht das Risiko dagegen nur geringfügig.
- Einsetzen der Regelblutung in sehr jungen Jahren: Das heißt, eine lange Zeitspanne mit natürlichen Hormonschwankungen bei der Frau.
- Spätes Einsetzen der Wechseljahre: Auch hier ist die lange Zeitspanne mit Hormonschwankungen das Problem.
- Übergewicht und Bewegungsmangel nach den Wechseljahren
- Regelmäßiger erhöhter Alkoholkonsum
- Kinderlosigkeit oder eine erste Schwangerschaft nach dem 30. Lebensjahr.
- Bei etwa 5 bis 10 % aller Erkrankten ist eine genetische Veranlagung mitverantwortlich für die Entstehung des Mammakarzinoms.
Wie wird Brustkrebs behandelt?
In den meisten Fällen ist ein operativer Eingriff nötig, um das Tumorgewebe zu entfernen. Heutzutage ist es Chirurgen häufig möglich, bei Frühstadien von Brustkrebs eine brusterhaltende Operation durchzuführen. Das heißt: Der Tumor wird entfernt, deine Brust aber bleibt. In manchen Fällen, wenn beispielsweise mehrere Krebsherde in einer Brust vorhanden sind oder die Patientin jünger als 45 Jahre ist, empfehlen Ärzte und Ärztinnen allerdings auch eine sogenannte Radikaloperation, bei der die gesamte Brust entfernt wird (Mastektomie).
Im Anschluss an den chirurgischen Eingriff steht meistens eine Strahlentherapie. Auch die Chemotherapie sowie eine Antihormontherapie sind mögliche Anschluss-Therapien.
Wiederaufbau der Brust: Welche Möglichkeiten gibt es?
- Wiederaufbau mit körpereigenem Gewebe, zum Beispiel mit Muskelgewebe oder Gewebe aus der Bauchdecke.
- Rekonstruktion mit Implantaten oder mit Brustprothesen, die man zum Beispiel in den BH legen kann.
Quellen und weiterführende Informationen zum Thema Brustkrebs
- Deutsches Krebsinformationszentrum, Krebsinformationsdienst:
Kostenlose Hotline: 0800 - 420 30 40: www.krebsinformationsdienst.de - Deutsche Krebsgesellschaft: www.krebsgesellschaft.de
- radprax-Gruppe, ein Verbund von Medizinischen Versorgungszentren und Praxen für Radiologie, Nuklearmedizin sowie Strahlentherapie: www.radprax.de
Organisationen und Initiativen:
- Pink Ribbon Deutschland: www.pinkribbon-deutschland.de
- Herzkissen Hamburg e.V.: www.herzkissen-hamburg.de
- Frauenselbsthilfe nach Krebs: www.frauenselbsthilfe.de
- Brustkrebs Deutschland e.V.: https://brustkrebsdeutschland.de
- mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e.V.: www.mamazone.de/mamazone