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Behutsam annähern

Was du beachten solltest, wenn du deinem Kind einen neuen Partner vorstellst

Eltern mit Kind

Patchwork Familien sind heutzutage keine Seltenheit mehr. Doch ein Kind mit in eine neue Beziehung zu bringen, bedeutet viel Verantwortung und Umstellung für alle Beteiligten. Hier einige Tipps, was du und dein Partner dabei beachten sollen.

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Damals, frisch verliebt und aufregend, begab man sich ganz anders in eine Beziehung als heute. Wer möglicherweise eine Ehe hinter sich hat, ein oder mehrere Kinder zur Welt gebracht hat, sieht sich bei der Partnersuche vor ganz andere Fragen gestellt als mit Anfang 20. Die Prioritäten wandeln sich mit der Zeit: An erster Stelle steht nicht mehr das Ausleben der eigenen Bedürfnisse, sondern es gilt, für einen kleinen Menschen an Ihrer Seite mitzudenken. Ändern sich deine Lebensumstände, ändert dies auch das Leben deines Kindes. Das galt für die Trennung als auch für einen neuen Partner an deiner Seite. Deshalb verlangt es viel Fingerspitzengefühl von Eltern, die ihrem Kind einen neuen Partner vorstellen.

Wann sollten sich mein Kind und mein neuer Partner kennenlernen?

Diese Frage stellen sich alleinerziehende Singles, denn einerseits will man sein Kind nicht zu früh mit einer so einschneidenden Veränderung wie einem neuen Mann in Mamas Leben konfrontieren, noch zu lange damit warten, da das eigene Kind in der Beziehung eine große Rolle spielen wird. Das bekräftigt das Argument, dass der neue Partner nicht monatelang warten will, bis er oder sie Ihr Kind kennen lernt, weil dieses auch das Gelingen der Beziehung maßgeblich beeinflusst.

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Wann der richtige Zeitpunkt ist, hängt auch viel vom Alter des Kindes ab. Je jünger dein Kind ist, desto problemloser gelingt die Integration eines neuen Partners ins Familienleben. Ab einem Alter von circa drei Jahren solltest du mit größter Sorgfalt in dieser Sache vorgehen. Will heißen, arrangiere ein Zusammentreffen mit Bedacht und erst, wenn du dir sicher in deiner neuen Beziehung bist. Natürlich gibt es nie eine Garantie, doch deinem Kind einen neuen Partner vorzustellen, bewegt viel in der Kinderseele. Kinder im Kindergarten- und Vorschulalter reagieren oft sehr emotional auf einen neuen Partner, weil sie sich häufig an der Trennung der Eltern und damit auch an der neuen Familiensituation schuldig fühlen. Noch schwieriger ist es für Kinder von sechs bis zwölf Jahren, da sie zu ihren leiblichen Eltern bereits eine lange Beziehung aufgebaut haben. Die Konfrontation mit dem neuen Modell "Patchworkfamilie" ist neu, schwierig und bringt Kinder zudem häufig in Loyalitätskonflikte. Die Entscheidung, seinem Kind einen neuen Partner vorzustellen, sollte daher wohl überlegt sein.

Wie soll ich meinem Kind den neuen Partner vorstellen?

Nicht nur für das Kind ist die Begegnung mit dem neuen Freund der Mutter oder der neuen Freundin des Vaters schwierig: Auch für den neuen Partner ist dieses Kennenlernen sehr aufregend, schließlich will man alles richtig machen. Zu empfehlen ist ein gemeinsames Treffen in lockerer Atmosphäre wie in der Eisdiele, auf dem Spielplatz oder beim Eislaufen. Das nimmt die Spannung etwas raus und mindert den Erfolgsdruck. Zudem hat der neue Partner einen guten Anschlusspunkt, wenn er und das Kind gemeinsam Ballspielen oder ein Wettrennen veranstalten. Dein Kind kann so langsam Vertrauen zu diesem neuen Menschen aufbauen. Weiteren gemeinsam Ausflügen steht jetzt nichts mehr im Weg.

Offene Gespräche mit dem Kind

Viele Kinder träumen insgeheim davon, dass Mama und Papa wieder zusammen kommen. Stellst du einen neuen Partner vor, wird ihm diese Illusion unsanft genommen. Egal, wie das Kind auf den neuen Partner reagiert, ob mit Wut, Aggression, Tränen, Ablehnung oder Ignoranz – sprich mit ihm. Zeige deinem Kind, dass dir seine Gefühle wichtig sind und reagiere mit Verständnis, wenn das Kind den neuen Partner zunächst ablehnt.
Kinder, die die Umstände schon besser verstehen, kannst du durchaus in deine Überlegungen zum ersten Treffen miteinbeziehen. Erkläre, dass du jemanden kennengelernt hast, den du sehr magst und dass du diesen Mann und diese Frau gerne einmal mitbringen würdest. So wird das Kind nicht völlig unvorbereitet vor vollendete Tatsachen gestellt.."}" data-sheets-userformat="{"2":14595,"3":{"1":0},"4":[null,2,15987699],"11":3,"14":[null,2,0],"15":"Montserrat","16":9}" data-sheets-formula="=VERKETTEN(R2C13;R[0]C[2];R3C13)">

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Umgang mit Eifersucht

Veränderung macht Angst, auch deinem Kind. Viele Kinder haben Angst, dass der oder die Neue ihm seinen Platz streitig macht. Das Wichtigste ist, dass du deinem Kind diese Ängste nimmst. Du musst deutlich machen, dass es nach wie vor an erster Stelle steht. In der Praxis soll es auch weiterhin Zeit zu zweit geben, also Dinge, die nur du und dein Kind ohne den neuen Partner unternehmen.

Grundsätzlich ist wichtig: Der neue Partner ist nicht automatisch der Ersatzpapa oder die Ersatzmama. Das sollte auch der neue Partner nicht erwarten, denn Eltern sind nun einmal schwer ersetzbar. Doch wer mit Bedacht und Einfühlungsvermögen an die Sache herangeht, hat gute Chancen auf eine funktionierende Patchworkfamilie.

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Bildquelle: iStock