Wir wollen für unsere Kinder da sein und gleichzeitig bei der Arbeit einen guten Job machen. Immer gibt es was zu tun und ständig sind wir unter Druck. Eltern-Sein ist wunderbar – und meistens auch ganz schön anstrengend. Wir geben viel und können es doch nicht allen recht machen. Als Führungskraft, Burnout-Beraterin und Mutter kennt Katharina Rueß diese Zwickmühle nur zu gut – weiß aber auch, dass einfache Achtsamkeits-Übungen dabei helfen können, den Eltern-Alltag viel entspannter zu gestalten. Hier ihre praktischen Alltagstipps.
Familienleben ist fast immer turbulent. Häufig sind wir Eltern ziemlich streng zu uns selbst, wenn's mal nicht rund läuft. Wir kümmern uns zuletzt um uns und verlieren so den Kontakt zu unseren eigenen Bedürfnissen. Wenn unsere Gedanken immer um die nächsten To-Dos – also um Zukunft – kreisen, nehmen wir das Hier und Jetzt gar nicht mehr wahr. Nach und nach erschöpfen wir uns immer mehr. Was können gestresste Eltern also tun? Wie gelingt es, zwischen Pausenbrot, Business Meeting und Fußballtraining auch mal innezuhalten? Mit Achtsamkeit.
Achtsamkeit ist eine Kraft, die wir alle besitzen.
Das Gute: Achtsamkeit ist eine Kraft, die wir alle besitzen. Wie jede Kraft müssen wir sie aber auch regelmäßig trainieren. Durch Achtsamkeit können wir unser Leben bewusst gestalten. Dazu müssen wir immer wieder das Tempo reduzieren und versuchen wahrzunehmen, wie es uns eigentlich gerade geht. Es gibt viele Wege, Achtsamkeit zu erlernen.
Diese 7 einfachen Achtsamkeits-Übungen können für den Eltern-Alltag ein Anfang sein
- Achtsam eine Mahlzeit genießen:
Genieße eine Mahlzeit ganz bewusst mit allen Sinnen. Betrachte dein Essen, rieche, schmecke, kaue und schlucke es aufmerksam. - Bewusst ein- und ausatmen:
Wenn du morgens aufwachst, atme fünf Atemzüge lang bewusst ein und aus. Bevor du dein Bett verlässt. - Die Fußsohlen spüren:
Spüre deine Fußsohlen, wenn du stehst oder gehst. Wie fühlt sich der Untergrund an, wie der Kontakt zum Boden? Sind deine Füße warm oder kalt? - Den Körper im Stress wahrnehmen:
Beobachte dich selbst in einem stressigen Moment. Wie fühlt sich dein Körper an? Verspannt sich dein Nacken oder hast du z.B. Kopfweh? Nimm bewusst wahr, wie dein Körper in dieser Stresssituation reagiert. - Ein Andenken platzieren:
Suche dir ein kleines Achtsamkeits-Andenken (z.B. einen Stein, eine Muschel) und lege es so hin, dass du es immer wieder bewusst betrachten und für einen kurzen Moment deine Arbeit unterbrechen kannst. - Dankbarkeit ausdrücken:
Notiere dir vor dem Schlafengehen fünf Dinge, die du heute erlebst hast und für die du dankbar bist. - Dein bester Freund sein:
Halte kurz inne in einer Situation, in der du dich selbst am liebsten hart kritisieren würdest. Wie würdest du selbst mit einem guten Freund umgehen, der Gleiches erlebt hat? Das könnte der Anfang sein, um mitfühlender mit dir selbst zu sein.
Der kleine Haken an der Sachen mit den Achtsamkeits-Übungen? Wie bei allen Übungen geht es darum, sie regelmäßig anzuwenden. Nur dann macht es einen Unterschied.
Über mich
Als zweifache Mutter und Betriebswirtin (zehn Jahre als Führungskraft in einem internationalen Großkonzern) habe ich selbst verschiedenste Vereinbarkeitsmodelle ausprobiert und kenne Phasen mit hoher Belastung aus eigener Erfahrung. Als Coach und Burnout-Beraterin mit den Schwerpunkten Familie & Beruf und Achtsamkeit unterstütze ich jetzt (werdende) Eltern bei allen Themen rund um ihre Berufstätigkeit und erarbeitet mit ihnen Strategien im Umgang mit Stress. Dabei baue ich auch immer wieder Achtsamkeits-Übungen ein, um die Resilienz zu stärken. Möchtest du mehr über Achtsamkeit und Resilienz erfahren, melde dich gerne bei mir.
Auch unsere Kolleg:innen von desired können und WOLLEN es nicht mehr allen recht machen!