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Der Haargummi-Trick: So bleibt die Eltern-Kind-Beziehung in Balance

Haargummi-Trick

Die meisten Eltern kennen das: Sind wir gestresst und unser Kind erwischt uns auf dem falschen Fuß, wird der Ton schon mal ruppig oder sogar laut. Bloggerin und Buchautorin Kelly Holmes hat für diese Situationen einen Methode entwickelt, die die Eltern-Kind-Beziehung stärken soll.

Eltern sein ist nicht immer einfach. Ein bockiges und trotzendes Kind in Kombination mit Schlafmangel und Alltagsstress – da platzt einem schon mal schnell der Kragen und wir vergreifen uns im Ton. Auch wenn wir wissen, dass Schreien ja nichts bringt und die Situation dadurch meistens noch schlimmer wird. Und für die Eltern-Kind-Beziehung ist die Schreierei natürlich auch nicht gerade förderlich.

Um Mütter und Väter dabei zu unterstützen, auch in Stress-Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren, hat Kelly Holmes einen Trick entwickelt. Die dreifache Mutter und Autorin erklärt in ihrem Buch „Happy You, Happy Family“ und auf ihrem Blog, welche Rolle dabei fünf Haargummis spielen.

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Haargummi-Trick: Autopilot ausstellen

Kelly Holmes identifizierte ihren lauten Ton gegenüber ihrer Tochter zunächst einmal als schlechte Angewohnheit. Das Hirn schaltet dann sozusagen auf „Autopilot“: die Kinder sind anstrengend, die Eltern erheben die Stimme. Das ist ein Mechanismus, der ganz automatisch abläuft. Auch Kelly selbst hatte sich dieses Verhalten angewöhnt. Ihre Lösung, um aus dieser Routine auszubrechen: Sie machte sich bewusst, wann, warum und wie oft sie laut oder harsch zu ihrem Kind wurde.

Wie funktioniert die Haargummi-Methode?

Und hier kommen die Haargummis ins Spiel. Sie sind die sichtbare Erinnerung daran, eben nicht auf Autopilot zu schalten, sondern sich das eigene Verhalten bewusst zu machen. Es ist wissenschaftlich bestätigt, dass optische Hinweise dabei helfen können, schlechte Angewohnheiten zu vermeiden.

So entschied sich Kelly jeden Morgen dafür, fünf Haargummis an ihr linkes Handgelenk zu machen. Immer, wenn sie an diesem Tag laut oder harsch gegenüber ihrer Tochter wurde, wechselte sie ein Haargummi vom linken auf das rechte Handgelenk. Um ein Haargummi wieder auf die linke Seite wechseln zu können, musste sie erst einmal fünf nette Dinge für ihr Kind tun. Zum Beispiel ein Küsschen, eine Umarmung oder eine gemeinsame Aktivität, wie spielen, singen oder tanzen.

Jede „angry mom“ (zu deutsch: böse Mutter) Reaktion machte sie damit mit fünf positiven Dingen wieder gut. Ihr Ziel: Am Abend, wenn ihre Tochter eingeschlafen war, sollten alle fünf Bänder am linken Handgelenk sein.

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Das Prinzip basiert auf einer Studie des Psychologen Dr. John Gottmann. Er fand heraus, dass jede negative Interaktion in einer Beziehung fünf positive benötigt, um die Beziehung wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Haargummi-Trick: Mütter berichten im Netz von Erfolgen

Zugeben, das klingt sehr theoretisch. In Kellys Fall aber hat die Haargummi-Methode geholfen, bewusster mit ihrer Tochter umzugehen. Dabei hat sich nicht nur ihr eigenes Verhalten gebessert, auch ihre Tochter scheint mit der ausgleichenden Mutter besser zurechtzukommen. Sie sei insgesamt viel ruhiger und überlegter, reagiere respektvoller und flippe nicht mehr wegen jeder Kleinigkeit im Alltag aus.

Auch andere Mütter berichten von positiven Erfahrungen mit diesem simplen Trick, wie zum Beispiel Shauna Harvey, Mutter eines Jungen im Vorschulalter. Sie schreibt auf Facebook: „Ich habe mich so unglaublich gestresst gefühlt, dass ich meinen Kopf jeden Tag gegen die Wand geschlagen habe, weil ich nicht verstehe, warum mein 4-Jähriger darauf besteht, sich respektlos zu verhalten und nicht zuzuhören. Ich habe fast jeden zweiten Tag geweint. Ich hab den Tag heute mit allen fünf Bändern am ursprünglichen Handgelenk beendet. Ich bin sehr stolz auf mich, dass ich mich darin übe, Geduld mit ihm zu haben. Ich weiß, dass es erst der erste Tag ist, aber ich hoffe, dass dies unserer Kommunikation und unserer Beziehung helfen wird.“

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3 Tipps für die Haargummi-Methode

Wer also das Gefühl hat, die Kommunikation mit dem eigenen Kind ist oft hart oder laut, kann den Haargummi-Trick ja einfach einmal ausprobieren. Ziel ist es, bewusster und überlegter zu reagieren und – wenn es doch einmal nicht klappt – gleich wieder etwas Gutes für die Eltern-Kind-Beziehung zu tun.

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Dazu drei Tipps:

  1. Macht die fünf Haargummis an das Handgelenk, das ihr im Alltag am meisten nutzt, also Rechtshänder nehmen das rechte, Linkshänder das linke. So habt ihr die Haargummis im Alltag noch besser im Blick.
  2. Legt die Gummibänder wirklich erst dann an, wenn euer Kind morgens aufsteht und legt sie erst ab, wenn es abends eingeschlafen ist. So verhindert ihr einen Gewöhnungseffekt.
  3. Setzt euch selbst nicht unter Druck, auch wenn am Abend nicht alle Haargummis wieder am ursprünglichen Handgelenk sind. Diese Methode soll einen Prozess der persönlichen Weiterentwicklung in Gang bringen und das braucht eben Zeit.

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Natalie Köhler

Gute Idee!

Ich mag den Gedanken, mir mein Verhalten gegenüber meinen Kindern mit den Haargummis bewusst zu machen. Ich werde die Methode auf jeden Fall ausprobieren, weil man meckert halt echt schon viel rum im Alltag ...

Natalie Köhler

Bildquelle: imago images/imagebroker

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