Wird schon werden: Früher sah man der Zukunft irgendwie entspannter entgegen. Doch jetzt als Eltern wird einem klar, dass jede Entscheidung auch die Zukunft seiner Kinder beeinflusst. Das kann einem ziemlich Angst machen ... #insidemom.
Weil unsere Zukunft jetzt auch die unserer Kinder ist
In den letzten Monaten beschäftigt meinen Mann und mich vor allem eine Sache. Über diese Sache haben wir auch schon vor ein paar Jahren nachgedacht, doch dann erst einmal aus finanziellen Gründen verworfen. Es geht um die teuerste Anschaffung unseres Lebens und die damit verbundenen Hoffnungen und Probleme: Wir möchten Wohneigentum erwerben.
Geplant war es eigentlich ganz anders. Wir wollten irgendwann bei meinen Eltern einziehen. Noch wohnen dort meine Großeltern und sollen dort auch noch bitte lange Zeit wohnen bleiben. Diese Wohnung ist mit zwei Kindern nun allerdings zu klein und deshalb haben wir uns dazu entschlossen doch schon jetzt nach etwas eigenem zu schauen. Die erst Idee war, das Haus zu kaufen, in dem wir aktuell wohnen. Das war auch vermeintlich gut durchdacht, denn das Pärchen über uns zieht bald ins Eigenheim und unsere Vermieterin hat eigentlich keine Lust mehr, sich mit Mitte 80 um dieses Haus zu kümmern. So haben wir sie gefragt und sie wollte darüber nachdenken. Mittlerweile wissen wir, dass sie aufgrund des niedrigen Zinsniveaus nicht verkaufen möchte und ich muss sagen, das ist nach langem Überlegen auch gut so. Dieses Haus hätte einige Baustellen für uns gebracht.
Wir haben weiter nach Häusern geschaut und es ist einfach nie das richtige für uns dabei gewesen. Vor allem wäre es am falschen Ort gewesen und darüber habe ich mir den Kopf am meisten zerbrochen:
➤ Soll der Sohn wirklich den Kindergarten wechseln und damit seine besten Freunde nicht mehr so oft sehen? Die Eingewöhnung war wirklich sehr hart für ihn.
➤ Wie soll es werden, wenn ich wieder arbeite? Derzeit stehen meine Eltern fast immer zur Verfügung wenn ich Hilfe brauche. In einem anderen Ort hätte ich Probleme, denn sie könnten nicht immer schnell da sein. Meine Eltern hatten auch meinen Sohn am Nachmittag bei sich, als ich vor der Geburt meiner Tochter wieder arbeiten war. Ich mag meine Kleinen nämlich nur ungerne schon mit zwei Jahren den ganzen Tag in fremde Hände geben. Der Vormittag im Kindergarten ist für den Anfang ausreichend.
➤ Für den Sohn wäre es auch ganz schlimm die Großeltern nicht mehr in der Nähe zu haben.
Wir bauen ein Häuschen
So öffneten wir an einem Samstag die Zeitung und fanden eine Anzeige, dass hier im Ort Grundstücke verkauft werden sollen. Wir dachten erst an die, die schon länger zum Angebot stehen, uns aber zu teuer waren. Wir nahmen Kontakt auf und was soll ich sagen? Wir werden Ende Februar beim Notar den Grundstückskaufvertrag unterschreiben und nach langem Informieren, steht auch schon fest, von wem wir unser Haus bauen lassen und wie es in etwa aussehen soll.
Natürlich plagt mich bei dem Thema auch eine gewisse Angst, denn ein Hausbau (auch ein Hauskauf) ist immer mit einem Risiko verbunden. Angst vor einem Pfusch am Bau habe ich weniger, denn ich habe viele gute Bewertungen der Baufirma gelesen. Viel mehr Angst macht mir der hohe Kredit. Und das sage gerade ich, die Bankkauffrau. Vielleicht weiß ich aber gerade deshalb über die Risiken so gut Bescheid. Wenn einer von uns seinen Job verliert, wie geht es dann weiter?
Es geht ja nicht nur um unsere Zukunft, sondern auch um die unserer Kinder. Ich möchte den Kindern eine tolle Zukunft geben und nicht eine Zukunft mit einer Privatinsolvenz. Sollte einer von uns versterben, wird es wirklich schwer das Haus zu halten (trotz Risikolebensversicherung). Davon wollen wir natürlich nicht ausgehen aber ein Risiko besteht nun einmal immer und das wäre für die Kinder ja schon ohne den Hausverlust schlimm genug.
Wir wagen den Schritt in die Zukunft
Ich habe sehr lange darüber nachgedacht, aber wenn man es jetzt nicht wagt, wann denn dann? Die Zinsen stehen super und wir haben die Chance, den Kredit noch lange vor Rentenbeginn abgezahlt zu haben. Der Kindergarten liegt in der selben Straße, die Großeltern wohnen in der Nähe und die Umgebung ist fast auch noch die gleiche. Die Freunde vom Sohn sind weiterhin mit ihm im Kindergarten und auch die Tochter kann dort irgendwann in den Kindergarten gehen.
Wir haben mehr Platz, vor allem die Kinder bekommen schöne große Zimmer und wir können alles so gestalten wie wir möchten. Bei diesen vielen Vorteilen, vor allem für die Kinder, kann man ja gar nicht nein sagen. Für uns gibt es derzeit nur Vorteile. Den Stress, der noch kommen wird, verdrängen wir erst einmal und freuen uns für unsere Familie. Vielleicht können wir ja dieses Jahr Weihnachten schon mit der ganzen Familie im neue Haus feiern und wenn nicht dieses, dann halt im nächsten Jahr.
Ohne Kinder macht man sich nicht so viele Gedanken über die Zukunft, aber die Kinder zeigen einem erst, wie wichtig die Zukunft ist.
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Hier schreibt: Sarah Jane Treu
Mein Name ist Sarah Jane Treu, ich bin 27 Jahre alt und wohne mit meinem Mann Nils und meinen beiden Kindern (Sohn 2011/ Tochter 2014) in Minden. Ich blogge auf Zwergenzimmerchen und zwar über alles, was mich als Mutter und Frau beschäftigt.
Ich mache bei #insidemom mit, weil ich es sehr spannend finde, die vielen verschiedenen Interessen und Themen zu sehen, mit denen sich Mütter auseinandersetzen. Es wird sicherlich spannend die ganzen Beiträge zu lesen und ich wette, dass wir uns trotz der vielen Unterschiede und Meinungen doch sehr ähnlich sind.
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Das Ziel? Ein buntes Mosaik von Gedanken, Erfahrungen, Erlebnissen und Standpunkten. Jede Erfahrung am Mutter sein, jedes Thema ist willkommen und steht für sich selbst. Steht stellvertretend für einen Weg. Ohne Vergleiche und ohne Wertung.
Bildquelle: vision net ag