Eure Kinder gehen mal früh und mal spät ins Bett? Laut Studien sind jene Kinder, die täglich zur selben Uhrzeit schlafen gehen, insgesamt gesünder und ausgeglichener. Dabei ist eine bestimmte Zeit die beste Schlafenszeit.
"Nur noch fünf Minuten bitte..."
"... und nur noch eine Geschichte" ... Davon können Eltern ein Lied singen. Bettgehzeit ist bei Kindern nicht wirklich beliebt und wird sehr unterschiedlich betrachtet. Der Tag war so spannend und es gibt noch so viele interessante Dinge zu tun, da kann man einfach nicht ins Bett.
Dennoch sind wir Eltern vor allem um unseretwillen schon daran interessiert, dass irgendwann auch mal Schluss ist und wir uns auch mal in Ruhe auf die Couch setzen können. Doch real sieht es so aus, dass die Schlafenszeit oft täglich wechselt. Regelmäßigkeit ist eine Herausforderung im Familienalltag.
Unregelmäßige Schlafenszeiten können lebenslange Folgen haben
Dabei haben mehrere Studien bewiesen, dass eine regelmäßige Schlafenszeit nicht nur für das psychisch Wohlbefinden und die Erholung des Kindes wichtig ist. Unregelmäßiger Schlaf kann zu einem gestörten Biorhythmus führen, der wiederum in spätere Schlafstörungen als Erwachsener münden kann.
Die Symptome seien dann für das Kind wie bei einem Jetlag. Wenn dieser dann regelmäßig auftritt, ist das für die Entwicklung des Kindes nicht vorteilhaft. Wissenschaftler der University of London fanden heraus, dass Kinder, die täglich zu anderen Zeit ins Bett gingen, eher zu Hyperaktivität oder emotionalen Problemen tendieren.
Kinder sollten vor 20:30 Uhr im Bett liegen
Für eine Studie aus dem Jahr 2017 analysierten australische Wissenschaftler laut Magazin Mother.ly das Schlafverhalten von über 2.600 Jugendlichen in den ersten neun Jahren ihres Lebens. Die Eltern füllten dazu alle zwei Jahre einen Fragebogen über deren Schlafgewohnheiten aus. Jene Kinder, die regelmäßig vor 20:30 Uhr ins Bett gingen, wiesen eine größere psychische Gesundheit auf und waren glücklicher. Auch deren Eltern waren dadurch natürlich weniger gestresst und ausgeglichener, weil sie früher Zeit für sich hatten.
Eine andere Studie fand heraus, dass frühere Schlafenszeiten auch mit besseren kognitiven Fähigkeiten zusammen hängen. Die National Sleep Foundation in Amerika rechnete aus, dass Kleinkinder, die vor 21 Uhr zu Bett gingen, durchschnittlich 78 Minuten mehr Schlaf bekommen. Im Schlaf ruht sich das Gehirn nicht nur aus, sondern lernt. Es verarbeitet die Erfahrungen und speichert sie. Daher ist regelmäßiger und früher Schlaf so wichtig.
Für euch und eure Kinder: Etabliert eine feste Bettgehzeit
Wir Eltern sitzen alle im selben Boot und wissen: Es funktioniert einfach nicht, ein Kind, das nicht schlafen will, ins Bett zu legen. Doch ihr könnt versuchen, eure Abendroutine strikt täglich so zu gestalten, dass das Kind weiß, es gibt keine Alternative. Zu einer bestimmten Zeit wird Zähne geputzt, sich gewaschen, dann gibt es eine Geschichte oder noch ein Spiel und dann wird gekuschelt.
Macht eurem Kind die Schlafenszeit und den Schlafensort so angenehm wie möglich. Wenn es nur mit euch ins Bett geht, dann hilft es, wenn ihr euch eben halb neun mit hinlegt. Ihr werdet dankbar sein, über ein ausgeglicheneres Kind und die gewonnene Zeit am Abend für euch und euren Partner.
Bleibt entspannt
Die Sache mit dem Schlaf ist wirklich nicht einfach. Wir versuchen es täglich zur gleichen Zeit, aber manchmal will die Anderthalbjährige einfach nicht halb neun schon schlafen. Da kann man machen, was man will. Dann legt sich meist einer mit ihr hin. Beim Einschlafkuscheln klappt es dann oft. Da ist jedes Kind einfach so anders. Es ist kein Weltuntergang, wenn es bei eurem Kind nicht täglich klappt. Ich denke, wichtig ist, dass man sich generell eine Deadline setzt, wann das Kind im Bett liegen sollte. Manche sind halt eher Nachteulen und manche die Lerchen.
Bildquelle: Getty Images/BraunS