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Kinder im Restaurant nerven

Laut einer Umfrage sind Kinder in Restaurants keine gern gesehenen Gäste – und Schuld daran seien die Eltern. Das nehmen wir persönlich.

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Kinder im Restaurant: Viele Gäste fühlen durch Kinder beim Essen gestört.

Der Online-Reservierungsservice Bookatable by Michelin hat im Rahmen einer Studie 2.000 Restaurantbesucher in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt, ob und warum sie sich von Kindern im Restaurant gestört fühlen und ob sie ein Kinderverbot in Restaurants begrüßen würden. Achtung, der folgende Text basiert zwar auf Fakten, verlässt die Bahnen der objektiven Betrachtung allerdings hin und wieder. Wir sind eben auch nur Eltern!

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Lachen verboten

Das Ergebnis ist für uns Eltern ganz schön ernüchternd: Fast jeder zweite Gast empfindet einen Restaurantbesuch als wesentlich lauter und unruhiger, wenn Kinder vor Ort sind. Damit haben die Befragten vermutlich Recht, denn natürlich verhalten sich kleine Kinder nicht wie Erwachsene und sind auch mal lauter. Das muss aber nicht gleich bedeuten, dass die Kinder schreiend durchs Restaurant laufen. Viele empfinden schon lautes Kindergeplapper oder -lachen (wie kann man Kinderlachen nicht mögen?) als nervig, wie wir aus eigener Erfahrung leider wissen.

Fehlende Tischmanieren – das Tischtuch ist keine Serviette

Die Hälfte der Befragten stören sich jedoch nicht am Kinderlachen, sondern an fehlenden Tischmanieren und der fehlenden Maßregelung durch die Eltern. Wie groß der Einfluss von uns Eltern auf die Tischmanieren unserer Babys und Kleinkinder ist, sei mal dahingestellt. Dabei wurde das Alter der Kinder bei der Umfrage aber auch gar nicht berücksichtigt. Wir geben zu, dass sich die Toleranzgrenze vieler Menschen verschiebt, sobald sie Kinder haben: Mit den Fingern essen? Hauptsache, das Kind isst überhaupt. Serviette benutzen? Das T-Shirt muss heute abend eh in die Wäsche. Solche Gedanken sind für viele Eltern normal (sonst wäre der Alltag auch viel zu anstrengend), aber für kinderlose Außenstehende bestimmt befremdlich. Und wenn sich durch das Ignorieren der gepflogenen Tischmanieren ein lautstarker Zusammenbruch des Kleinkindes verhindert lässt, ist letztlich allen Restaurantbesuchern damit gedient. Aber natürlich sind auch nicht alle Eltern so laissez-faire.

Vorsicht, Eltern mit Kind im Anmarsch

Fragt man Eltern, dann geben 45 % an, dass sie eine gewisse Abneigung bei anderen Gästen spüren, wenn sie ein Restaurant als Familie aufsuchen. Vermutlich sind unter den anderen Gästen auch jede Menge Eltern, die gerade eine seltene ruhige kinderfreie Zeit genießen wollten … oder einfach nur Leute, die Kinder nicht mögen. Und ja wir geben zu, dass Kinder laut und anstrengend sein können, aber das Gefühl der Ablehnung schon beim Betreten eines Restaurants (oder Flugzeugs oder Zugs) nur weil man ein Kind dabei hat (das gerade noch nicht einmal einen Mucks macht), ist schon ziemlich doof. Nicht selten machen Eltern die Erfahrung, dass sie mit Kindern pauschal unerwünscht sind, nur wegen der potentiellen Gefahr, dass ein Kind laut werden könnte.

Übrigens fühlt sich nur jeder vierte Restaurantbesucher nicht von Kindern gestört – ganz schön traurig.

Kinder müssen draußen bleiben

So weit ist es zum Glück noch nicht! Nur (nur?) ein Drittel der Umfrageteilnehmer sprachen sich für ein Kinderverbot in Restaurants aus. Klar, wir Familien essen ab jetzt nur noch zuhause bis unsere Kinder volljährig sind! Und das mit dem Reisen mit Flugzeug und Bahn lassen wir am besten auch ganz bleiben. Ein bisschen Polemik muss sein!

Ein knappes weiteres Drittel der Befragten will uns wenigstens erlauben, mit unseren Kindern tagsüber ein Restaurant zu besuchen. Sehr gnädig. Passend dazu wünschen sich etwa 40 %, dass kleinere Kinder besonders am Abend zu Hause blieben. Das Kind gehört ja auch schließlich ins Bett und nicht ins Restaurant (sagt das mal den Italienern und Spaniern). Und im Fine-Dining-Restaurant wollen über 50 % keine Kinder sehen – aber ganz ehrlich, da wollen wir mit Kindern (meistens) doch auch gar nicht hin. Dort gibt es ja keine Pommes mit Ketchup oder trockene Nudeln mit Parmesan.

Essen und essen lassen

Ihr merkt schon, wir sind bei dem Thema nicht ganz sachlich geblieben. Und natürlich haben wir Verständnis dafür, dass unsere manchmal quengeligen, aber dennoch super süßen Kinder nicht immer gut ankommen, wenn sie eben typisch lauten und nervigen Kinderkram machen. Aber hey, wir sind Teil der Gesellschaft und wollen einfach nur akzeptiert werden und in Frieden gemeinsam miteinander leben – und eben auch essen. Und wir geben uns auch ganz viel Mühe, unseren Kinder gute Tischmanieren beizubringen, versprochen! Also habt Nachsicht mit uns, wenn es dann doch mal nicht klappt. Mehr Verständnis und Respekt in alle Richtungen ist der Schlüssel.

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Zur Studie
Die Umfrage beruht auf 2.000 befragten Restaurantgästen von Bookatable by Michelin. Mehrfachantworten waren möglich.

Bildquelle: Getty Images