Dass Michelle Obama kein Blatt vor den Mund nimmt und auch unangenehme Dinge gerne ausführlich diskutiert, bewundern wir schon immer an ihr. In ihrer neuesten Podcast-Folge sprach sie nun über das Thema Menopause und appelliert, dass Frauen viel mehr über ihren Körper reden sollten.
Gemeinsam mit ihrer langjährigen Freundin und Gynäkologin Sharon Malone sprach Michelle Obama in der neuesten Folge ihres Podcasts über Frauengesundheit – ein Thema, dass laut der ehemaligen First Lady viel zu wenig Beachtung finde. Neben der Wichigkeit, dass Mütter mit ihren Töchtern offen und ehrlich über ihre Gesundheit, ihren Körper und ihre Sexualität sprechen, erzählte die 56-Jährige auch ganz unverblümt über ihre Menopause.
Wechseljahre sind „verrückt"
Laut Sharon Malone und Michelle Obama wird über das Thema Menopause viel zu wenig gesprochen: „Es ist wichtig, dass so etwas Platz in der Gesellschaft hat, denn die Hälfte von uns muss da durch, aber alle leben so, als ob nichts wäre", beklagt Michelle Obama. Ganz offen berichtet sie, wie es ihr zu dieser Zeit erging: „Es war, also ob jemand einen Ofen auf meinen Körper gelegt und ihn auf Höchststufe aufgedreht hätte", sagte Obama. "Und dann begann alles zu schmelzen. Und ich dachte mir nur: Ok, das ist verrückt. Ich kann nicht, ich kann nicht, ich schaffe das nicht."
„Dreht die Klimaanlage auf!"
Dass die Gesellschaft sich viel zu wenig mit diesem Thema beschäftigt, hat die ehemalige First Lady auch durch ihren Mann gelernt: Als Barack Obama Präsident war, waren einige seiner Mitarbeiterinnen in der Menopause: „Und er konnte es sehen. Er konnte es an ihnen erkennen, denn der Schweiß fing an zu fließen und er meinte nur: 'Ok, was passiert hier?' Und ich sagte ihm: Das ist einfach, wie wir leben." Erst dadurch hätte er es verstanden und gleich den Befehl gegeben: „Dreht die Klimaanlage auf!"
Laut Michelle Obama gebe es viele ganz alltägliche Dinge, die unmöglich sind, wenn man sich in der Menopause befinde: „Keine Frau, die in der Menopause ist und täglich arbeiten geht, kann einen Anzug tragen. Du wirst auch in einem gekühlten Büro schweißgebadet sein! Und du musst duschen, deine Kleidung wechseln, deine Haare machen – immer wieder aufs Neue. Es gibt so viel, worüber Frauen reden müssen, um diese kulturellen Normen zu ändern."
Frauen müssen offener über ihren Körper reden
Deswegen sei es so wichtig, so die Rechtsanwältin, von Anfang an dafür zu sorgen, dass Mädchen über ihren Körper, über ihre Gesundheit und ihre Sexualität reden. Sie habe auch bei ihren Töchtern von Anfang an das Ziel verfolgt, dass die beiden sich in ihren Körpern wohl fühlen. Eltern rät sie: „Besonders, wenn Kinder jung sind und sie dich etwas fragen und mitbekommen, dass es dir unangenehm ist, darüber zu sprechen, werden sie dich nie wieder fragen. Ich habe meinen Mädchen gesagt, als sie zwölf waren: 'Ich möchte nicht, dass ihr über euren Körper oder eure Sexualität von anderen Zwölfjährigen lernt. Sie wissen nicht, worüber sie reden. Fragt mich!'" Frauengesundheit müsse endlich enttabuisiert werden.
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