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Der Schnellcheck

Das Verhütungspflaster: eine bequeme Alternative zur Pille?

Verhütungsplaster

Das Verhütungspflaster gibt Hormone an den Körper ab und wird als bequeme Alternative zur Pille angesehen – schließlich muss hier nicht an die tägliche Einnahme gedacht werden. Aber ist das Pflaster auch so sicher wie die Pille?

Was ist das Verhütungspflaster?

Das Verhütungspflaster gehört zu den hormonellen Verhütungsmethoden. Auf dem deutschen Markt gibt es zwei verschiedene Zusammensetzungen: Beide Präparate enthalten das Östrogen Ethinylestradiol und ein (unterschiedliches) Gestagen. Aufgrund dieser Zusammensetzung ist das Hormonpflaster der Verhütungspille sehr ähnlich, die in den meisten Fällen ebenfalls ein Östrogen-Gestagen-Kombinationspräparat ist. Da beim Hormonpflaster allerdings nicht an die tägliche und pünktliche Einnahme gedacht werden muss, sehen viele Frauen das Hormonpflaster als die unkompliziertere Alternative zur Pille. 

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Wie wirkt das Verhütungspflaster?

Das Verhütungspflaster wird an eine Stelle des Körpers, z. B. den Bauch, aufgeklebt und hält dann für sieben Tage. Während dieser Zeit gibt das Pflaster gleichmäßig die Hormone Östrogen und Gestagen ab. Sie werden über die Haut im Körper aufgenommen und verhindern auf diese Weise den monatlichen Eisprung.

Wie wird das Verhütungspflaster angewendet?

Das etwa 4,5 x 4,5 cm große Pflaster kann je nach Belieben an verschiedenen Positionen des Körpers angebracht werden – hier kann jede Frau selbst ausprobieren, was für sie am bequemsten ist. In Frage kommen die folgenden Stellen:

  • Außenseite der Oberarme 
  • Bauch 
  • Po
  • gesamter Oberkörper (außer die Brüste)

An dem Punkt, an der das Verhütungspflaster aufgeklebt wird, sollte die Haut auf jeden Fall gesund und glatt sein. Es ist sinnvoll, das Pflaster direkt nach dem Duschen aufzukleben, die entsprechende Hautstelle sollte vorher aber nicht eingecremt werden. Das Pflaster wird jetzt ganz fest angedrückt, sodass es eine Woche halten kann – zur Sicherheit sollte immer wieder mal kontrolliert werden, ob das Pflaster noch richtig sitzt. 

Nach je sieben Tagen muss das Pflaster ausgetauscht werden, nach insgesamt drei Wochen wird, wie bei der Pille im Normalfall auch, eine siebentägige Pause eingelegt, während der es dann zu einer Abbruchblutung kommt.

Die erste Anwendung eines Verhütungspflaster sollte mit dem ersten Tag der Monatsblutung beginnen. In diesem Fall besteht sofort Verhütungsschutz. 

Wie sicher ist das Verhütungspflaster?

Das Verhütungspflaster gilt mit einem Pearl Index von 0,9 als sehr sicher – bei perfekter Anwendung. Somit schützt das Pflaster genauso gut vor einer Schwangerschaft, wie die Pille. Das Pflaster sollte sich im Normalfall nicht von selbst lösen, selbst beim Sport, im Schwimmbad und in der Sauna haften sie (laut Herstellern) sicher an der Haut. Löst sich das Pflaster dennoch von alleine, muss es innerhalb von 24 Stunden wieder aufgeklebt, bzw. ein neues Pflaster verwendet werden. 

Was kostet das Verhütungspflaster?

Wie auch die Pille muss das Verhütungspflaster vom Frauenarzt verschrieben werden. Eine Dreimonatspackung kostet im Schnitt 40 €. 

Das Verhütungspflaster: Vor- und Nachteile

Verhütung ist ein sehr individuelles Thema und so hat auch das Verhütungspflaster seine Vor- und Nachteile, die das Präparat für die eine Frau zum perfekten Verhütungsmittel machen und andere Frauen von der Nutzung ausschließen.

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Vorteile:

  • Sehr sichere und bequeme Verhütungsmethode
  • Im Gegensatz zur Pille muss nicht an eine tägliche Einnahme gedacht werden, sondern nur an das wöchentliche Wechseln.
  • Da die Hormone über die Haut aufgenommen werden, beeinträchtigen Durchfall oder Erbrechen nicht den Verhütungsschutz.

Nachteile:

  • Nicht für Frauen über 90 Kg und Frauen in der Stillzeit geeignet.
  • Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen.
  • Das Pflaster ist leicht sichtbar.
  • Anfangs können Zwischenblutungen auftreten.
  • Es kann mögliche Nebenwirkungen wie eine Kombi-Pille haben: Übelkeit, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen, Verstimmungen, Libidoverlust, Spannungsgefühl in den Brüsten. Auch das Risiko für Thrombosen, Herzinfarkt, Schlaganfall und bestimmte Krebserkrankungen ist leicht erhöht.

Ob das Verhütungspflaster eine geeignete Verhütungsmethode ist, sollte immer individuell mit der Gynäkologin abgesprochen werden.

Lisa Purrio

Mein Fazit

Tatsächlich kann man Verhütungspflaster als die bequeme Alternative zur Pille sehen. Schließlich unterscheiden sie sich in puncto Wirkungsweise und Sicherheit nich. Und das wöchentliche Wechseln des Pflasters ist deutlich angenehmer, als die tägliche Einnahme der kleinen Pille. Damit wird das Verhütungspflaster allerdings nicht gleich zum besseren Verhütungsmittel: Besonders, wenn es am Oberarm getragen wird, ist es im Sommer immer und für jeden sichtbar, an anderen Körperstellen wird es spätestens im Sommer am Badesee auffallen – schließlich ist das Pflaster nicht gerade klein. Ob jetzt die tägliche Einnahme oder das ständige Tragen eines großen Pflasters angenehmer ist, muss wohl jede Frau für sich selbst entscheiden.

Lisa Purrio