Der Markt der hormonfreien Verhütungsmittel boomt: Viele Frauen möchten der hormonell wirkenden Pille den Rücken kehren und suchen nach Alternativen. Das Diaphragma ist eine davon.
Diaphragma ... was war das noch gleich? Den meisten Menschen ist das Verhüttungsmittel bekannt, wie es funktioniert, wie sicher es ist und welche Vor- und Nachteile es hat, wissen viele aber nicht. Kein Problem, das ändern wir jetzt!
Wie funktioniert das Diaphragma?
Beim Diaphragma handelt es sich um eine Barrieremethode. Es besteht aus einem runden und flexiblen Ring, über den Silikon gespannt ist. Es wird in die Vagina eingeführt und verhindert als Barriere, dass Spermien in die Gebärmutter gelangen. Dazu sorgt ein Gel mit Milchsäure, das auf die Innenseite aufgetragen wird, dafür, dass der pH-Wert der Vagina gesenkt wird. Dadurch werden Spermien weniger beweglich.
Früher gab es auf dem Markt verschiedene Größen, mittlerweile gibt es auch standardisierte Diaphragmen, die den meisten Frauen passen sollen.
Wer setzt das Diaphragma ein?
Das Diaphragma kannst du zuhause selber einsetzen. Das solltest du allerdings maximal zwei Stunden vor dem Sex machen, da das zugehörige Gel nach einiger Zeit seine Wirkung verliert. Das Einsetzen erfordert etwas Geschick und Übung. Schließlich steht und fällt bei dieser Verhütungsmethode alles mit der richtigen Platzierung des Diaphragmas. Als erstes gibst du etwas Gel nach Gebrauchsanweisung auf die Innenseite. Dann wird es in die Scheide eingeführt, sodass der Muttermund komplett bedeckt wird und es fest sitzt.
Nach dem Geschlechtsverkehr sollte das Verhütungsmittel noch etwa acht Stunden in der Vagina bleiben, da die Spermien dort so lange überleben können. Spätestens nach 24 Stunden solltest du es auf jeden Fall entfernen. Wenn du mehrmals Sex hast, solltest du mit einem Applikator zusätzlich noch etwas Gel von außen an das Diaphragma geben. Nachdem du es entfernt hast, kannst du es einfach mit warmem Wasser abspülen.
Wie sicher ist das Diaphragma?
Das Diaphragma hat einen Pearl Index von 1 bis 20. Das bedeutet, dass ein bis zwanzig von hundert Frauen, die damit verhüten, schwanger werden. Zum Vergleich: Die Kupferspirale liegt bei 0,3 – 0,8, das Kondom bei zwei bis 12. Beim Diaphragma kommt es sehr stark auf die korrekte Anwendung der Nutzerin an. Du musst ganz stark darauf achten, dass der Muttermund auch wirklich bedeckt ist. Mit einem Finger kannst du das durch das aber gut erfühlen. Es ist wichtig, dass du das Einsetzen vor dem Sex mehrmals übst, um einer ungewollten Schwangerschaft vorzubeugen.
Für wen eignet sich das Diaphragma?
Damit das Diaphragma einen exakten Sitz haben kann, müssen Frauen ihren Körper gut kennen und ein bisschen üben. Daher eignet sich dieses Verhütungsmittel weniger für Mädchen, die ihre ersten sexuellen Erfahrungen sammeln. Nutzerinnen des Diaphragmas schätzen besonders, dass das Diaphragma ohne Hormone auskommt, dass es nach einiger Übung schnell und bequem selbst eingesetzt werden kann und dass sie dadurch ihren Körper besser kennen lernen.
Was kostet das Diaphragma und wo kann ich es kaufen?
Das Diaphrama bekommst du in der Apotheke und kostet etwa 50 €. In der Online-Apotheken wie Aponeo bekommst du es aber etwas günstiger: Hier kostet das Diaphragma "Caya" (das bekannteste und beliebteste Standardmodell) für 34,99 €.* Das zugehörige Gel mit Applikator gibt es dort außerdem für 9,45 €.* Du kannst auch gleich beides im Set kaufen, das gibt es sogar bei Amazon für 45,69.* Das Schöne: Für das Diaphragma an sich musst du nur einmal Geld ausgeben. Nach dem Sex kann es einfach mit Wasser gereinigt werden. Dadurch ist es eine recht preisgünstige und umweltschonende Verhütungsmethode. Einzig das Gel musst du immer wieder nachkaufen.
Bildquelle: Unsplash/Reproductive Health Supplies Coalition