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Pille absetzen: Welche Nebenwirkungen können auf mich zukommen?

Pille absetzen Nebenwirkungen
© Getty Images/stockfour

Viele Frauen, die die Pille absetzen, machen sich Sorgen über die Nebenwirkungen, die das Weglassen der Hormone mit sich führen kann. Welche das sind und ob diese bei dir auftreten, hängt von vielen individuellen Faktoren ab.

Die Gründe, die Pille abzusetzen

Gründe, die Pille abzusetzen, gibt es viele: Du hast einen Kinderwunsch, hast gesundheitliche Beschwerden oder möchtest einfach auf ein nicht hormonelles Verhütungsmittel umsteigen. Wenn du aufhörst, die Pille zu nehmen, können zeitweise einige Nebenwirkungen auftreten – sowohl positive als auch negative. Letztlich hängt es davon ab, wie regelmäßig dein Zyklus ist, wie stark die Pille dich hormonell generell beeinflusst hat und welche Pille du genommen hast.

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  • Kombinationspille: Unterdrückt den Eisprung und ist eine Kombination aus Östrogen und Gestagen. Wenn du sie absetzt, fällt dein Östrogenspiegel erstmal und steigt dann wieder an. Das dauert einige Zeit und kann Folgen haben, die wir gleich näher betrachten.
  • Minipille: Wirkt sich auf die Gebärmutter aus und enthält nur Gestagen. Wenn man diese absetzt, wirkt sich das meist nicht ganz so stark auf den Zyklus aus.

Pille absetzen: Warum das Nebenwirkungen bringen kann

Die Pille ist ein hormonelles Verhütungsmittel und hat einen großen Einfluss auf deinen Körper. Durch das Einnehmen der Pille (Kombinationspille) wird dein natürlicher Zyklus außer Kraft gesetzt, denn die Hormone unterbinden deinen Eisprung, sodass du nicht mehr schwanger werden kannst. Wenn du die Pille absetzt, muss der Körper seinen bisherigen Zyklus inklusive Hormonstatus erst wieder herstellen.

Die in der Pille enthaltenen Hormone verhindern aber nicht nur eine Schwangerschaft, sie haben auch einen enormen Einfluss auf den gesamten Körper. So können sie sich u. a. auf deine Haut, Haare, dein körperliches und seelisches Wohlbefinden oder dein Gewicht auswirken. Daher kann es für deinen Körper eine große Umstellung sein, wenn diese Hormone, oft nach Jahren regelmäßiger Einnahme, plötzlich wegfallen.

Im Video erläutern wir noch mal, wie die Pille eigentlich wirkt. Dann verstehst du besser, was beim Absetzen im Körper passiert.

Erstaunlich! So wirkt die Pille

Positive Nebenwirkungen im Überblick

Welche Nebenwirkungen letztlich auftreten, ist sehr individuell. Daher sollte bei einem Wechsel des hormonellen Verhütungsmitteln, bei Auftreten von Nebenwirkungen oder bei Absetzen der Pille immer die Gynäkologin um Rat gefragt werden. Da die Pille an sich den Hormonhaushalt und Zyklus einer Frau sehr stark verändert, können jetzt unerwünschte negative Nebenwirkungen der Pille aufhören.

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Folgende positiven Nebenwirkungen könnten danach auftreten:

  • Wassereinlagerungen gehen zurück und du nimmst etwas ab
  • Mehr Lust auf Sex, weniger sexuelle Unlust
  • Weniger Herz-Kreislauf-Beschwerden
  • Verschwindende Kopfschmerzen oder Migräne
  • Weniger Stimmungsschwankungen
  • Keine Schilddrüsenunterfunktion mehr

Eine Folge (weniger eine Nebenwirkung) nach dem Absetzen der Pille ist natürlich die, dass du nun schwanger werden kannst, wenn du nicht anderweitig verhütest. Weitere eher negative Folgen beim Absetzen haben wir genauer unter die Lupe genommen.

Negative Nebenwirkungen und was du tun kannst

Periode wird unregelmäßig oder länger

Wenn du die Pille absetzt, kehrst du wieder zurück zu deinem natürlichen Zyklus. Den muss der Körper nun allerdings erstmal wieder finden: Besonders, wenn du die Pille über mehrere Jahre eingenommen hast, dauert es, bis der Körper seinen Hormonhaushalt wieder eingependelt hat. Daher passiert es oft, dass nach dem Absetzen der Pille die Monatsblutung zunächst ausbleibt und der Zyklus sehr unregelmäßig ist.

Dabei kann sich die Periode um wenige Wochen oder sogar Monate verschieben. Oft ist die Blutung dann auch intensiver und mit stärkeren Unterleibsschmerzen verbunden. Wenn du ein ungutes Gefühl hast oder du länger als drei Monate auf deine Regelblutung warten musst, solltest du auf jeden Fall mit deinem Frauenarzt sprechen. Bis sich ein regelmäßiger Zyklus einstellt, kann es teilweise bis zu einem Jahr dauern. Außerdem können vermehrt Zwischenblutungen auftreten.

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Übrigens: Viele Frauen spüren nach dem Absetzen der Pille ihren Eisprung intensiver, was sich im unangenehmen Mittelschmerz äußert. Nach der Geburt eines Kindes kann sich der Schmerz noch einmal verstärken.

Haut und Haare können reagieren

Ein positiver Nebeneffekt, den viele Frauen an der Pille schätzen: reine Haut. Die Behandlung von Akne mit der Antibabypille ist in den meisten Fällen sehr erfolgreich, da die Hormone Östrogen und Gestagen den männlichen Geschlechtshormonen, die oft Auslöser der Akne sind, entgegenwirken können. Das funktioniert natürlich nur so lange, wie die Pille eingenommen wird: Wenn du die Pille absetzt, können auch mit Ende 20 oder Anfang 30 noch fettige Haut, Mitesser und Pickel wiederkehren.

Leider kann die hormonelle Umstellung danach auch Auswirkungen auf die Haare haben und es kommt anfänglich zu Haarausfall. Das sollte sich aber wieder legen. Wenn du solche Probleme nach dem Absetzen längerfristig haben solltest, dann würden wir einen Besuch bei der Hauärztin oder dem Hautarzt empfehlen.

Gewicht kann sich ändern

Wenn du die Pille absetzt, können auch Nebenwirkungen in Bezug auf dein Körpergewicht auftreten. Tatsächlich sind beide Varianten möglich: Gewichtszunahme und -abnahme. Die meisten Frauen verlieren an Gewicht. Die Fluktuation beträgt aber in der Regel nur wenige kg und gleicht sich mit Zeit oft wieder an. Das liegt daran, dass es bei der Einnahme der Pille bei vielen Frauen zu Wassereinlagerungen kommt. Beim langfristigen Entzug der künstlichen Hormone verschwinden diese wieder, weshalb du in diesem Fall auch an Gewicht verlierst.

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PMS kann stärker werden

Die hormonelle Umstellung kann auch dazu führen, dass das prämenstruelle Symptom (PMS) stärker wird. Einige Frauen leiden kurz vor und am Anfang ihrer Periode an Auswirkungen der Hormonkonzentration. Das kann von Kopfschmerzen und spannenden Brüsten bis zu starken Stimmungsschwankungen, Angstzuständen und Depression reichen.

Schlafstörungen

Einhergehend mit der PMS kann es sein, dass ihr an den Tagen vor eurer Periode Schlafprobleme habt. Für guten Schlaf ist Progesteron nötig, wenn dann kurz vor der Periode das Östrogen dominiert, kann sich das auf den Schlaf auswirken. Ein sehr niedriger Progesteronwert kann auch dafür sorgen, dass das Schlafhormon Melatonin weniger produziert wird. Ihr könnt dem entgegenwirken, indem ihr euch rezeptfreie Melatonin-Tabletten oder Melatonin-Spray holt. Aber lest euch gut den Beipackzettel durch und

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Ab wann kommen Nebenwirkungen?

Das ist sehr individuell. Schwanger werden kannst du theoretisch ab dem ersten Tag, an dem du die Pille nicht mehr nimmst. Ab dann ändert sich dein Hormonspiegel und es kann sein, dass einige der erwähnten Folgen auftreten. Doch ob und ab wann diese kommen, kann niemand vorhersagen. Es kann auch sein, dass du nach dem Pille absetzen gar keine Nebenwirkungen bemerkst, sondern eher von den positiven erwünschten Nebenwirkungen profitierst. Das ist bei jeder Frau unterschiedlich.

Wie lange dauern die Nebenwirkungen an?

Wie lange dein Körper braucht, um seinen natürlichen Zustand wiederzufinden, ist sehr individuell. Bei manchen Frauen dauert es nur wenige Monate, bei anderen bis zu einem Jahr, bis sich der Hormonhaushalt wieder eingependelt hat und der Zyklus wieder eine Regelmäßigkeit zeigt. Daher ist es ratsam, bei natürlicher Verhütung auch den Zyklus genau zu beobachten und zu analysieren, wann du fruchtbar bist, wenn du auf keinen Fall schwanger werden willst.

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Solltest du auch nach einem Jahr noch Nebenwirkungen vom Absetzen der Pille merken, holst du dir am besten Rat bei deiner Gynäkologin. Das Gespräch mit deinem Arzt oder deiner Ärztin hilft dir allen Fragen rund um deinen Zyklus, die Periode und deine Verhütung oder Sexualität weiter.

Quellen: Apotheken Umschau, Frauenärzte im Netz

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