Wer nicht hormonell verhüten möchte oder kann, hat mittlerweile eine große Auswahl an hormonfreien Verhütungsmitteln. Dazu gehört auch die Portiokappe, die auf den ersten Blick dem Diaphragma stark ähnelt. Dabei gibt es einen entscheidenden Unterschied.
Portiokappe, Femcap, Verhütungskappe: All diese Begriffe beschreiben ein und dasselbe Verhütungsmittel. Die Portiokappe gehört zu den Barrieremethoden, bei denen verhindert wird, dass Spermien in die Gebärmutter gelangen. Das einzige in Deutschland erhältliche Präperat ist die FemCap, daher wird die Kappe auch oft so bezeichnet.
Wie funktioniert die Portiokappe?
Die Verhütungskappe besteht aus elastischem Kunststoff. Sie hat in etwa die Form einer Halbkugel mit einem umgestülpten Rand. Zum einfachen Einführen und Entfernen ist an der Kuppel ein Griff angebracht.
Wie das Diaphragma wird die FemCap in die Scheide eingeführt und direkt über den Muttermund gestülpt. Dadurch bildet sie für Spermien eine Barriere zur Gebärmutter. Auch sie wird immer in Kombination mit einem Gel angewandt, das auf Milchsäure basiert und die Beweglichkeit der Spermien hemmt.
Die Portiokappe gibt es in drei verschiedenen Größen: Die kleinste Variante eignet sich meist für Frauen, die noch nicht schwanger waren. Zur mittleren Größe wird meist nach einer Fehlgeburt oder einem Kaiserschnitt geraten. Die größte FemCap ist für Frauen geeignet, die schon einmal entbunden haben. Die für dich passende Größe ermittelst du am besten in Absprache mit deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen. Gemeinsam könnt ihr dann auch das Einsetzen üben, was ein bisschen Geschick benötigt. Der korrekte Sitz ist bei dieser Verhütungsmethode entscheidend.
Portiokappe oder Diaphragma: Wo liegt der Unterschied?
Bis hierhin klingen die beiden Verhütungsmittel Portiokappe und Diaphragma fast identisch. Der entscheidende Unterschied: Während das Diaphragma erst kurz vor dem Sex eingesetzt und nach ein paar Stunden später wieder entfernt wird, kann die FemCap deutlich länger in der Vagina bleiben. Sie wird oft kurz nach der Periode eingesetzt und vor der nächsten Blutung entfernt. Damit das funktioniert, musst du einen regelmäßigen Zyklus haben und diesen genau kennen. Vor dem Sex muss dann jedes Mal eine kleine Menge des Verhütungsgels mittels eines Applikators in die Scheide gegeben werden. Die lange Anwendung der Portiokappe wird aber teilweise als kritisch eingestuft: Die Sekrete aus der Gebärmutter können so nicht abfließen. Das erhöht das Risiko einer Scheideninfektion. Sprich also vor dem Gebrauch unbedingt mit deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt.
Wie sicher ist die FemCap?
In Verbindung mit dem Verhütungsgel haben die Portiokappe und das Diaphragma einen ähnlichen Pearl Index von 1 bis 20. Das bedeutet, ein bis zwanzig von hundert Frauen, die auf diese Weise verhüten, werden ungewollt schwanger werden. Weil es auch hier auf die exakte Anwendung ankommt, ist es wichtig, dass du das Einsetzen vor dem Sex mehrmals übst und deine passende Größe findest. Das gelingt am besten gemeinsam mit einer Ärztin oder einem Arzt.
Für wen eignet sich die Portiokappe?
Eine Altersempfehlung gibt es hier nicht wirklich, wichtig ist aber, dass du deinen Körper sehr genau kennst. Daher ist die Portiokappe für junge Mädchen eher weniger geeignet. Möchtest du die Portiokappe für ein paar Wochen in der Vagina behalten, musst du einen sehr regelmäßigen Zyklus haben, damit sie rechtzeitig vor der nächsten Blutung wieder entfernt werden kann.
Was kostet die Portiokappe?
Die FemCap bekommst du in der Apotheke und kostet etwa 50 € (z. B. bei ApoNeo, FemCap mit einem Durchmesser von 22 mm für 48, 25 €*). Bevor du sie dir zulegst, solltest du die richtige Größe für dich mit deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt absprechen. Du kannst die FemCap immer wieder verwenden, wenn du sie nach Gebrauch gründlich mit lauwarmem Wasser reinigst. Dadurch ist es eine recht preisgünstige und umweltschonende Verhütungsmethode. Nur das zugehörige Verhütungsgel musst du immer wieder nachkaufen. Auch hierbei solltest du dir professionellen Rat einholen.
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