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Sexualbegleitung: Was ist das eigentlich und für wen ist sie gedacht?

Sexualbegleitung_Teaser

Menschen mit Behinderungen oder Beeinträchtigungen – sei es seelisch, körperlich, geistig oder psychisch – können ihrem sexuellen Verlangen oftmals nicht eigenständig nachgehen. Eine Sexualbegleitung kann das Bedürfnis nach emotionaler sowie körperlicher Nähe, aber auch den Wunsch nach intimen Gesprächen stillen. Was Sexbegleiter*innen ausmacht und welche Kosten für die Zweisamkeit entstehen.

Was ist eine Sexualbegleitung?

Körperliche Nähe, Streicheleinheiten, Geborgenheit sowie das Verlangen nach erotischen Berührungen und Sexualität im Allgemeinen gehören zu den menschlichen Grundbedürfnissen. Nichtsdestotrotz wird vor allem Menschen mit einem körperlichen oder geistigen Handicap sowie alten bzw. pflegebedürftigen Menschen jegliche Form von Sexualität häufig abgesprochen.

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Um dennoch die eigene Sexualität ausleben bzw. befriedigen und Intimität zwischen zwei Menschen erfahren zu können, kommen Sexualbegleiter*innen ins Spiel. Dabei steht der gemeinsame Beischlaf oft gar nicht an erster Stelle, vielmehr unterstützen Sexualbegleiter*innen bei der Befriedigung der sexuellen Wünsche und stillen – zum Beispiel mit einer sinnlichen Massage – das Bedürfnis nach Nähe.

Eine Sexualbegleitung stellt somit eine Dienstleistung dar, die gegen Entgelt und für eine bestimmte Zeitspanne für körperliche, aber auch emotionale Bedürfnisse insbesondere von Menschen mit einer Behinderung in Frage kommt. Neben der Befriedigung der individuellen sexuellen Wünsche dient die Sexualbegleitung zudem einer Steigerung des Selbstwertgefühls sowie der Entfaltung der eigenen Persönlichkeit.

Gut zu wissen: Sexualbegleiter*innen unterstützen in erster Linie körperlich oder geistig behinderte Menschen sowie Menschen mit einer seelischen oder psychischen Beeinträchtigung auf dem Weg zu einer selbstbestimmten Sexualität.

Was kostet die Sexualbegleitung?

Sexualbegleiter*innen können entweder nach Hause oder – unter Umständen nach einer vorherigen Absprache mit der Heimleitung – in eine Einrichtungen kommen. Welche Kosten dabei anfallen, hängt in erster Linie von den die Sexualbegleiter*innen sowie der gemeinsam verbrachten Zeit ab. Im Durchschnitt bewegen sich die Kosten für eine Stunde Sexualbegleitung zwischen 100 und 250 €.

Zwar handelt es sich bei der Sexualbegleitung im rechtlichen Sinn um Sexarbeit, also Prostitution, allerdings mit einem wesentlichen Unterschied: Die körperliche und emotionale Nähe, die durchaus Streicheleinheiten und auch den Geschlechtsakt einschließen kann (aber nicht muss), findet auf Augenhöhe statt.

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Außerdem wird nicht der sexuelle Akt an sich, sondern die gemeinsam verbrachte Zeit mit dem bzw. der Sexualbegleiter*in bezahlt. Wie weit die Sexualbegleitung geht und ob diese sexuelle Handlungen umfasst, entscheiden beide Parteien selbst. Auch Safer Sex spielt in diesem Zusammenhang eine sehr große Rolle.

Weder ist der Begriff Sexualbegleitung geschützt noch gibt es einen staatlich anerkannten Ausbildungsberuf. Aus diesem Grund existieren keine offiziellen Zahlen in Bezug auf aktive Sexualbegleiter*innen in Deutschland.

Unter anderem bei dem Verein Kassandra – eine Fachberatungsstelle für Prostituierte – kann jedoch in Zusammenarbeit mit Pro Familia eine Qualifizierung zur zertifizierten Sexualbegleitung absolviert werden.

Zertifizierte Sexualbegleiter*innen sind unter anderem auf der Website von Kassandra sowie auf der Website über Sexualbegleitung zu finden.

Werden die Kosten einer Sexualbegleitung übernommen?

Obwohl die Sexualbegleitung durchaus positive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben kann, zählt sie laut § 76 des Neunten Buches Sozialgesetzbuch (SGB IX) nicht zu den Leistungen zur sozialen Teilhabe. Aus diesem Grund werden die Kosten für eine Sexualbegleitung bis dato (Stand: März 2023) nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Gut zu wissen: Auch wenn die Kosten für eine Sexualbegleitung nicht von den Krankenkassen bezahlt werden, gibt es andere Leistungen zur sozialen Teilhabe, die ebenfalls dafür sogar, dass sich Menschen mit Handicap besser fühlen. Dazu gehören unter anderem heilpädagogische Leistungen sowie Leistungen zum Erwerb und Erhalt praktischer Kenntnisse.

Was ist der Unterschied zur Sexualassistenz?

Häufig wird Sexualassistenz als Synonym für eine Sexualbegleitung verwendet, allerdings gibt es gewisse Unterschiede. Zur sogenannten passiven Sexualassistenz gehört unter anderem das Besorgen von Sexspielzeug, Verhütungsmitteln oder andere Besorgungen im Rahmen der individuellen Sexualität. Anders als bei der Sexualbegleitung wird die assistierende Person bei der passiven Sexualassistenz in keinerlei sexuellen Handlungen mit einbezogen.

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Bei der aktiven Sexualassistenz hilft die assistierende Person hingegen unter anderem bei der Selbstbefriedigung oder bei sexuellen Handlungen zwischen Paaren. Somit kommt die aktive Sexualassistenz einer Sexualbegleitung relativ nahe.

Was bringt einem Sex überhaupt? Im folgenden Video erfahrt ihr, warum Sex gut für euch ist!

7 Gründe warum Sex gut für dich ist_DESIRED.mp4

Test: Welches Sexspielzeug passt zu dir oder euch?

Bildquelle: iStock / Getty Images Plus / Mladen Zivkovic

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