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Alles mit dem Mund: Was ist Oralsex?

Was ist Oralsex
© Getty Images/djgunner

Fellatio, Cunnilingus, Blowjob oder Rimjob, alle diese Praktiken gehören zum Oralsex. Aber was ist Oralsex? Wir erklären, was man unter oraler Stimulation versteht, wie ihr einander Lust bereitet und warum ihr euch dabei auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützen müsst.

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Was ist Oralsex?

Sex ist nicht allein die Penetration, also der Geschlechtsverkehr. Es gibt viele weitere Arten, wie wir Lust empfinden, erregt werden oder einen Orgasmus bekommen können. Eine sexuelle Praktik nennt man Oralsex. "Oral" ist lateinisch für "durch den Mund". Mit dem Begriff werden also jene Arten von Sex bezeichnet, die Menschen mithilfe des Mundes durchführen. Damit haben wir die Frage "Was ist Oralsex?" zunächst einmal ganz allgemein beantwortet.

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Ihr fragt euch jetzt, wie genau das funktioniert? Das kommt immer darauf an, wer wem mit dem Mund sexuelle Erregung bereitet. Oralverkehr dient nicht der Fortpflanzung, das heißt, man kann dadurch in der Regel nicht schwanger werden (solange keine Samenflüssigkeit des Mannes an den Händen bleibt und irgendwie in die Vagina der Frau gerät). Denn dabei stimuliert der eine Partner oder die Partnerin die Genitalien des anderen mit dem Mund. Im besten Falle finden beide Partner*innen diese Praktik erregend.

Was ist alles Oralsex?

Oralsex hat viele Spielarten und ist beim männlichen und weiblichen Geschlecht möglich. Diese Arten des Oralverkehrs gibt es:

  • Cunnilingus: Ist der lateinische Begriff für die orale Stimulation der Vulva. Das heißt, der Partner oder die Partnerin stimuliert mit der Zunge die Vulva der Frau, genauer gesagt die Klitoris. Dabei können Frauen einen klitoralen Orgasmus haben. Andere Bezeichnungen sind auch "lecken" oder "Sex auf Französisch".
  • Fellatio: Ist der lateinische Begriff für die orale Stimulation des Penis. Dabei nimmt ein Mann oder eine Frau den Penis in den Mund und stimuliert ihn bis zum Orgasmus.
  • Anilingus: Es gibt noch eine dritte Praktik, über die seltener gesprochen ist, weil die anale Stimulation häufig noch als Tabu gilt: Dabei werden der Schließmuskel und der Damm mit der Zunge und/oder den Lippen stimuliert. Diese Art von analem Oralsex habt ihr vielleicht schon unter den Begriffen "Rimming" oder "Rimjob" gehört oder gelesen. Der Anus bzw. die Afterregion ist neben der genitalen Region eine sehr sensible erogene Zone, die Lust bereiten kann.

Wer darf Oralsex praktizieren?

Oralsex darf jede und jeder praktizieren, der es möchte und aus freien Stücken tut. Es gibt keine konkrete Altersgrenze dafür. Ihr dürft eure sexuellen Erfahrungen mit Oralsex machen, wenn ihr das freiwillig tut und sich alle Beteiligten dabei wohlfühlen. Das kann auch schon mit 13 oder 14 sein. Wichtig ist, dass ihr beide eine gewisse sexuelle Reife habt und euch beiden bewusst ist, dass es eine sexuelle Handlung mit Ziel der Befriedigung ist, mit der beide einverstanden sein müssen.

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Sobald eine Person es nicht gut findet oder nicht möchte, darf es nicht fortgesetzt werden. Niemand darf sich zu sexuellen Handlungen drängen oder überreden lassen und keiner darf andere zwingen dies gegen seinen Willen zu tun. Was auch immer von uns erwartet wird, wichtig ist, die eigenen Grenzen zu kennen und die der Partner zu akzeptieren.

Alles, was gefällt, und freiwillig passiert, ist erlaubt – mit einer wichtigen Einschränkung

Grundsätzlich gilt bei allen sexuellen Handlungen: Erlaubt ist, was gefällt. Doch es gibt Einschränkungen, die auch gesetzlich geregelt sind. Wenn Erwachsene (Personen über 18 Jahren) sexuelle Handlungen mit minderjährigen Schutz befohlenen Kindern (Personen unter 14 Jahren und unter 18 Jahren) durchführen, ist das sexueller Missbrauch, der strafbar ist.

Egal ob das Kind scheinbar in die Handlung einwilligte oder ihm gesagt wird, dass das okay wäre. Dazu gehört nicht nur Geschlechtsverkehr, sondern auch jegliche Arten von Oralsex und anderen eindeutig sexuellen Handlungen. Viele solcher Handlungen können sexuelle Gewalt sein, vor allem, wenn es Minderjährige betrifft. Doch nicht alle dieser Handlungen sind verboten oder strafbar. Genauer definiert und beschreibt es das BMFSFJ.

Bei erwachsenen Personen wird in dem Bereich laut STgB von sexuellem Übergriff, sexueller Nötigung oder Vergewaltigung geredet, wenn eine Person eine andere zu sexuellen Handlungen zwingt oder eine Notlage ausnutzt und die Person nicht eingewilligt hat.

*Wenn ihr selbst Opfer sexueller Gewalt seid oder jemanden kennt, den das betrifft, dann schweigt nicht, sondern sucht euch Hilfe. Ihr könnt euch jederzeit an folgende Portale wenden: hilfe-portal-missbrauch.de und das Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch unter 0800 22 55 530.

Warum Oralsex so erregend sein kann, aber auch nicht muss

Oralsex kann beim Petting Teil des Vorspieles sein, aber eignet sich auch in vielen anderen Situationen, wo penetrativer Sex aus bestimmten gesundheitlichen, körperlichen, verhütungstechnischen oder rein praktischen-zeitlichen Gründen gerade schwierig ist oder nicht bevorzugt. Das liegt ganz an euren Vorlieben. Probiert einfach mal aus, ob es euch gefällt. Die Zunge ist sehr sensibel und kann gekonnt eingesetzt besondere Lust an Vulva, Penis oder Anus bereiten. Viele empfinden die orale Stimulation als sehr befriedigend.

Nicht immer macht man es gleich so, wie der Partner oder die Partnerin es gern hätte. Dabei ist Übung und Ausprobieren gefragt. Wichtig ist, dass ihr mit eurem Sexualpartner oder der Partnerin darüber sprecht, wie ihr etwas mögt und sagt, wenn ihr etwas nicht wollt.

Es kann auch sein, ihr probiert die Fellatio oder den Cunnilingus aus und es gefällt euch als Empfangenden nicht. Oder aber euer Partner wünscht sich einen Blowjob, aber ihr mögt ihn nicht ausführen. Auf beiden Seiten kann es dann vielleicht zu Frust kommen, weil der eine es gern hätte, aber der oder die Ausführende es nicht mag. Hier ist klare Kommunikation das A und O. Niemand darf und sollte den anderen zu etwas drängen oder sich selbst überreden lassen, wenn es gegen die eigene Empfindung geht.

Zur Inspiration noch einige Sexstellungen, die Oralsex besonders gut ermöglichen, die ihr mal ausprobieren könnt:

  • Auf den Knien: Der Partner oder die Partnerin verwöhnt den Mann oral, während er oder sie vor ihm kniet. Gleiches gilt auch für die Frau als Empfangende: Sie steht und er oder sie kniet vor ihr und wird oral stimuliert.
  • Liegend: Wenn ihr im Bett liegt, ist das eine sehr entspannte Position für Empfangenden und Gebenden. Der eine liegt mit dem Rücken auf dem Bett und der oder die andere hat den Kopf zwischen den Beinen.
  • Facesitting: Dabei liegt der gebende Partner auf dem Rücken und hat sein Gesicht direkt an den Genitalien des Empfangenden. So kann eine Frau oder auch ein Mann oral stimuliert werden. Facesitting ist auch für anale Stimulation geeignet.
  • Die Kerze: Diese aus dem Yoga stammende Position ist etwas für Gelenkige: Ihr nehmt die Beine nach oben und direkt über den Kopf, bis die Füße auf den Boden zeigen. Der Gebende hat freien Zugang zu Anus oder Genitalien. Eignet sich besonders für Cunnilingus oder Anilingus.
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Wer sexuell neugierig ist und noch einiges ausprobieren möchte, findet vielleicht auch Gefallen an diesen Sexpraktiken im Video. Solange euer Partner oder Partnerin einwilligt, ist alles erlaubt, was euch gefällt und beiden angenehm erscheint:

Sexpraktiken: Das solltest du ausprobiert haben

Schützt euch vor Geschlechtskrankheiten!

Was oft unterschätzt wird: Auch beim Oralverkehr können Geschlechtskrankheiten übertragen werden. Die gefährlichen Viren oder Bakterien gelangen bei der Berührung des Mundes vom Genital in die Schleimhäute und können euch so infizieren. Das kann von Chlamydien, Tripper, HIV, Pilzinfektionen und Hepatitis B alles sein. Daher ist Safer Sex auch hier wichtig.

Wie ihr euch dagegen schützen könnt? Eine Barriere ist wichtig: Das heißt, ihr nutzt ein Kondom auf dem Penis oder ein sogenanntes Lecktuch. Das Lecktuch oder auch Dental Dam wird auf die Vulva gelegt und verhindert so, dass Bakterien und Viren aus dem Genital in den Mund eindringen können. Safety first, das sollte euch immer wichtig sein! Denn es geht um eure Gesundheit und die Gesundheit aller.

Sex-Quiz: Wie gut kennst du dich mit Vögeln aus?

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