Das Wort "Lusttropfen" weckt in jedem bzw. jeder eine andere Assoziation – allgemein nennt man so das Präejakulat. Einige machen sich Sorgen, vom Lusttropfen schwanger zu werden. Was ist diese Flüssigkeit überhaupt und kann sie tatsächlich zur Schwangerschaft führen?
Was ist ein "Lusttropfen"?
Der Lusttropfen, das ist die klare Flüssigkeit, die dem erigierten Penis vor dem eigentlichen Samenerguss entweicht. Unterhalb der Prostata an beiden Seiten der Harnsamenröhre befinden sich Drüsen und produzieren diese Art zähes farbloses Sekret. Bei jedem Mann ist die Menge unterschiedlich und manche befürchten, dass diese winzige Menge an Flüssigkeit schon zu einer ungewollten Schwangerschaft führen könnte.
Wozu der Lusttropfen da ist
Diese Flüssigkeit wird in der Cowperschen Drüse des Mannes produziert und gelangt bei Erregung kurz vor dem Orgasmus in die Harnröhre. Dort hat sie auch eine wichtige Funktion: Sie enthält einen höheren pH-Wert und reinigt diese sozusagen, bevor der Samen austritt. Zusätzlich ist sie auch noch ein gutes Gleitmittel. Also ist ein Lusttropfen sozusagen ein sehr nützlicher Vorbote, wenn ein Kinderwunsch da ist.
Kann man vom Lusttropfen schwanger werden?
Die schlichte Antwort: Der eigentliche Tropfen enthält überhaupt keine Spermien, deshalb kann man von ihm auch nicht schwanger werden.
Aber es gibt tatsächlich Szenarien, in denen eine geringe Schwangerschaftschance besteht – wenn nämlich durch den Lusttropfen Spermien in die Scheide gelangen. Natürlich muss die Frau auch gerade dann ihre fruchtbaren Tage haben, sonst passiert dabei natürlich nichts.
Schwanger durch Lusttropfen: In diesen Fällen möglich
- In der Harnsamenröhre befanden sich noch Spermien einer früheren Ejakulation. Spermien haben eine Überlebensdauer von bis zu fünf Tagen.
- Einige Spermien sind schon vor der Ejakulation aus dem Samenleiter und dem Nebenhoden entwischt und befinden sich schon in der Harnsamenröhre.
Zusammengefasst: Ja, man kann vom Lusttropfen schwanger werden, aber die Wahrscheinlichkeit ist sehr, sehr, sehr gering. Die Flüssigkeitsmenge ist sehr klein und die Qualität der Samenflüssigkeit ist nicht so gut – diese schlechten Bedingungen machen eine Befruchtung unwahrscheinlich. Aber dennoch gibt diese klitzekleine Chance einer Schwangerschaft.
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Lusttropfen: Überträger von Krankheiten
Während eine Schwangerschaft eher unwahrscheinlich ist, solltet ihr vielmehr befürchten, dass durch den Lusttropfen Geschlechtskrankheiten übertragen werden. Chlamydien, Pilzinfektionen und Gonorrhö können beim ungeschützten Vaginalverkehr durch den Tropfen ihren Weg finden. Ebenso kann man sich mit dem HIV-Virus anstecken. Daher ist Safer Sex sehr wichtig. Das heißt also, ihr solltet immer ein Kondom benutzen, wenn ihr mit neuen Partnern Sex habt, um diese Krankheitsübertragung auszuschließen. So ungefährlich ist dieser Lusttropfen also nicht.
Auf der anderen Seite sorgt das Präejakulat dafür, dass sich die Harnsamenröhre reinigt. Der saure PH-Wert, der sich durch Urin entwickelt, wird in ein basisches Umfeld gewandelt. Erst diese Umwandlung macht einen Samenerguss möglich, denn Spermien schrecken vor dem sauren PH-Wert zurück. Für Paare, die schwanger werden wollen, ist der Lusttropfen also auch eine Voraussetzung.
Grundsätzlich kann eine Frau immer nur dann schwanger werden, wenn sie auch gerade fruchtbar ist. Wenn ihr euch also kurz vor eurer Periode oder direkt danach befindet, ist das unwahrscheinlich. Um den Eisprung herum ist eine Frau am fruchtbarsten. Wenn ihr dann Sex habt, solltet ihr immer verhüten, wenn ihr definitiv nicht schwanger werden möchtet. Die fruchtbaren Tage könnt ihr mittels eines Zykluscomputers oder Fruchtbarkeitstrackers sehr leicht bestimmen.
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