Das erste Weihnachten nach einer Trennung ist hart, noch emotionaler wird es für frisch getrennte Mamas und Papas und natürlich für ihre Kinder! Doch trotz allem Schmerz könnt ihr es mit einer guten Planung, gegenseitigem Verständnis und neuen Ritualen schaffen, Weihnachten wieder zu genießen.
Das erste Mal Weihnachten feiern nach einer Trennung oder Scheidung, das ist für Eltern und Scheidungskinder nicht ganz einfach. Liebgewonnene Traditionen müssen (vielleicht) verändert oder sogar über Bord geworfen werden und neue Ideen für ein harmonisches Weihnachten müssen her. Die Situation ist natürlich besonders herausfordernd, wenn Ex-Partner einen Groll gegeneinander hegen oder einer von beiden noch unter Trennungsschmerz leidet.
Mit der Zeit können neue Partner, weitere Kinder oder Stiefkinder dazu kommen. Ein schönes Weihnachtsfest für alle zu organisieren, kann dann zur echten Mammutaufgabe werden. Wunderbar aber, wenn alle zusammen helfen und es gelingt, dass die bunte Patchwork-Familie gemeinsam Freude hat unterm Tannenbaum.
So können frisch getrennte Paare mit Kindern feiern
Zusammen, getrennt, abwechselnd oder fern von daheim – es gibt viele Möglichkeiten, für getrennt lebende Eltern Weihnachten zu feiern. Die Wünsche der Kinder sollten bei der Planung der Feiertage auf jeden Fall mit einbezogen werden. Aber: Fragen wie "Mit wem möchtest du Weihnachten feiern?" könnten vor allem kleine Kinder schnell überfordern. Schließlich lieben sie beide Elternteile und sie möchten niemanden enttäuschen. Wenn Kinder aber von sich aus eine Präferenz äußern, sollte das aber für beide Partner okay sein.
Folgende Möglichkeiten, wie ihr Weihnachten nach Trennung feiern könnt, sind denkbar:
- Zusammen feiern
- Gegenseitiger Weihnachtsbesuch
- Abwechselnd Weihnachten feiern
- Neue Weihnachtsrituale entwickeln
Zusammen feiern: Frieden machen, Freunde werden
Manchmal merken Paare erst nach der Trennung, wie erleichtert sie sind, dass sie diesen schweren Schritt endlich gewagt haben. Und selbst wenn die beiden Ex-Partner nicht gleich froh darüber sind, schaffen sie es vielleicht doch, Freunde zu werden und – nicht zuletzt dem Kind oder den Kindern zuliebe – ein konstruktives Verhältnis zu pflegen. Warum also nicht Weihnachten zusammen feiern?
Der Nachwuchs wird sich darüber in den meisten Fällen freuen. Wichtig ist aber, dass ihr bei den Kindern keine falschen Hoffnungen weckt, dass ihr wieder zusammenkommt. Wenn ein Kind große Schwierigkeiten hat, sich mit der neuen Familiensituation zu arrangieren, könnte so eine vorübergehende Rückkehr zur alten Familiensituation zu schmerzlich sein.
Kompromisslösung: Der Weihnachtsbesuch
Wenn ein gemeinsames Weihnachtsfest keine Option ist oder wenn ihr euch gerade erst getrennt habt, könnte ein Weihnachtsbesuch die Lösung sein. Wenn beispielsweise der Vater die gemeinsame Wohnung verlassen hat, kann er zu einem abgesprochenen Zeitpunkt die Kinder besuchen, Geschenke überreichen und Zeit mit ihnen verbringen. Die Mutter würde sich in diesem Fall für diese Zeit zurückziehen.
Nicht immer einfach: Das geteilte Weihnachtsfest
In diesem Fall werden die Weihnachtsfeiertage mit Kind unter den Ex-Partnern aufgeteilt, auch um zum Beispiel die jeweiligen Großeltern zu besuchen. Auch der 24. Dezember selbst könnte noch einmal gesplittet werden, damit beide Elternteile zum Zuge kommen. Was gerecht und gleichberechtigt klingt, kann funktionieren. Wenn es für alle aber in Stress ausartet und die Weihnachtstage nur noch aus Hin- und Herfahren besteht, solltet ihr vielleicht über eine Alternative nachdenken.
Dieses Modell hängt natürlich auch davon ab, wie weit Eltern auseinander wohnen. Und wie entspannt ihr Verhältnis ist. Schließlich trifft man sich bei jeder "Kindübergabe" wieder. Alle Beteiligten müssen sich außerdem genau an die Absprachen halten. Und das Wichtigste: Die Kinder müssen den Planungen zustimmen.
Einfacher zu organisieren und entspannter für das Kind könnte ansonsten eine Regelung sein, bei der ihr Weihnachten und Silvester untereinander aufteilt. Und im Jahr darauf tauscht ihr dann einfach die Feiertage.
Aber was tun, wenn das Kind zu Weihnachten nur bei Papa oder nur bei Mama bleiben möchte? Auch wenn es schwer fällt: Habt Verständnis für euer Kind, und gebt ihm etwas Zeit, um die Trennung zu verarbeiten.
Ein Neuanfang: Eigene Weihnachtsrituale entwickeln
Vielleicht muss sich eine Familie nach einer Trennung auch einfach neu erfinden, gerade an Weihnachten mit all seinen Traditionen und Ritualen. Eine Reise über die Festtage kann da eine gute Ablenkung sein, weil man die gewohnte Atmosphäre und die Weihnachtsdeko in den heimatlichen Straßen einfach hinter sich lässt.
Aber natürlich brauchen Kinder Halt, gerade wenn sich alte Familienstrukturen auflösen. Die Entwicklung von neuen Traditionen, die man in Zukunft möglicherweise beibehält und weiterentwickelt, ist daher ein guter Plan. Das kann ein Weihnachtsfest unter Palmen sein, eine laute und liebevolle Feier in der Großfamilie mit Oma und Opa, Onkeln und Tanten, Cousinen und Cousins; oder auch ein eigenes großes Weihnachtsfest, das man beispielsweise mit anderen Alleinerziehenden und den engsten Freunden feiert. Spürt einfach rein, was sich für euch und eure Kinder am besten anfüllt und genießt die neuen alten Feiertage in vollen Zügen.
Herausfordernd, aber möglich!
Auch in meinem Freundeskreis haben sich Eltern getrennt und nun steht Weihnachten vor der Tür. Aber sie haben meiner Meinung nach sehr gute Regelungen gefunden, die Feiertage harmonisch zu verbringen. Und das klappt wahrscheinlich am besten, wenn beide Elternteile das schönste Fest für ihre Kinder wollen. Dann ist einfach alles möglich: von gemeinsam feiern bis Weihnachten unter Palmen.