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Zeit für Hilfe

Das Baby ist da – und alles wird zu viel? Tolle Tipps von der Psychologin

baby ist da

Dunkelgrau statt Rosarot: Das Baby ist da, das Chaos rundherum ebenfalls. Für viele frisch gebackene Mamas ist die erste Zeit nach der Geburt oft alles andere als eine harmonische Phase. Was hilft, damit es wieder bergauf geht? 

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Ja, es gibt sie und das nicht zu selten: Momente, in denen die Neu-Mamas NICHT permanent vor Mamistolz platzen könnten, sondern in denen sie sich einfach erschöpft fühlen: Wenn das Geschirr mittags noch auf dem Tisch steht oder die Wäsche sich türmt, weil das Baby nur auf ihrem Arm Ruhe gibt. Mitunter ist die überforderte Mutter sogar zu müde, um einfach nur mit ihrem Partner kurz zu kuscheln. Keine Seltenheit.

„Das Leben mit einem Kind stellt gerade im ersten Jahr höchste Anforderungen an Eltern. Immer wieder stellen Mütter fest, dass trotz aller Anstrengung nicht alles so reibungslos klappt wie erwartet. Chronische Müdigkeit kann die Nerven bloß legen. Und auch die Partnerschaft verändert sich. Doch viele Mütter setzen sich mit einem überhöhten Perfektionsanspruch selbst unter Druck. Sie glauben, alles allein schaffen zu müssen und scheitern genau an diesem Anspruch. Dabei ist es wichtig, sich unter die Arme greifen zu lassen."
Diplom-Psychologin Dr. Angelika Faas
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Wenn das Baby da ist, wächst auch die Herausforderung für die Partnerschaft

Alle wissen es, nur redet keiner gern darüber: Ein Baby stellt die Partnerschaft auf eine harte Probe. Die Zeit zu zweit ist knapp, denn das Kind beansprucht volle Aufmerksamkeit. Nicht selten empfinden beide die Aufteilung der neuen Aufgaben als ungerecht. Und für Zärtlichkeiten ist man oft zu kaputt. Bleiben körperliche Nähe und das Gefühl der Geborgenheit aus, wächst die Krisengefahr für die Beziehung. "Deshalb ist es wichtig, sich bewusst Auszeiten vom Kind zu gönnen. Hebammen beispielsweise sind perfekte Netzwerker und kennen immer jemanden, der mal aufs Kind aufpassen kann.", rät Angelika Faas.

Um wieder ein liebendes Paar und nicht nur Eltern zu sein, die über nichts anderes als Windeln wechseln und Haushaltsorganisation reden, sollten also regelmäßig babyfreie Momente stattfinden. Wer kann da helfen?

  • Wer keine Freundin in der Nähe hat, die zum Babysitten kommt, muss nicht auf Unterstützung verzichten. Es gibt Ehrenamtliche, die für die Zeit nach der Geburt helfen können wie die Nachbarschaftshilfe Wellcome.
  • Ebenso gibt es über das Portal betreut.de Hilfe in Form von Babysitter, Tagesmütter, Leihoma oder Nanny. Und selbst die Kirchen und Jugendämter vermitteln oft stundenweise Betreuung.
  • Im Mama-Netzwerk findet man nicht nur Babysitter, sondern auch praktische Tipps und Kontakte. Ideal geeignet sind Krabbelgruppen, Mutter-Kind-Gruppen oder Rückbildungskurse, um den Bekanntenkreis mit Gleichgesinnten zu erweitern.

Auch wer bereits in einer Krise steckt, muss nicht allein nach Auswegen suchen. Der Bund Deutscher Psychologen (BDP) bietet Anlaufstellen für die Familienbetreuung, ebenso Pro Familia. "Meist reichen ein, zwei Sitzungen, damit der Knoten platzt und die Liebe lebendig bleiben kann", weiß die Diplom-Psychologin. Ideal, um den Akku aufzuladen, sind zudem Mütter-Kind-Kuren. Hier bleibt der Alltag vor der Tür, man kann sich austauschen und hat viel Zeit für sich selbst.

„Weil Mütter stets fürs Kind da sein möchten, gönnen sie sich viel zu selten Augenblicke, die nur ihnen gehören. Aber ein schlechtes Gewissen ist fehl am Platz. Glückliche Babys brauchen entspannte Mütter.“
Dr. Angelika Faas, Diplom-Psychologin

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Yao Fordemann

Mein Fazit

Es gibt Geburtsvorbereitungskurse, Säuglingspflegekurse usw., aber kein Kurs dieser Welt kann der Schwangere vermitteln, was es WIRKLICH bedeutet, ein Baby zu haben. Das ist auch gar nicht möglich, denn jede Frau tickt als Mama anders, ebenfalls haben alle Säuglinge ein individuelles Naturell. Was aber für alle frischgebackenen Mamis gilt: Sagt es, wenn ihr Hilfe oder dringend eine Mini-Auszeit braucht. Ihr seid keine schlechte Mama, nur weil ihr es nicht "alleine" schafft. Eine eigene kleine Familie zu haben, bedeutet nicht, dass keine Unterstützung von außen möglich ist. Lasst es erst gar nicht so weit kommen, dass ihr an eure Grenzen gehen müsst.

Yao Fordemann

Bildquelle: paulaphoto/iStock/Getty Images Plus