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Aus Erfahrung

Erholung statt Stress: Diese 7 Fehler solltest du bei deiner Mutter-Kind-Kur vermeiden

Mutter-Kind-Kur Erfahrungen
© Gettyimages/Fotofreak75

Kur klingt für viele nach Erholung – endlich Zeit für sich selbst, während die Kinder betreut werden. So die Theorie, doch in der Praxis sieht es oft anders aus: Meine Kurmaßnahme hat mir gezeigt, wie wichtig gute Planung ist. Damit du aus deiner Kur das Beste rausholen kannst, kommen hier 7 Tipps, die ich gerne vorher gehört hätte.

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#1 Nicht mit Kleinkind zur Kur fahren

Einige Kur-Kliniken nehmen Kinder erst ab drei (oder sogar sechs) Jahren auf – und das hat einen Grund: So richtig erholen kann man sich mit Babys und Kleinkindern ja nie. Sie brauchen logischerweise Tag und Nacht Aufmerksamkeit und Nähe, gerade in einem komplett neuen Umfeld. Und die Sache mit der Fremdbetreuung in der Kur ist nicht so easy. Der Kindertreff betreut Kinder unter 3 Jahren nur zu bestimmten Zeiten, außerdem müssen die Kids sich eingewöhnen und das geht nicht von jetzt auf gleich – das galt selbst für meine 6-jährige Tochter.

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Ich habe während meiner Kur Kleinkinder erlebt, die die Betreuung komplett verweigert haben, weil sie mit der neuen Situation überfordert waren. Sie mussten dann mit Mama auf dem Zimmer bleiben oder mit zu den Anwendungen gehen – was für alle mehr Stress als Erholung bedeutet.

Mein Tipp: Überlege genau, ob du mit Baby oder Kleinkind in einer Kur wirklich Erholung finden kannst – oder ob du lieber noch etwas wartest, falls es möglich ist. Ist dein Kind eher ängstlich oder aufgeschlossen? Versuche, das realistisch einzuschätzen und dementsprechend zu planen. (Ich war z. B. nur mit einem meiner zwei Kinder in der Kur, weil mir klar war: Wenn ich mit beiden fahre, ist das nur für eine Person erholsam – für meinen Mann.)

Du hast ältere Kinder und denkst, jetzt ist alles zu spät und gar nicht mehr so schlimm? Falsch! Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, eine Kur in Anspruch zu nehmen und diese sogar als erholsam zu empfinden.

Gut zu wissen: Bis zum vollendeten 12. Lebensjahr werden Begleit-Kinder in der Kur-Klinik mitaufgenommen. Bis zum 14. Lebensjahr, wenn es selbst Anwendungen erhält. Für Kinder mit einer Behinderung gibt es keine Altersbegrenzung.

#2 Ausreichend Spielzeug einpacken

Nachmittage im Kurhaus können sich ziehen. Alle Kinder sind aufgekratzt, ihre gewohnten Zimmer und Spielsachen in weiter Ferne. In vielen Kur-Kliniken gibt es zwar Spielecken, aber die sind oft eher spärlich ausgestattet oder nicht auf alle Altersgruppen ausgelegt. „Es wird schon genügend Spiele und Bücher geben“, vor der Kur war ich optimistisch. Weit gefehlt – mein Mann musste uns zwei große Pakete mit Spielen, Schleich- und Kuscheltieren nachsenden. Bei Heimweh oder Einsamkeit können vertraute Lieblingssachen die Stimmung retten. Mein Tipp: Plane genügend Platz im Koffer ein für Spielzeug! Zur vollständigen Kur-Packliste geht es hier.

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#3 Sich sicher sein, es durchziehen zu wollen

Die ersten Tage in der Kur können hart sein – neues Bett, neuer Tagesablauf, viele (noch) fremde Menschen und trotzdem ist man einsam, das Heimweh meldet sich. Ich habe selbst gemerkt, wie schnell man in Versuchung gerät, die Koffer zu packen.

„Wer eine Kurmaßnahme antritt, sollte sich vor allem darauf einlassen und keine Erwartungshaltung wie an einen Hotelurlaub haben.“
Petra Gerstkamp, stellv. Geschäftsführerin des Müttergenesungswerks (MGW)

Drei Wochen sind lang, oft aber verpflichtend. Wer abbricht, schadet nicht nur finanziell der Kur-Klinik, sondern bleibt nachher möglicherweise selbst auf den Kosten sitzen.

Dranbleiben lohnt sich! Ups und Downs sind menschlich. Nach ein paar Tagen wird es oft besser, wenn man sich an den neuen Ablauf gewöhnt und die anderen besser kennengelernt hat. Du hast jetzt diese Chance, also nutze sie auch.

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Hier kannst du nachlesen, wie eine Vater- oder Mutter-Kind-Kur so abläuft.

#4 Abgrenzung zu anderen Müttern – Kontakte bewusst wählen

In der Kur lernt man schnell andere Mütter kennen – was richtig schön sein kann, aber nicht immer muss. Mir hat es geholfen, mich nicht in Gruppendynamiken oder zu deepe Gespräche hineinziehen zu lassen. Wenn du merkst, dass dich bestimmte Themen eher runterziehen, zieh dich bewusst zurück. Die Kur ist deine Zeit – du bist für dein Wohl zuständig und nicht für die Probleme anderer. Du musst nicht immer nett sein oder dich auf jede Kaffeerunde einlassen. Das ist voll ok.

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#5 Rückzugsmöglichkeiten schaffen

Ich brauche immer einen Rückzugsort, daher war ein Einzelzimmer für mich Pflicht – in den meisten Kur-Kliniken ist das Standard. Frag nach, falls du dir unsicher bist. Aber selbst nur mit meiner Tochter auf dem Zimmer, waren für mich kleine Rituale nötig, um nur für mich sein zu können.

Etabliere kurze Ruhe-Pausen für dich – mit Kopfhörern, einem Buch oder einer Tasse Tee auf der Terrasse. Dein Kind darf in dieser Zeit etwas ruhiges Spielen oder ans Tablet. Diese kleinen Inseln der Ruhe helfen dabei, deine Akkus wirklich aufzuladen.

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#6 Kur-Stress vermeiden

„Kur-Stress“ is a real thing! Die Leitung warnte uns in ihrer Begrüßungs-Ansprache mit einem Augenzwinkern davor, aber recht hatte sie. Kurze Zeit später wälzten wir mit Stiften und Planern unsere Stundenpläne. Während der Kur gibt es viele tolle Angebote, yes! Aber ein zu voller Therapieplan kann schnell zur Belastung werden und schwups, ist der Puls wieder oben.

Sprich offen mit dem Klinikpersonal, wenn dir alles zu viel wird und lass auch mal den einen oder anderen freiwilligen Termin sausen. Ein Spaziergang allein oder ein Mittagsschlaf können genauso therapeutisch wirken wie die große Meditationsrunde.

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#7 Wenn möglich im Sommer fahren

Ich war im Winter zur Kur – und es war oft trist, grau und nass. Mir macht das nicht so viel aus. Ich gehe bei jedem Wetter gerne spazieren und meine Tochter wurde Anfang Januar noch mit einer Schlittenfahrt im meterhohen Schnee belohnt. Das war schön. Im Sommer draußen sitzen, die Sonne genießen oder am Meer spazieren gehen, ist es auch. Sonne und Strand können die Stimmung enorm heben.

Überlege dir, was du für ein Wetter-Typ bist. Natürlich ist der exakte Zeitpunkt der Kurmaßnahme nicht immer planbar und viele möchten ans Meer. Falls du die Wahl hast, wähle eine Jahreszeit, die dir Energie gibt. Und vielleicht tut es ja auch das weniger angefragte Kurhaus am Waldrand mit der schicken Ausstattung und dem gut bewerteten Essen? Mit der Wahl der richtigen Klinik bist du nicht allein, wende dich an eine der rund 900 kostenlosen MGW-Beratungsstellen.

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Das rät die Expertin vor der Kur

Sich vor der Kur Gedanken machen, wie die Maßnahme so wird, ist schön und gut. Denn ihr Gelingen hat auch etwas mit unserer Erwartungshaltung zu tun. Petra Gerstkamp vom MGW hat schon viele Frauen durch die Kur begleitet und rät dazu, eine realistische Haltung mitzubringen:

„Der unschätzbare Wert einer solchen medizinischen Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahme hängt nämlich weniger an der Lage der Klinik und der Einrichtung der Zimmer. Ausschlaggebend ist vor allem der individuelle Therapieplan, der in der Klinik für und mit den Müttern (und Vätern) zusammengestellt wird. Die Ärztinnen, Therapeutinnen und alle anderen Mitarbeitenden widmen sich mit Herzblut der Gesundheit der [oder des] Kurteilnehmenden.“
Petra Gerstkamp, MGW

Daher der abschließende Tipp: Lass dich auf deine Kur ein, nutze diese Gelegenheit bestmöglich und hab Vertrauen in das Kur-Team. So schaffst du es bestimmt, neue Kraft für deinen Alltag zu tanken.

Quiz: Ist unsere Familie ein gutes Team?

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