Von Audrey Hepburn bis Sophia Loren: Im Hollywood der 50er und 60er Jahre wurden viele Schauspielerinnen zu Diven und hatten ihre große Zeit. Wir blicken zurück auf diese Zeit der Filmgeschichte: Erinnert ihr euch an diese 15 Frauen und ihre schauspielerischen Leistungen? Vielleicht ist der ein oder andere Film dabei, den ihr mal wieder sehen könntet. Auf geht's in die Filmvergangenheit ...
Audrey Hepburn
Dieses ikonische Bild kennt nahezu fast jede*r, der oder die sich für Filme der 50er und 60er Jahre interessiert. Es zeigt Schauspielerin Audrey Hepburn (*1929 -1993) in ihrer Paraderolle als Holly Golightly in "Frühstück bei Tiffany"(1962). Die britisch-niederländische Schauspielerin wurde damit zum Role Model für eine Generation von Frauen und revolutionierte das Frauenbild der 60er. Das junge Callgirl Holly lebt in New York einen teuren, verschwenderischen Lebensstil, den sie sich durch immer neue reiche Verehrer finanzieren lässt – bis sie sich eines Tages in einen mittellosen Schriftsteller verliebt, die ihr Leben auf den Kopf stellt.
Hepburn wurde dadurch zur Stilkone dieser Zeit und gilt als eine der größten und einflussreichsten Schauspielerinnen in Hollywood. Auch ihre Rolle im Filmklassiker "My Fair Lady" bleibt bis heute unvergessen. Sie war fünfmal für den Oskar nominiert und bekam ihn zweimal, u.a. für "Ein Herz und eine Krone" und einen Ehrenoskar für ihr ehrenamtliches Engagement. Ab dem vierzigsten Lebensjahr zog sie sich von der Schauspielerei zurück und widmete sich wohltätigen Projekten, bis sie 1993 an den Folgen von Darmkrebs starb.
Catherine Deneuve
Die französische Filmdiva ist noch immer eine lebende Filmlegende. 1943 in Paris geboren, prägte sie nicht nur den französischen, sondern internationalen Film weltweit mit ihrer eindringlichen Darstellung von diversen Frauenfiguren, mal sensibel, mal wahnhaft, mal stark und mal schwach.
Sie wirkt seit über 50 Jahren in über 140 Spielfilmen mit. Der Mythos um ihre Person wurde dadurch verstärkt, dass sie bis heute nie in TV-Rollen oder im Theater zu sehen war. Ihren Namen verbindet man mit dem großen Kino und dramatischen Filmen wie z.B. "8 Frauen".
Ihr Durchbruch gelang ihr 1921 mit dem Musicalfilm "Die Regenschirme von Cherbourg". Ihr großer Erfolg in den 60er Jahren war die Hauptrolle in Roman Polanskis "Ekel" (siehe Bild), wo sie eine junge unerfahrene Frau verkörpert, die im Wahn zur Mörderin wird. Doch Catherine Deneuve ist wandelbar wie keine zweite und spielte von Komödie, Thriller bis Drama alles. Unvergessen ihre Darbietung in Luis Bunuels "Belle de Jour –Schöne des Tages".
Funfact: Catherine Deneuve ist bekannt für ihre schönen blonden Haare. Die sie allerdings färbt, seit sie jung ist. Sie ist in Wirklichkeit brünett.
Bette Davis
Der Name Bette Davis (1908-1989) ist ebenfalls eng mit Hollywood der 50er und 60er Jahre verknüpft. Die Filmdiva spielte in den 60ern vor allem schwierige, komplexe Frauenfiguren in Horrorfilmen und Dramen. 1962 verkörperte sie im Drama "Was geschah wirklich mit Baby Jane?" gemeinsam mit Joan Crawford die dramatische Geschichte eines ungleichen Schwesterduos. Vom gleichen Regisseur folgte zwei Jahre später der Psychothriller "Wiegenlied für eine Leiche", in der Bette Davis eine reiche alte Dame spielt, die ihren verheirateten Geliebten brutal getötet haben soll ...
In Hollywood galt sie mit ihren 8 Oscarnominierungen und ihrer eindrücklichen Darbietung komplexer Frauenfiguren als Vorbild für viele Schauspielerinnen. Die über 100 Filme, in denen sie mitwirkte, waren von wechselnder Qualität und Ende der 60er Jahre spielte sie dann nur noch in Nebenrollen und oder war in TV-Shows zu sehen.
Romy Schneider
In diese Aufreihung gehört auch die große Romy Schneider (1938 - 1982). In Deutschland verbinden viele Sissi-Fans natürlich die Rolle der österreichischen Kaiserin mit ihr. Doch Ende der 60er drehte die erfahrene Schauspielerin den international beachteten Film "Der Swimmingpool" gemeinsam mit ihrem Ex-Geliebten, dem bekannten französischen Schauspieler Alain Delon. Die besondere erotische Spannung zwischen den ehemals Geliebten nutzt der Film schamlos aus und profitiert davon.
In diesen Jahren lebte Romy Schneider in Frankreich und drehte viele französische Filme, für die sie mehrere Auszeichnungen erhielt. Für viele galt dieser Film als Schneiders internationaler Durchbruch.
Margaret Rutherford
Auch dieses bekannte Gesicht darf in einer Auflistung wichtiger Schauspielerinnen der 60er Jahre nicht fehlen. Natürlich ist es die Britin Margaret Ruhterford in ihrer bekanntesten Rolle als Hobbydetektiven Miss Jane Marple, hier im Film "Mörder Ahoi" von 1964. Insgesamt viermal verkörperte sie mit einem Charme wie keine nach ihr wieder die bekannte Figur der Krimiautorin Agatha Christie.
Nach dem Erfolg des ersten Filmes "16 Uhr ab Paddington" folgten die Romanverfilmungen "Der Wachsblumenstrauß", "Vier Frauen und ein Mord" und "Mörder Ahoi". Ich liebe alle diese Filme und vor allem Margaret Ruhterford als Miss Marple.
Interessant: Für ihre schauspielerischen Leistungen wurde sie zum Officer of the British Empire (OBE) ernannt und von Königin Elisabeth II. als Dame Commander (DBE) in den Ritterstand erhoben.
Liselotte Pulver
Auch diese fröhliche Frau möchten wir nicht unerwähnt lassen, da sie den deutschsprachigen Film der 50er und 60er Jahren maßgeblich mitprägte: Liselotte Schmid-Pulver, auch als Lilo Pulver bekannt (*Bern). Die mittlerweile 94-Jährige spielte in über 50 Unterhaltungsfilmen der damaligen Zeit mit, die großen Anklang beim Publikum fanden: In den 60er Jahren wirkte sie in Filmerfolgen wie "Der letzte Sommer", "Die Zürcher Verlobung", "Das Wirtshaus im Spessart" und "Das Spukschloss im Spessart" mit.
Obwohl ihr eine Hollywood-Karriere verwehrt blieb, wurde sie in der Hauptrolle des Films "Zeit zu leben und Zeit zu sterben" und in Billy Wilders Komödie "Eins, zwei, drei" einem großen Publikum bekannt. Sie wirkte in den späten 50er und 60ern ebenfalls in vielen französischen Produktionen mit und verkörperte anspruchsvolle Frauenrollen.
Shirley MacLaine
Schauspielerin Shirley MacLaine verkörperte zeitlebens ein modernes, verletzliches Frauenbild, das sich dem sexualisierten Bild der weiblichen Ikone entgegenstellte. Als Tänzerin und Broadway-Darstellerin spielte sie nich nur komödiantische Rollen, sondern verkörperte auch gebrochene sehr spezielle Rollen wie eine Prostituierte in Billy Wilders "Irma la Douce" (1963) oder eine lesbische Leiterin eines Internats in "The Children's Hour" (gemeinsam mit Audrey Hepburn). Für ihre Rolle als exzentrische Witwe Aurora in "Terms of Endearment" ("Zeit der Zärtlichkeit, 1984) bekam sie nach vielen Jahren im Filmgeschäft endlich einen Oscar als Hauptdarstellerin.
In den 60er Jahren war die immer schlagfertige Shirley eine der begehrtesten komischen Schauspielerinnen Hollywoods und gewann viele Filmpreise. Ihr Debüt starte sie 1955 in der Komödie "Immer Ärger mit Harry".
Brigitte Bardot
Die französische Schauspielerin gehörte mit ihrem Aussehen und natürlichen Charme zu den sogenannten "Sexsymbolen" ihrer Zeit. Die 1943 gebürtige Französin erlangte vor allem in den 50er und 60er Jahren internationale Bekanntheit. Ihr Druchbruch erfolgte mit "... und immer lockt das Weib" (1956). Darin verkörpert sie eine freigeistige junge Frau, die in einem kleinen Küstendorf in Südfrankreich die Männer verführt und Verursacherin vieler Konflikte ist. Er macht sie mit ihrer erotischen Präsenz zur Ikone des französischen Kinos und Popkultur. Ihr bekanntesten erfolgreichsten Filme der 60er waren "Die Wahrheit", "Viva Maria!" und "Die Verführerin".
Tipp: Auf Netflix könnt ihr mit der Miniserie "Bardot" in das Leben der Schauspielerin eintauchen.
Doris Day
Die beliebte Schauspielerin Doris Day (*1922 – 2019) begann ihre Karriere zunächst als Sängerin mit verschiedenen Big Bands. Ab 1947 dann war sie in vielen Musicals zu sehen, bevor sie bei Warner Brothers unter Vertrag stand.
Ihr großer Erfolg gelang ihr Ende der 50er Anfang der 60er mit dem Film "Bettgeflüster" und seinem Nachfolger "Ein Pyjama für zwei" (1961). Für ersteren erhielt sie sogar eine Oscar-Nominierung. Ende der 60er Jahre endete ihre Filmkarriere mit dem Tod ihres Mannes und Managers Martin Melcher.
Claudia Cardinale
Die gebürtige Sizilianerin gehört ebenfalls zur obersten Riege der Schauspielerinnen in Hollywood. Die 1938 geborene Filmdiva spielte in den größten Filmen der Filmgeschichte mit: "Achteinhalb", "Der Leopard" oder "Spiel mir das Lied vom Tod" oder "Sie fürchten weder Tod noch Teufel" sind nur einige davon.
Als Charakterschauspielerin mit einer Mischung aus Kindchenschema und Femme Fatale führte sie einen neuen Typus in Hollywood ein, der nicht nur auf vordergründige Erotik und Sexapeal setzte. So nahm sie ihre Anfänge im italienischen Film und gewann dort auch später zahlreiche Preise. Schnell galt sie zusammen mit Brigitte Bardot als weiblichen Ikone der 60er Jahre.
Jane Birkin
Die britisch-französische Sängerin und Schauspielerin bewahrte sich Zeit ihres Lebens etwas Geheimnisvolles, nicht Greifbares. Sie war nie ein typischer Filmstar, der sich der Klischeesierung der Filmbranche entzog und sich nie ganz in die Karten schauen ließ. 1966 wurde sie mit ihrer freizügigen Rolle als Fotomodell in "Blow Up" einem größeren Publikum bekannt.
Zwei Jahre später spielte sie neben Romy Schneider in "Der Swimmingpool", bevor sie ihren Welthit "Je t'aime ... moi non plus" mit ihrer großen Liebe Serge Gainsbourg veröffentlichte. Sie verkörperte die selbstbewusste junge Frau der 60er, die sich aus alten Rollenbildern befreit und ihren Weg geht. Die Mutter von Charlotte Gainsbourg verstarb 2023 einsam nach langer Krankheit.
Senta Berger
Die deutsch-österreichische Schauspielerin Senta Berger (*1941) gehört ebenfalls in die Reihe von Schauspielerinnen, deren Karriere in den 60er Jahren an Bedeutung und Ruhm gewann. Nach einigen Theaterengagements in den 50er Jahren spielte sie in verschiedensten Kinofilmen mit: Unter anderem in der Literaturverfilmung "Der brave Soldat Schweijk" oder der Satire "Es muss nicht immer Kaviar sein". Leichte Schlagerfilme wie "Junge Leute brauchen Liebe" lagen ihr ebenso wie Agententhriller, z.B. "Schüsse im 3/4 Takt".
In den 60er Jahren spielte sie zudem in vielen internationalen Ko-Produktionen wie z.B. "The Poppy is Also a Flower", "The Quiller Memorandum" oder "Cast a Giant Shadow" mit. Im deutschen Kino eroberte sie sich in den 70er und 80er Jahren bis zum modernen Kino ihren Ruf als ernsthafte, politisch engagierte Schauspielerin und erhielt viele Preise.
Elizabeth Taylor
Natürlich dürfen wir auch Elizabeth Tylor nicht vergessen, die hier oben in ihrer Paraderolle als "Cleopatra" neben Richard Burton zu sehen ist. Ihre Karriere begann schon als Kinderstar und führte sie bis nach Hollywood: Von 1942 bis 1958 stand sie für Metro-Goldwyn-Mayer unter Vertrag und verlieh zahllosen Hollywoodklassikern ihre Aura.
Sie verlieh ihren Frauenrollen eine spezielle Tiefe und einen Glamour. Es waren vielschichtige und komplexe Figuren, die sie verkörperte: 1960 erhielt sie für den Liebesfilm "Telefon Butterfield 8" einen Oscar. Für ihre Rolle als "Cleopatra" bekam sie die damals außergewöhnlich hohe Gage von einer Million Dollar. Ihren zweiten Oscar bekommt sie 1966 für die Rolle der zänkischen Ehefrau in "Wer hat Angst vor Virginia Woolf?".
Raquel Welch
Raquel Welchs (*1966-2023) Karriere profitierte von der Zeit der Busenwunder in Hollywood: Durch ihr Aussehen erlangte sie 1966 die Rolle des leicht bekleideten Höllenmädchens Loana im Steinzeitfilm "Eine Million Jahre vor unserer Zeit". Die Bilder von Raquel im Fellbikini gehören zu den ikonischsten der damaligen Zeit und schreiben Filmgeschichte. Das war ihr Durchbruch und verhalf ihr zu vielen weiteren Rollen.
Weitere große Filme der 60er mit ihr waren "Die phantastische Reise" (1966), "Feuerdrache" (1967) "Tote Bienen singen nicht" (1969), "Die Platinbande" (1968), "100 Gewehre" (1969) oder "Die Lady in Zement" (1968).
Sophia Loren
Als krönenden Abschluss nennen wir hier noch die große Diva Sophia Loren. Die 1934 in Italien geborene Schauspielerin erlangte in den 50er Jahren ihren schauspielerischen Ruhm mit einer Reihe von Komödien. U.a. spielte sie in "Hausboot" (mit Cary Grant) oder "Es begann in Neapel" (mit Clark Gable). Als Grande Dame des italienischen Kinos feierte sie Jahrzehnte weltweite Erfolge, wie beispielsweise auf dem Bild oben im Kriminalfilm "Arabeske". 1962 gewann sie einen Oscar für den Film "Und dennoch leben sie".
Ihre Filmkarriere brach sie im Laufe der 70er Jahre nach und nach ab, aufgrund ihrer schwierigen Schwangerschaften. Die Ärzte verordneten ihr viel Bettruhe und sie drehte nur noch in Italien. Sophia Loren ist Mutter zweier Kinder und war bis zu seinem Tod mit dem Regisseur Carlo Ponti verheiratet.
Interessant: Die Filmdiva wurde erst mit 72 Jahren Model im berühmten Pirelli-Kalender, einem Jahreskalender mit erotischen Fotografien. Sie soll öfter gefragt worden sein, hat sich aber erst so spät bereit erklärt.
Video: Diese modernen Frauenrollen sind unsere Vorbilder
Die Zeit der großen Filmdiven ist zwar längst vorbei, aber es gibt immer noch viele gute Frauenrollen für großartige Charakterdarstellerinnen. In unserem Quiz kannst du herausfinden, welche Film-Bösewichtin in die schlummert. Mach unseren Persönlichkeitstest: