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Familienkur: Wissenswertes rund um die rettende Auszeit vom Alltag

Mutter und Tochter im Pool
© Getty Images/ Bicho_raro

Egal ob aus körperlichen oder psychischen Gründen oder auch beides: Wenn ihr als Familie Hilfe braucht, könnt ihr bei eurer Krankenkasse eine Familienkur beantragen. Dazu gibt es allerdings ein paar Dinge zu beachten.

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Was genau ist eigentlich eine Familienkur?

Eine Familienkur, auch Mutter-Kind-Kur oder Vater-Kind-Kur genannt, ist eine medizinisch-therapeutische Maßnahme, die darauf abzielt, die Gesundheit und das Wohlbefinden von Familien zu verbessern. Ihr könnt sie euch wie eine Art gemeinsame Auszeit vorstellen, bei der ihr euch von körperlichen und/ oder psychischen Belastungen in geschützter Umgebung erholen und als Familie wieder annähern und stärken könnt.

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Wann hat man Anspruch auf eine Familienkur?

Ob ihr tatsächlich Anspruch auf eine Familienkur habt, müsst ihr zunächst mit eurem Hausarzt oder eurer Hausärztin, gegebenenfalls in Absprache mit eurer Therapeutin bzw. eurem Therapeuten, besprechen. 

Wenn es euch als Familie schlecht geht, sich beispielsweise der Gesundheitszustand eines eurer Familienmitglieder auf alle auswirkt und das Familienleben beeinträchtigt, sucht euch unbedingt Hilfe.

Das Leben stellt Familien immer wieder vor neue Herausforderungen und es ist ganz normal, dass einem manchmal alles über den Kopf wächst. Wenn ihr physisch oder psychisch als Familie an eure Grenzen kommt, ist es keine Schande, sich Hilfe zu holen. Ganz im Gegenteil! Ihr übernehmt damit Verantwortung und versucht, eure Situation zu verbessern – je früher dies geschieht, desto besser.

Um Anspruch auf eine Familienkur zu haben, muss üblicherweise (das kann von Krankenkasse zu Krankenkasse variieren) einer der folgenden Gründe vorliegen:

  • Gesundheitliche Gründe: In den meisten Fällen muss mindestens ein Familienmitglied, sei es ein Elternteil oder ein Kind, gesundheitliche Probleme haben, die eine Kurmaßnahme notwendig machen. Dies können körperliche Erkrankungen, psychische Belastungen oder chronische Erkrankungen sein.
  • Notwendigkeit für die Familie: Der Gesundheitszustand eines Familienmitglieds sollte sich nachweislich auf die Familie auswirken und deren Alltag beeinträchtigen. Eine Familienkur wird in der Regel bewilligt, wenn sie als notwendig erachtet wird, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der gesamten Familie zu verbessern.
  • Ärztliche Empfehlung: Eine Familienkur muss in der Regel von einem Arzt oder einer Ärztin empfohlen werden. Diese stellen eine ärztliche Bescheinigung aus, in der die medizinische Notwendigkeit der Kur festgehalten wird. Diese Empfehlung ist entscheidend für die Genehmigung der Kur.

Was macht man bei einer Familienkur?

Während einer Familienkur werden verschiedene Aktivitäten und Therapien angeboten, die auf die individuellen Bedürfnisse der Familienmitglieder zugeschnitten sind. 

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1. Medizinische und therapeutische Betreuung

Jedes Familienmitglied, das an der Kur teilnimmt, erhält medizinische Betreuung und therapeutische Unterstützung, sofern notwendig. Dies kann Physiotherapie, Psychotherapie, Ernährungsberatung und andere Therapiemaßnahmen umfassen.

2. Kinderbetreuung

Bei den meisten Familienkuren wird auch Kinderbetreuung angeboten, um den Eltern die Möglichkeit zu geben, sich auf ihre Gesundheit zu konzentrieren, während die Kinder betreut und beschäftigt werden.

3. Gemeinsame Aktivitäten

Ausflüge, Sportaktivitäten, kreative Workshops – alles, was die die familiäre Bindung stärkt, kann ausprobiert werden.

4. Entspannung & Stressbewältigung

Viele Familienkuren legen einen Schwerpunkt auf Entspannungs- und Stressbewältigungstechniken. Dazu gehören beispielsweise Yoga, Pilates, Meditation und Atemübungen.

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5. Individuelle Therapie

Je nach den Bedürfnissen der Familienmitglieder können auch Einzeltherapiesitzungen angeboten werden, um spezifische gesundheitliche Probleme zu behandeln.

Familienkur beantragen: Wie geht das?

Wie genau ihr eine Familienkur beantragen könnt, ist von Krankenkasse zu Krankenkasse verschieden. Setzt euch daher frühzeitig mit dieser in Verbindung, um die notwendigen Rahmenbedingungen abzuklären. Im Folgenden findet ihr beispielhaft das Vorgehen erklärt:

Schritt 1: Ärztliche Empfehlung

Wendet euch an euren Hausarzt/ eure Hausärztin (oder Facharzt/ Fachärztin) und sprecht eure Probleme an. Wird die medizinische Notwendigkeit einer Familienkur festgestellt, wird dies in einer ärztlichen Bescheinigung dokumentiert.

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Schritt 2: Krankenkasse informieren & Formular ausfüllen

Parallel zur Rücksprache mit eurem Arzt bzw. mit eurer Ärztin könnt ihr mit einem einfachen Anruf oder einer E-Mail bei eurer Krankenkasse nachfragen, welche Unterlagen ihr für den Antrag einer Familienkur einreichen müsst. Das entsprechende Antragsformular für eine Familienkur könnt ihr normalerweise auch auf der Website der Krankenkasse herunterladen.

Formulare, Formulare ... Denkt bei all dem anstehenden Orga-Kram auch immer daran, euch kleine Auszeiten zu gönnen:

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Schritt 3: Antrag ausfüllen & einreichen

Füllt das Antragsformular sorgfältig und vollständig aus. Denkt auch daran, die ärztliche Bescheinigung beizufügen sowie alle weiteren geforderten Unterlagen. Unvollständige Anträge werden oft abgelehnt. Meist könnt ihr den Antrag online einreichen, eventuell muss dies aber auch auf dem Postweg erfolgen.

Nach Einreichung des Antrags wird die Krankenkasse den Antrag sorgfältig prüfen. Dies kann einige Wochen dauern.

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Schritt 4: Auswahl von Kurort und Klinik

Wenn euer Antrag genehmigt wurde, sucht ihr gemeinsam mit eurer Krankenkasse einen passenden Kurort und eine geeignete Kurklinik aus. Diese sind auf eure individuellen Bedürfnisse und die Bedürfnisse eurer Familie abgestimmt. Ihr dürft in den meisten Fällen auch selbst Vorschläge machen.

Beachtet, dass viele Kur-Kliniken für Familienkuren schon lange im Voraus ausgebucht sind. Legt euch daher nicht nur auf eine Klinik eurer Wahl fest, sondern sucht euch lieber mehrere heraus.

Muss mein Arbeitgeber die Familienkur genehmigen?

Nein, euer Arbeitgeber muss in der Regel die Familienkur nicht genehmigen. Eine Familienkur ist in erster Linie eine Leistung Ihrer gesetzlichen Krankenversicherung und basiert auf medizinischer Notwendigkeit. Die Genehmigung für eine Familienkur erfolgt wie oben beschrieben durch Ihre Krankenkasse auf der Grundlage eines ärztlichen Attests, das die medizinische Notwendigkeit der Kur bestätigt.

Allerdings ist es ratsam, euren Arbeitgeber rechtzeitig über eure Abwesenheit während der Kur zu informieren, da eure Abwesenheit natürlich auch die Planung am Arbeitsplatz beeinflusst.

Können auch Väter an einer Familienkur teilnehmen?

Ja, Väter haben genauso wie Mütter die Möglichkeit, eine Familienkur zu machen. Die Kriterien und Voraussetzungen sind unabhängig vom Geschlecht.

Quellen: Müttergenesungswerk, Diakonie Deutschland, AWO, Caritas, Techniker Krankenkasse, Barmer, AOK, DAK

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