Den Kids regelmäßig was aufs Konto zu legen, damit für Ausbildung und Co vorgesorgt ist – das war einmal. Viele Eltern und Großeltern setzen jetzt vermehrt auf sogenannte ETFs. Was das ist und wie ihr unter den vielen Fonds-Anbietern am geschicktesten wählt, wer zu eurer Familie passt, erfahrt ihr in unserem Überblick. ETF für Anfänger: Hier sind die wichtigsten Tipps zur Auswahl.
Was ist ein ETF? Für Finanz-Einsteiger einfach erklärt
- ETF ist die Abkürzung für Exchange Traded Funds, zu deutsch 'Börsengehandelte Fonds'.
- Es handelt sich dabei um Fonds, die einen bestimmten Index – wie zum Beispiel den DAX – nachbilden. Das heißt, ein ETF enthält im gleichen Verhältnis die Wertpapiere, wie sie auch im ihm zugrunde liegenden Index am Aktienmarkt enthalten sind.
- Im Unterschied zu traditionellen Aktienfonds werden ETFs passiv gemanagt. Das bedeutet, es gibt keinen aktiven Fondsmanager, der einzelne Werte kauft oder verkauft. Das macht sie kosteneffizienter, also günstiger für die Einleger.
- ETFs können, im Gegensatz zu aktiven Investmentfonds, genau wie Aktien an der Börse gehandelt werden.
Los geht's ins ETF-Business
Alles in allem sind ETF für Anfänger als langfristige Geldanlage sinnvoll. Besonders, wenn ein thesaurierender ETF gewählt wird und demnach Ausschüttungen nicht an die Anleger ausgezahlt, sondern sofort re-investiert werden. Das führt zu einem Zinseszinseffekt und auf Dauer höheren Gewinnen.
ETF für Anfänger: 6 Tipps für den Start
Keine Sorge, ETFs zu verstehen ist gar nicht so schwer, wie man am Anfang denkt. Wenn ihr investieren wollt, kann es nicht schaden, diese sechs Tipps oben im Video oder hier im Text zu beachten:
1. Schaut auf das Fonds-Volumen
Wählt einen der größeren ETFs. Als Anfänger setzt ihr damit in den meisten Fällen auf Anbieter, die die meiste Erfahrung auf diesem Gebiet mitbringen. Das verwaltete Vermögen sollte bei mehr als 500 Mio. € liegen. So ist die Gefahr geringer, dass die Fondsgesellschaft irgendwann schließt. Insgesamt gesehen ist in ETFs investiertes Geld jedoch genauso sicher wie das in aktiv gemanagte Fonds, weil es im Falle einer Insolvenz der Kapitalgesellschaft als Sondervermögen geschützt ist.
2. Denkt an das Alter des Fonds
Achtet darauf, dass ein ETF mehr als ein Jahr existiert. Je älter ein ETF ist, desto höher sind sehr wahrscheinlich Fondsvolumen und Liquidität. Außerdem stehen bei älteren Fonds mehr Daten zur Verfügung, um einen ausgewählten ETF mit anderen Produkten zu vergleichen.
3. Beachtet die Kosten
ETFs sind im Prinzip günstig. Die Verwaltungsgebühr beträgt im Jahr häufig nur 1,5 % – manchmal aber auch mehr.
Achtung: Vergleicht die Produkte mehrerer Anbieter. Einige zahlen Vertriebsprovisionen an Banken, was eure Kosten erhöhen könnte.
4. Macht euch die Tracking-Qualität bewusst
Bevor ihr als Anfänger das erste Mal in ETFs investiert, solltet ihr wissen, dass der jeweilige Fonds seinen Referenzindex exakt, aber nicht hundertprozentig abbildet – diese Abweichung heißt "Tracking Error".
"Synthetisch replizierende" Fonds zeigen einen geringeren Tracking Error als die "physisch replizierenden" ETFs. Sie bergen aber dafür andere Risiken.
5. Entscheidet euch für die Ertragsverwendung
Grundsätzlich unterscheidet man "thesaurierende ETFs" und "ausschüttende ETFs". Bei thesaurierenden werden die anfallenden Zinsen und Dividenden direkt reinvestiert. Sie lohnen sich richtig, wenn ihr einen Sparplan für eine Laufzeit von mindestens zehn bis 15 Jahren anlegt. Bei ausschüttenden ETF werden euch die Zinsen auf eurem Konto gutgeschrieben – als frei verwendbarer Geldbetrag.
6. Abgebildeter Index
Als Privatanleger konzentriert euch am besten auf etablierte Indizes großer Anbieter, die mehrere Teile des Marktes abdecken und systematisch aufgebaut sind.
Achtet auf Fonds, die Aktien mit besonders hoher Dividendenausschüttung in einem Index vereinen.
- Für Europa sind das zum Beispiel der Euro Stoxx 50 und der Europe Stoxx 600.
- Für nordamerikanische Aktien sind es der S&P 500, der MSCI USA.
- Für Aktien aus der gesamten Welt der MSCI World.
In ETFs investieren: Aller Anfang ist leicht ...
Um in ETFs zu investieren, braucht ihr nicht mehr als ein Depot bei einem Broker zu eröffnen. Die Wahl des Brokers entscheidet sich auch danach, welche ETFs dort gehandelt werden.
Habt ihr euch für einen entschieden und beachtet die obigen Tipps, steht eurer langfristigen Geldanlage nichts mehr im Weg. Ihr seid für ETFs als Anfänger gut gerüstet. Man muss nur einfach mal anfangen ...
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Quellen: verbraucherzentrale.de, extraetf.com
Bildquelle: Getty Images/ bernardbodo