Ein Kinderkonto hilft beim Sparen und dabei, eurem Kind den verantwortungsbewussten Umgang mit Geld beizubringen. Allerdings bietet inzwischen fast jede Bank ihr ganz eigenes Konto für Kinder mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen an, sodass die Wahl alles andere als leicht fällt. Stiftung Warentest hat einige Kinder- und Jugendkonto-Modelle auf versteckte Kosten und ihre Eignung für junge Menschen geprüft. Wir geben euch einen Überblick und erklären, was es bei der Auswahl und Eröffnung zu beachten gibt.
- 1.Kinderkonto: Alles, was ihr zum Thema wissen solltet
- 1.1.Warum sollte mein Kind ein eigenes Konto besitzen?
- 1.2.Welche Konten gibt es eigentlich?
- 1.3.Konto für Kinder: Auf was sollte ich bei der Auswahl achten?
- 1.4.Wie richte ich das Kinderkonto ein?
- 1.5.Besonderheiten des Kinderkontos
- 1.6.Wem gehört eigentlich das Geld auf dem Kinderkonto?
- 2.Kinderkonto: Die besten Modelle im Überblick
Kinderkonto: Alles, was ihr zum Thema wissen solltet
Warum sollte mein Kind ein eigenes Konto besitzen?
Viele Kinder bekommen von den Großeltern und Verwandten zu einer Vielzahl von Anlässen Geldgeschenken. Neben den Geburtstagen, Weihnachten zählt auch die Zeugnisvergabe zu einem dieser typischen Anlässe.
Oftmals wandert das Geld dann ins Sparschwein, wenn es nicht ausgegeben wird. Damit es nicht verloren geht oder auch einfach der Überblick behalten werden kann, bietet sich ein Konto für Kinder an.
Es stimmt, dass Geld nicht glücklich macht. Allerdings meint man damit das Geld der anderen.
Mit so einem Kindergirokonto ist es für die Kinder möglich, auch für größere Anschaffungen Geld anzusparen und den Umgang mit Geld zu erlernen.
Welche Konten gibt es eigentlich?
Neben dem Kindergirokonto gibt es auch Sparbuch, Tagesgeldkonto und Festgeldkonto. Diese eignen sich besonders gut, wenn du regelmäßig Geld in Form eines Sparplans einzahlen möchtest. Kinder erhalten hier oftmals höhere Zinsen als Volljährige.
Konto für Kinder: Auf was sollte ich bei der Auswahl achten?
Bei der Auswahl kannst du folgende Punkte berücksichtigen:
- Kosten des Kontos (Keine Grundgebühr? Kosten für das Überweisen und Abheben?)
- Spätere Kosten als Erwachsene
- Wie und wo kann man Bargeld einzahlen?
- Bargeldversorgung mit Automaten
Übrigens nimmt die Dichte der Bankfilialen mit der Möglichkeit Geld abzuheben weiter ab. Eine kostenfreie und praktische Alternative dazu sind mittlerweile viele Lebensmitteldiscounter.
Wie richte ich das Kinderkonto ein?
Ab welchem Alter ein Kinderkonto eröffnet werden kann, ist von der jeweiligen Bank abhängig, meistens ist es aber bereits ab Geburt möglich. Bei manchen Finanzinstituten kann es jedoch erst mit Beginn der beschränkten Geschäftsfähigkeit, also mit dem 7. Lebensjahr, eröffnet werden. Wichtig: Kinder können das Konto nicht allein eröffnen.
Bei der Eröffnung durch die gesetzlichen Vertreter müsst ihr euch beide beispielsweise mit eurem Personalausweis oder Pass ausweisen. Wenn du Alleinerziehender bist, benötigst du eine Sorgerechtsbestätigung. Zur Identifizierung der Kinder werden ihre Geburtsurkunden, falls sie noch nicht über einen Personalausweis oder Pass verfügen, benötigt. Du solltest auch die Steuer-ID der Kinder zur Hand haben. Wegen der Minderjährigkeit deiner Kinder müsst ihr den Antrag als Verfügungsberechtigte unterschreiben.
Diese Dokumente braucht ihr:
- Personalausweise, Pässe oder Geburtsurkunden der Kinder
- Steuer-ID der Kinder
- Personalausweise oder Pässe der gesetzlichen Vertreter*innen/ ggf.
- Sorgerechtsbestätigung
Ein weiterer Schritt Richtung Selbstständigkeit
Für meine Tochter haben wir kurz nach dem Wechsel auf die weiterführende Schule ein eigenes Konto angelegt, auf das wir inzwischen ihr Taschengeld überweisen. Gerade für getrennt lebende Eltern ergibt das Sinn, weil die Taschengeldübergabe so nicht davon abhängt, wann oder wie oft ein Kind einen bestimmten Elternteil sieht.
Zur Kontoeröffnung habe ich meine Tochter mitgenommen, damit sie alle Informationen korrekt aus erster Hand erhält. Danach sind wir direkt zum Bankautomaten gegangen, wo ich ihr den Vorgang Schritt für Schritt erklärt und sie schließlich ihre EC-Karte mit einer ersten Abbuchung einweihen lassen habe. Inzwischen hat sie sich an die neu gewonnene Unabhängigkeit gewöhnt und freut sich darüber, bei einem Trip in die Stadt mit ihren Freund*innen auch mal spontan den ein oder anderen Einkauf tätigen zu können.
Besonderheiten des Kinderkontos
Bei einigen Banken können die Eltern festlegen, wie viel Geld die Kinder abheben dürfen. Bei den Überweisungen gibt es Besonderheiten: Sehr junge Kinder erhalten in der Regel keinen eigenen Zugang per Online-Banking, später sind Überweisungen durch die Minderjährigen durch Limits Grenzen gesetzt oder werden nur nach Zustimmung der Eltern ausgeführt. Die Anbieter handhaben dies unterschiedlich. In allen Fällen wird den Minderjährigen kein Dispo eingerichtet.
Wem gehört eigentlich das Geld auf dem Kinderkonto?
Auch wenn die Eltern viel Kontrolle über das Konto und somit über das Geld haben: Das Geld gehört ausschließlich dem Kind. Eltern können das Ersparte nicht für sich nutzen, sondern nur, wenn sie davon für ihr Kind zum Beispiel einen Führerschein finanzieren.
Sollte das Kontoguthaben verzinst werden, kannst du die Freibeträge deiner Kinder für ihre Konten beantragen.
Kinderkonto: Die besten Modelle im Überblick
Stiftung Warentest hat insgesamt 206 Kinder- und Jugendkonto-Modelle getestet. Dabei war den Expert*innen besonders wichtig, dass nicht nur die Kontoführung, sondern auch die Karte zum Konto für Kinder gratis ist. Die gute Nachricht: Immerhin 168 Konten erfüllten im Test diese Anforderungen.
Hier ist eine kleine Übersicht der bundesweit erhältlichen Kinderkonten, deren Mindestalter unter 18 Jahren liegt und die allesamt kostenlos, ohne monatliche Grundgebühr und inklusive Onlinebanking angeboten werden.
Modell | Mindestalter | Höchstalter | Zusätzliche Karten | Guthaben-verzinsung |
0 Jahre | 26 Jahre |
| Ja | |
7 Jahre | 17 Jahre |
| Nein | |
7 Jahre | 27 Jahre |
| Nein | |
0 Jahre | 17 Jahre |
| Nein | |
7 Jahre | 30 Jahre |
| Ja | |
7 Jahre | 17 Jahre |
| Nein | |
0 Jahre | 25 Jahre |
| Nein | |
0 Jahre | - |
| Nein | |
0 Jahre | 24 Jahre |
| Nein | |
0 Jahre | 22 Jahre |
| Nein | |
0 Jahre | 27 Jahre |
| Nein | |
0 Jahre | 30 Jahre |
| Ja | |
0 Jahre | 27 Jahre |
| Nein | |
7 Jahre | 21 Jahre |
| Ja | |
0 Jahre | 24 Jahre |
| Ja | |
7 Jahre | 26 Jahre |
| Nein | |
0 Jahre | 29 Jahre |
| Nein | |
0 Jahre | 17 Jahre |
| Ja | |
0 Jahre | 27 Jahre |
| Nein | |
0 Jahre | 26 Jahre |
| Nein |
*Bei der Kreditkarte-Standard handelt es sich um eine reguläre Kreditkarte, die man als Kontoinhaber*in ab dem 18. Lebensjahr erhält.
Bei der DKB kannst du übrigens ab sofort auch digital ein Kinderkonto (DKB U18) beantragen. Voraussetzung hierfür ist, dass mindestens ein Elternteil bereits DKB-Kunde ist.
Quelle: Stiftung Warentest
Wenn du jetzt noch Tipps zum Thema Taschengeld haben möchtest, schau dir gerne auch unser Video dazu an: