Wer das Geld hat, hat die Macht, heißt es ja immer so schön. In diesem Fall bedeutet das aber ausnahmsweise etwas Positives. Denn erstmals in der Finanzgeschichte finanzieren Banken grüne, nachhaltige Projekte großzügiger als fossile.
Warum ein Wandel der Anlagestrategie nötig ist? Weil Klimaneutralität wichtig ist. Wir alle wissen, dass wir nicht so weitermachen können wie bisher. Ein wichtiger Faktor: das Umleiten von Subventionen von fossilen Brennstoffen auf Erneuerbare.
Mehr Geld für fossile Projekte
Bislang passierte dies viel zu zögerlich. Zwar wurde in nachhaltige Projekte investiert, allerdings nicht in dem Maße, wie es bei fossilen Brennstoffen der Fall war. In den letzten fünf Jahren etwa pumpten laut Finanznachrichtendienst Bloomberg die Banken über Anleihen und Kredite 3,6 Billionen Dollar in Kohlekraftewerke und -minen und in die Förderung und Verarbeitung von Öl und Gas. Das ist dreimal soviel Geld, wie in saubere Energie floss.
Nachhaltigkeit kann sich lohnen
In diesem Jahr hat sich das nun erstmals geändert. Bis Mitte Mai flossen 203 Milliarden Dollar in grüne Projekte und 189 Milliarden Dollar in fossile. Es ist ein kleiner Schritt, aber ein wichtiger.
Und nicht nur die Banken selbst scheinen nachhaltige Projekte als lukrative Geldeinnahme erkannt zu haben, auch die Anleger*innen widmen sich mehr nachhaltigen Anlagestrategien. Aktuell ist zu beobachten, dass immer mehr Investor*innen von den Unternehmen verlangen, Geschäftsmodelle zu entwickeln, die nachhaltig sind und klimaneutral.
Es muss sich etwas ändern – auch im Finanzmarkt
Und die meisten Unternehmen reagieren darauf, vermutlich weniger aus der Güte ihres Herzens, sondern aus unternehmerischem Kalkül, aber das ist der Umwelt ja egal. Hauptsache, es bewegt sich endlich etwas. Shell, Total, Equinor und BP, die großen Player im europäischen Markt haben auf diesen Trend reagiert und passen ihre Geschäftsmodelle auf die neuen Anforderungen an.
Ins Thema einlesen
Wenn ihr euch auch für nachhaltige Investitionen interessiert, dann müsst ihr euch tatsächlich etwas tiefer ins Thema einlesen. Denn nach wie vor ist Greenwashing, also der Versuch von Firmen oder Institutionen sich durch PR-Methoden als ökologischer oder nachhaltiger darzustellen als sie sind, ein echtes Thema.
Buchtipp für nachhaltiges Investieren
Für ein Einlesen ins Thema nachhaltige Geldanlage ist es aber nie zu spät. Gerade ist von Stiftung Warentest Finanztest ein Buch dazu erschienen. In "Nachhaltig Geld anlegen" bekommt ihr jede Menge Tipps, wie ihr euer Geld ökologisch, sozial und ethisch investieren könnt. Es werden die drängendsten Fragen geklärt, aber zum Beispiel auch Tipps gegeben, wie Familien nachhaltig investieren können.
Denn gerade für viele Eltern ist es eben wichtig, sich für Nachhaltigkeit stark zu machen. Immerhin haben wir Verantwortung dafür, dass auch unsere Kinder und nachfolgenden Generationen einen lebenswerten, gesunden Planeten vorfinden.
Weitere Bücher zum Thema
Wenn ihr euch über ETFs ganz allgemein informieren wollt, dann schaut mal im Video nach:
Quelle: ZDF
Bildquelle: getty images / iStock / Getty Images Plus / spukkato