Der Tod ist ein Thema, mit dem man sich nicht gern befasst. Aber let's face it: Es kann etwas passieren, plötzlich und viel zu früh. Eine Lebensversicherung ist dann viel wert: Sie kann die Familie vor Schulden und finanziellen Sorgen bewahren. Wir erklären, für wen eine Lebensversicherung sinnvoll sein kann und was sie kostet.
- 1.Deshalb ist eine Lebensversicherung sinnvoll
- 2.Was ihr beim Abschluss einer Risikolebensversicherung beachten solltet
- 3.Wie hoch sollte die Versicherungssumme sein?
- 4.Lebensversicherung nur für den Hauptverdiener?
- 5.Vergleichen, vergleichen, vergleichen
- 6.Fester Bestandteil: die Gesundheitsprüfung
- 7.Was kostet eine Risikolebensversicherung?
- 7.1.Rechner für die Kosten der Risikolebensversicherung
- 8.Risikolebensversicherung & Steuer
Die Gefühle der Angehörigen, wenn ein junger Vater oder eine junge Mutter stirbt, kann man sich kaum ausmalen. Es bleibt jemand zurück, der den Menschen verliert, mit dem er sein ganzes Leben verbringen wollte. Kindern wird die wichtigste Bezugsperson genommen. Und als wäre das nicht traurig genug, bedeutet der Verlust auch finanzielle Probleme, wenn man nicht vorgesorgt hat.
Deshalb ist eine Lebensversicherung sinnvoll
"Vor allem junge Familien und Alleinerziehende brauchen eine Risikolebensversicherung, um Angehörige zu versorgen, falls der Hauptverdiener stirbt", so die Stiftung Warentest. Sie bekommen dann eine vorher festgelegte Summe, die sie finanziell über die Runden bringt: Das Angesparte für die Ausbildung der Kinder muss nicht angetastet und mögliche Schulden können weiter beglichen werden.
Die Risikolebensversicherung greift übrigens auch bei Stiefkindern, ist also für Patchwork-Familien ebenfalls eine Überlegung wert.
Was ihr beim Abschluss einer Risikolebensversicherung beachten solltet
Wie hoch sollte die Versicherungssumme sein?
Zuerst ermittelt ihr den Betrag, den ihr im Fall des Falles benötigen würdet. Eine Versicherungssumme von rund 200.000 bis 300.000 € reicht in den meisten Fällen aus.
Machen wir es mal ganz konkret: Beide Eltern arbeiten. Würde der Vater sterben, bekäme man zwar Witwen- und Waisenrente, aber es fehlten der Familie dennoch zum Beispiel 900 € monatlich (jährlich 10.800 €).
Selbst wenn man einen kleinen Teil der Einnahmen anlegt und ein paar Zinsen bekommt: Da kommt einiges zusammen, bis die Kinder auf eigenen Beinen stehen. Diese so genannte Versorgungslücke kann eine Familie in große finanzielle Schwierigkeiten bringen.
Lebensversicherung nur für den Hauptverdiener?
Bedenkt dabei bitte: Eine Lebensversicherung kann auch für den Partner sinnvoll sein, der weniger verdient. Denn auch wenn einer wegen der Kinderbetreuung nicht ganz so viel Kohle zum Familienkonto beiträgt wie der andere: Sollte ein Partner sterben, wird der andere alles alleine schultern müssen und vermutlich beruflich kürzer treten.
Vergleichen, vergleichen, vergleichen
Danach holt ihr Angebote ein. Es ist bares Geld wert, sich Zeit fürs Vergleichen zu nehmen. Laut Stiftung Warentest kosten teure Verträge fast 3x mehr als günstige Varianten (wobei billig nicht zwangsläufig gut bedeuten muss, es kommt auf eure Lebenssituation an).
Bitte lest das Kleingedruckte genau (auch wenn es schönere Beschäftigungen gibt). Manche Versicherer bieten Familien Boni an, zum Beispiel bei Geburt eines weiteren Kindes – für alle, die sich mehr Nachwuchs vorstellen können, eine feine Sache.
Fester Bestandteil: die Gesundheitsprüfung
Unumgänglicher Teil ist die Gesundheitsprüfung. Welcher Versicherer will schon einen jahrzehntelangen Kettenraucher, der als Dachdecker arbeitet und in seiner Freizeit Freeclimbing betreibt? Deswegen braucht der Versicherer Infos zu eurem Gesundheitszustand, Beruf, Hobbies und Lebensstil.
Wenn ein erhöhtes Risiko vorliegt, muss man mehr zahlen (etwa bei chronischer Bronchitis). Man kann allerdings auch abgelehnt werden (etwa bei einem Herzinfarkt im letzten Jahr). Im Umkehrschluss: Je früher und fitter man sich des Themas annimmt, desto besser die Konditionen.
Tipp: Falls ihr unsicher seid, ob eine Erkrankung zu Mehrkosten oder Ausschluss führen würde, könnt ihr eine anonyme Voranfrage durchführen lassen.
Ziemlich smart ist es übrigens, wenn ihr eine Nachversicherungsgarantie im Vertrag habt (oft, aber nicht immer der Fall). Das bedeutet, dass ihr später ohne erneute Gesundheitsprüfung bei großen Ereignissen (Heirat, Geburt eines Kindes, Adoption, Hauskauf etc.) die Versicherungssumme erhöhen könnt.
Was kostet eine Risikolebensversicherung?
Wie viel ihr zahlt, hängt von mehreren Faktoren ab: Von Gesundheitszustand, Alter und Beruf, sowie insbesondere von der Versicherungssumme (siehe oben) und der Laufzeit.
Wenn ihr ein Baby oder Kleinkinder habt, solltet ihr die Versicherung so lange laufen lassen, bis die Kinder ihre Ausbildung abgeschlossen haben und sich selbst versorgen können. Falls ihr ein Haus gekauft habt und euer Eigenheim noch 30 Jahre abbezahlen müsst, lohnt sich eine entsprechend längere Laufzeit. Denn wenn einer der Brötchenverdiener nicht mehr ist, muss der andere den Kredit alleine abbezahlen – und ohne Versicherung möglicherweise verkaufen.
Rechner für die Kosten der Risikolebensversicherung
Wenn ihr es ganz genau wissen wollt: In einer Minute könnt ihr zum Beispiel hier bei CosmosDirekt euren individuellen Beitrag zur Risikolebensversicherung berechnen.
Risikolebensversicherung & Steuer
Die Risikolebensversicherung kann als Vorsorgeaufwendung von der Steuer abgesetzt werden.
Für die Auszahlung im Todesfall müssen die Hinterbliebenen keine Steuern zahlen (insofern die Summe plus das Erbe unter dem Freibetrag – 500.000 € für Ehepartner, 400.000 € pro Kind – liegen, sonst wird Erbschaftssteuer fällig). Sie ist also für die meisten von uns steuerfrei.
Quellen: Stiftung Warentest, Verbraucherzentrale, CosmosDirekt
Was wäre, wenn ...?
Der Arzt, der unseren Sohn auf die Welt gebracht hat, ist vor kurzem verstorben. Zahlreiche Eltern verdanken ihm wie wir viel, denn er war Experte bei (Not-)Kaiserschnitten. Besonders tragisch: Wenige Tage vor seinem Tod wurde er erneut Vater.
Wenn man diese Geschichte nur ein paar Sekunden an sich heranlässt, wird einem ganz anders. Was wäre, wenn meinem Mann oder mir etwas passiert? Mir wird bei solchen Gedanken richtig mulmig.
Aber wir haben vorgesorgt: Sollte einer von uns zu früh gehen müssen, ist die Familie wenigstens finanziell abgesichert. Für alles andere hoffe ich, dass die lieben Menschen um uns herum uns viel Kraft schenken werden.
Bildquelle: Teaserbild: Getty Images/Guido Mieth, Artikelbild: Getty Images/Richard Drury