1. familie.de
  2. Familienleben
  3. Finanzen & Recht
  4. Was sind Zinsen: Wann und wofür Kreditzinsen fällig sind

Mit Zinsen bitte!

Was sind Zinsen: Wann und wofür Kreditzinsen fällig sind

Was sind Zinzsen

Der Traum vom Eigenheim, ein neues Auto sowie andere Anschaffungen werden häufig mithilfe eines Kredits finanziert. Für das geliehene Geld werden im Gegenzug Zinsen von der Bank erhoben. Zudem können Zinsen bei einigen Sparkonten von der Bank an die Sparer*innen ausgezahlt werden. Was Zinsen genau sind und welche Arten es gibt, zeigt unser Überblick.

Erfahre mehr zu unseren Affiliate-Links
Wenn du über diese Links einkaufst, erhalten wir eine Provision, die unsere redaktionelle Arbeit unterstützt. Der Preis für dich bleibt dabei unverändert. Diese Affiliate-Links sind durch ein Symbol gekennzeichnet.  Mehr erfahren.

Was versteht man unter Zinsen?

Im Alltag stolpert man immer wieder über den Begriff Zinsen. Sei es beim Blick auf den Kontoauszug oder in die Zeitung, bei den Nachrichten, bei Finanzierungsangeboten für das lang ersehnte Elektro-Familienauto, sowie bei zahlreichen anderen Geldgeschäften. Doch was genau sind Zinsen überhaupt?

Anzeige

Zu Beginn machen wir einen kleinen Exkurs ins Lateinische, denn abgeleitet von „census", bedeutet Zinsen „Abgabe" und „Abschätzung". Auf die Praxis bezogen, heißt das: Leiht ihr euch Kapital von der Bank oder einem anderen Kreditgeber, müsst ihr auf den Geldbetrag Kreditzinsen zahlen.

Verleiht ihr selbst Geld oder legt welches an, erhebt hingegen ihr Zinsen auf den verliehenen Betrag. Vereinfacht ausgedrückt, handelt es sich bei der Gebühr also um den Preis für das Leihen von Geld. Über einen zuvor festgelegten Zeitraum werden die Zinsen inkl. dem geliehenen Geld wieder zurückgezahlt bzw. getilgt.

Bei der Differenz zwischen dem geliehenen Geld und dem tatsächlichen Rückzahlungsbetrag handelt es sich um Zinsen. Der Zinssatz ist dabei von der Laufzeit sowie der Höhe der Kreditsumme abhängig und passt sich zudem der aktuellen Lage auf dem Kapitalmarkt bzw. dem Zinsniveau an.

Wann zahlt man Kreditzinsen?

Sofern ihr euch Geld bei der Bank, einer Online-Kreditplattform oder anderen Kreditgebern leiht und somit einen Kredit aufnehmt, werden Kreditzinsen fällig. So zum Beispiel auch bei Privatkrediten, Autokrediten, Immobilienkrediten sowie einem Sofortkredit.

Die Höhe ist dabei von unterschiedlichen Faktoren, wie der Laufzeit, der aktuellen Marktlage sowie eurer Kreditwürdigkeit, abhängig. Werden bei zweckgebundenen Krediten – wie zum Beispiel bei einem Immobilien- oder Autokredit – Sicherheiten in Form der Immobilie bzw. des Autos bei der Bank hinterlegt, sind die Kreditzinsen in der Regel um einiges niedriger. Das ist damit zu begründen, dass die Bank bei einer Zahlungsunfähigkeit darauf zurückgreifen kann.

Anders sieht es bei einer sogenannten Null-Prozent-Finanzierung aus, bei der z. B. Laptops oder andere Elektro-Geräte in Raten abgezahlt werden, ohne Zinsen zahlen zu müssen. Achtet in diesem Fall jedoch auf das Kleingedruckte, da diese Finanzierungsform häufig an Voraussetzungen geknüpft ist.

Anzeige

Gut zu wissen: Sobald ihr euch eine bestimmte Geldsumme leiht, müsst ihr Kreditzinsen zahlen.

Wann bekommt man Zinsen?

Jetzt kommen wir zum erfreulicheren Teil, nämlich dazu, wann ihr selbst von Zinsen profitieren könnt. Zwar fallen sie in den letzten Jahren definitiv nicht mehr so üppig aus wie einst, nichtsdestotrotz erhaltet ihr nach wie vor auf Guthaben auf eurem Tagesgeldkonto oder Festgeldkonto Zinsen. Beim Tagesgeld sind es meist zwischen 0,1 % und 1,1 %. Beim Festgeld betragen die Zinsen – je nach Bank und Land – um die 2,5 %. Die Auszahlung er Zinsen erfolgt dabei in der Regel monatlich, einmal im Quartal oder jährlich.

Für Guthaben auf dem Girokonto zahlen die meisten Kreditinstitute hingegen keinerlei Zinsen mehr. Zum Teil werden ab einer bestimmten Vermögenshöhe sogar Strafzinsen (Verwahrentgelt bzw. Negativzinsen) von den Banken erhoben. So soll verhindert werden, dass zu viel Geld auf dem Bankkonto geparkt wird, denn darauf müssen die Banken wiederum Minuszinsen an die Europäische Zentralbank (EZB) zahlen.

Welche Arten von Zinsen gibt es?

Vom Sollzins über den Geldmarktzins bis hin zum Kapitalmarktzins. Auf dem Markt gibt es zahlreiche verschiedene Zinsarten, weshalb wir nachfolgend kurz auf die gängigsten eingehen wollen:

  • Soll- und Habenzinsen: Sollzinsen zahlt ihr an eure Bank bzw. den Kreditgeber, wenn ihr einen Kredit aufnehmt. Habenzinsen hingegen erhaltet ihr von eurer Bank zum Beispiel bei einem Festgeld- oder anderem Sparkonto.
  • Dispozins: Hier handelt es sich um Kreditzinsen, die beim Überziehen eures Girokontos fällig werden. Da die Zinsen bei einem Dispokredit im Vergleich zu anderen Kreditzinsen ziemlich hoch sind, sollte er nur im Notfall und bei einem finanziellen Engpass in Anspruch genommen werden.
  • Kapitalmarktzinsen: Auf Gewinne von langfristigen Geldanlagen, zum Beispiel aus dem Wertpapiergeschäft, wird der sogenannte Kapitalmarktzins erhoben.
  • Geldmarktzinsen: Bei kurzfristigen Anlagegeschäften werden Geldmarktzinsen fällig.
  • Leitzinsen: Wie viel Zinsen die Banken an die Bundesbank zahlen müssen, wird vom Leitzins bestimmt. Somit hat er auch einen wesentlichen Einfluss auf den Zinssatz beim Beantragen eines Darlehens. Festgelegt wird die Höhe der Leitzinsen im gesamten Euroraum von der EZB.
Anzeige

Weitere Zinsarten sind:

  • Sachkapitalzinsen
  • Überziehungszinsen
  • Nominalzinsen
  • Guthabenzinsen
  • Effektivzinsen
  • Zinseszinsen

Sind Zinsen steuerfrei?

Nein, Zinsen sind nicht steuerfrei und müssen bei eurer Einkommenssteuer als Einkünfte aus Kapitalvermögen angegeben werden. Bis zu 801 € im Jahr, ab 2023 sind es voraussichtlich sogar 1.000 €, sind jedoch steuerfrei. Hierfür müsst ihr jedoch einen Freistellungsauftrag bei eurer Bank in Auftrag geben.

Was ist die Niedrigzinsphase?

Eine Niedrigzinsphase zeichnet sich in erster Linie durch ein niedriges Zinsniveau für Sparer*innen, aber auch Darlehensnehmer*innen aus. In den letzten Jahren waren die Zinsen, vor allem für die Baufinanzierung, äußerst gering, was den Kauf von Immobilien und Grundstücken angekurbelt hat.

Anzeige

Anfang 2022 hat die Europäische Zentralbank die Zinsen erstmals nach 11 Jahren wieder angehoben und die Niedrigzinsphase in diesem Zuge für beendet erklärt. So soll unter anderem die Inflation bekämpft werden.

Interessant: Seit Oktober 2022 liegt der von der EZB festgelegte Leitzins bei 2 % (Stand November 2022).

Wollt ihr mit dem Hinblick auf wieder steigende Zinsen ein Tagesgeldkonto eröffnen? Dann könnte euch das folgende Video mit den wichtigsten Informationen zum Tagesgeld interessieren ...

Tagesgeldkonto: Was ist das und brauchst du das überhaupt? Abonniere uns
auf YouTube

20 Gesundheitsmythen: Welche Weisheiten taugen wirklich was?

Quellen: bundesbank.de, sparkasse.de, weltsparen.de

Bildquelle: Getty Images/ fizkes

Hat dir "Was sind Zinsen: Wann und wofür Kreditzinsen fällig sind" gefallen, weitergeholfen, dich zum Lachen oder Weinen gebracht? Wir freuen uns sehr über dein Feedback – und noch mehr, wenn du uns auf Pinterest, Youtube, Instagram, Flipboard und Google News folgst.