Mal schnell ein Halloween-Kostüm für 7 €, Spielzeug für 2 €, Kinderkleidung für 5 € online bestellt und direkt an die Tür geliefert – klingt mega verlocken und super praktisch im Familienalltag. Online-Shops wie Temu locken mit unglaublich günstigen Preisen für alles, was das Kinderherz begehrt. Aber was auf den ersten Blick nach einem Schnäppchen aussieht, kann sich als echtes Ärgernis entpuppen.
Hand aufs Herz: Wer von uns hat nicht schon mal mit dem Gedanken gespielt, bei Temu & Co. auf "Bestellen" zu klicken? Die Preise sind unschlagbar, das Angebot riesig. Aber, wenn etwas zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es das meistens auch. Gerade wenn es um unsere Kinder geht, lohnt es sich, zweimal hinschauen: Denn billig kann teuer werden – nicht nur finanziell, sondern auch gesundheitlich.
6 Gründe, warum wir bei Temu & Co. vorsichtig sein sollten
1. Sicherheitsrisiko Nummer 1: Mangelnde Qualität
Bei Spielzeug und Kinderartikeln steht die Sicherheit an oberster Stelle. Aber genau hier hapert es bei vielen Billig-Produkten: Von 19 getesteten Temu-Spielzeugen erfüllte kein einziges die EU-Spielzeugnormen 18 von 19 Produkten wurden als Sicherheitsrisiko eingestuft.
- Gefunden wurden u.a. scharfe Kanten, lose Kleinteile und giftige Stoffe
- Qualität lässt meistens zu wünschen übrig
- Produkte gehen oft schnell kaputt
- Häufig gibt es Reklamationen und Rücksendungen
2. Fehlende CE-Kennzeichnung
- Viele Produkte tragen kein CE-Zeichen
- Im Schadensfall greift keine Versicherung
- Hersteller können nicht zur Verantwortung gezogen werden
3. Kundenservice oft sehr schwer erreichbar
Oft gibt es keine Hotline oder es ist niemand zu erreichen. Wartezeiten sind immens und meistens ist eine Retoure die einzige Option.
4. Kopien statt Originale: Rechtliche Grauzone
Viele der angebotenen Produkte ähneln bekannten Marken, die Qualität entspricht aber nicht dem Original. Wie sollte sie auch, bei dem Preis.
5. Nachhaltigkeit? Fehlanzeige!
- Produkte landen oft schnell im Müll
- Weltweiter Versand belastet die Umwelt
- Viel Plastikmüll durch minderwertige Waren
6. Fragwürdige Werbestrategien
- App-Design zielt auf junge Nutzer ab
- Rabatt-Countdowns erzeugen Kaufdruck
- Möglicher Verstoß gegen EU-Richtlinien
Die bekanntesten Billig-Shopping-Plattformen im Überblick
- Temu: Der "Newcomer" aus China, bekannt für extreme Rabatte und aggressives Marketing.
- Shein: Ursprünglich auf Mode spezialisiert, bietet mittlerweile auch Kinderbekleidung und Spielzeug
- Wish: Bekannt für kuriose und extrem günstige Produkte aller Art, einschließlich Spielzeug und Kinderartikel
- AliExpress: Der internationale Ableger von Alibaba, bietet eine riesige Produktpalette zu Niedrigpreisen
- Joom: Ähnlich wie Wish, mit Fokus auf Gadgets, Kleidung und Haushaltswaren
- Vova: Ein weiterer chinesischer Online-Marktplatz mit sehr günstigen Preisen
Was können wir stattdessen tun?
Der Griff zum Billig-Produkt ist verlockend. Gerade bei Sachen, die man gar nicht wirklich dringend braucht zum Leben – wie bei uns gerade Halloween-Kostüme – drängen sich bei der Recherche im Internet Billiganbieter in den Top-Contents bei Google. Ich gestehe: Manchmal werde ich da auch schwach. Und bereue es jedes Mal nachher.
Lasst uns bitte an die Kids und ihre Zukunft denken. Qualität, Sicherheit und Nachhaltigkeit sollten bei Kinderprodukten an erster Stelle stehen. Gemeinsam können wir bewusster konsumieren und unseren Kindern beibringen, dass der wahre Wert eines Produkts nicht immer am Preisschild hängt. Seid kritisch, hinterfragt und entscheidet mit Herz und Verstand. Lasst uns gemeinsam bewusster einkaufen!
Qualität vor Quantität: Lieber weniger, dafür hochwertigere Produkte kaufen.
Second Hand: Auf Flohmärkten oder Online-Plattformen findet ihr tolle Kindersachen.
Tauschen und leihen: Organisiert Tauschbörsen mit anderen Eltern oder leiht Spielzeug.
DIY: Bastelt gemeinsam mit euren Kindern - das macht Spaß und ist einzigartig.
Lokale Geschäfte: Unterstützt Spielzeugläden in eurer Nähe, sonst sind sie bald nicht mehr da.
