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Filmkritik

Five Nights At Freddy's: Zwischen Splatter und Kitsch

Five Nights At Freddys PR
© Universal

Fans des Horror-Games "Five Nights At Freddy's" können sich dieses Halloween über eine hochwertig produzierte Filmadaption des beliebten Point-and-Click-Spiels freuen. Dabei lockt Universal mit namhaften Schauspielern, soliden Special Effects und einer Serienkiller-Story, nach der sich True-Crime-Podcaster die Finger lecken würden. Klingt nach einem guten Rezept? Wir sagen: Jein. Warum uns der Film eher ratlos zurückließ und die FSK bereits während der Filmproduktion eine größere Rolle spielen sollte.

Darum geht es in "Five Nights at Freddy's"

Nachdem sich 2023 die Serien-Adaption des Postapokalypse-Spiels "The Last of Us" nicht nur in Gamer-Herzen spielte, können sich Videospiel-Freund*innen pünktlich zu Halloween über eine weitere Verfilmung aus dem Survival-Horror-Genre freuen. Bei "Five Nights At Freddy's" handelt es sich um eine beliebte Point-and-Click-Computerspiel-Serie, deren Schauplatz eine stillgelegte Pizzeria ist, in der nachts vier bewegliche Bühnenfiguren, sogenannte Animatronics, zum Leben erwachen. Ihre Absicht: den dort arbeitenden Nachtwächter Mike Schmidt zu töten.

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Klingt schonmal gruselig – wenn es nach einigen besorgten Eltern geht, sogar etwas zu gruselig für Kinder ab 12 Jahren, die das Game laut USK bereits bedenkenlos spielen können sollen. Die erhitzte Diskussion um eine Anpassung der Altersfreigabe sorgte wohl schließlich auch dafür, dass die Verfilmung nun mit FKS 16 in den Kinos anläuft. 

Der Film gibt Nachtwächter Mike (Josh Hutcherson) jetzt eine Hintergrundgeschichte samt kleiner Schwester (Piper Rubio), deren Erziehung sich äußerst schwierig gestaltet, und einem kleinen Bruder, der damals unter Mikes Aufsicht entführt und nie wieder gefunden wurde. Kein Wunder also, dass Mike immer wieder von lähmenden Albträumen heimgesucht wird und auch beruflich keinen festen Boden zu finden scheint. Der Job als Wachmann bei "Freddy Fazbear's Pizzeria" soll nun verhindern, dass Mike das Sorgerecht für seine Schwester Abby verliert. Doch schon bald sieht er sich mit merkwürdigen Ereignissen natürlicher und übernatürlicher Natur konfrontiert, die ihn an seinem Verstand zweifeln lassen. Und auch hinter Abbys imaginären Freund*innen scheint sich mehr zu verbergen als eine lebhafte kindliche Fantasie.

"Five Nights at Freddy's" ist seit dem 26. Oktober 2023 deutschlandweit in den Kinos zu sehen.

Hier könnt ihr euch den Trailer zum Film anschauen:

Five Nights At Freddy's | Trailer deutsch

Splatter meets Kitsch

Eins vorweg: "Five Nights At Freddy's" zu interpretieren oder gar zu bewerten, gestaltet sich schwieriger als erwartet. Das liegt zum einem daran, dass im Laufe der zwei Stunden Spielzeit immer wieder das Gefühl aufkommt, man sei sich im Vorfeld unsicher gewesen, an welche Zielgruppe sich der Film richten soll: junge Teenager und Fans des Games oder erwachsene Horror-Aficionados? Für Letztere sprechen die teils sehr brutalen, wenn auch etwas unnötig wirkenden Splatter-Sequenzen, die die neue FSK 16 ohne Frage rechtfertigen.

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Ein Argument dagegen sind immer wieder eingestreute Szenen, die offensichtlich ans Herz gehen sollen, aufgrund der hölzernen Dialoge aber leider ziemlich kitschig und fehl am Platz wirken. Und auch die Auflösung erinnert auf enttäuschende Weise an die Trickfilmserie "Scooby-Doo!" und verspielt das anfangs vielversprechende Bild-Motiv, das sich sowohl direkt als auch indirekt durch den Film zieht.

Warum "Five Nights at Freddy's" für Eltern interessant sein könnte

Five Nights At Freddys PR
© Universal

Dabei hat der Horrorstreifen thematisch eigentlich einiges zu bieten: Die Verarbeitung traumatischer Erlebnisse, der Umgang mit "verhaltensauffälligen" Kindern oder die alltäglichen Struggle alleinerziehender Eltern sind nur ein paar der Punkte, die viel zu selten ihren Weg in das von Kritiker*innen als "stumpf" und "unkreativ" verschriene Genre finden, hier aber zumindest gestreift werden. Leider haben sich Regisseurin Emma Tammi und Co. dabei etwas übernommen und werden so keinem der Themen wirklich gerecht.

Ein gutes Beispiel hierfür ist die Reihe von Kindesentführungen, die für das Schließen der Pizzeria verantwortlich ist. Harter Tobak, der allerdings nur als abstraktes Werkzeug eingesetzt wird. Weder die verschwundenen Kinder noch ihre Eltern erhalten eine Stimme. Stattdessen dient Mike als Trauma-Stellvertreter, der zunächst recht erfolglos mit verschiedenen therapeutischen Methoden gegen die Dämonen seiner Vergangenheit anzukämpfen versucht, schließlich aber durch einen simplen Aha-Moment in die Gegenwart zurückfindet. Ganz so einfach ist es im richtigen Leben leider nicht. 

Und auch die "schwierige" Beziehung zwischen Polizistin Vanessa (Elizabeth Lail) und ihrem Vater wird leider nur oberflächlich thematisiert und schließlich ohne erkennbaren Grund überwunden. Was wir positiv bewerten: Immerhin hat Vanessa eine Backstory und dient nicht einfach nur als Mikes "Love Interest".

Ist "Five Nights at Freddy's" empfehlenswert?

Wer sein Gehirn beim Filmschauen lieber ausschaltet und im Gruselmonat auf der Suche nach kurzweiliger Popcorn-Unterhaltung ist, wird mit "Five Nights at Freddys" vermutlich trotz der genannten Kritikpunkte auf seine Kosten kommen. Allen anderen empfehlen wir Jennifer Kents "Der Babadook" (2014), Ari Asters "Hereditary" (2018) und "Ich seh, ich seh" (2014) von Veronika Franz und Severin Fiala, die ähnliche Themen behandeln, dabei aber nochmal ein Stückchen tiefer gehen.

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Jessica Fowler

Auch für Angsthasen geeignet

Solltet ihr zur ängstlicheren Sorte gehören, dürfte "Five Night's at Freddy's" kein Problem für euch sein. Die Jump Scares beschränken sich auf ein Minimum und auch sonst liegt der Fokus eher auf der Familiendynamik der Hauptfiguren und den (leider oft etwas lächerlich wirkenden) Animatronics. 

Trotz der Splatter-Elemente können auch zart besaitetere Personen, den Film bedenkenlos ansehen. Die entsprechenden Bilder beschränken sich auf zwei Szenen, von denen eine bereits direkt am Anfang abgehakt wird. Hier gilt: Einfach kurz die Augen zuhalten, für die weitere Handlung sind die entsprechenden Momente ohnehin irrelevant.

Jessica Fowler

Für Fans von

Die Stars des Films

Beim Cast hat man, wie bereits erwähnt, auf bekannte Gesichter gesetzt. Josh Hutcherson dürfte vielen bereits aus der "Tribute von Panem"-Saga bekannt sein, der im Jobcenter arbeitende Matthew Lillard war als Shaggy in der "Scooby Doo!"-Verfilmung zu sehen und Polizistin Elizabeth Lail erlangte unter anderem mit der Netflix-Hitserie "You" größere Bekanntheit. Kinderschauspielerin Piper Rubio ist dafür noch ein relativ unbeschriebenes Blatt. 

Und hier noch das passende Quiz für alle Horrorfilm-Fans:

Wie viele dieser 29 brutalen Horrorfilme kennst du?

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