Na, welchen Neujahrsvorsatz hast du denn dieses Jahr? Diese Frage ist ja immer noch sehr beliebt, obwohl wir wissen, dass solche Großprojekte am Jahresanfang langfristig selten Erfolg haben. Viel einfacher ist es daher, schon durch kleine Änderungen im Verhalten – kleine Gesten oder Worte – etwas zu bewirken. Wir haben 11 Ideen für euch, die den großen Unterschied machen können – für euch selbst, und eure Mitmenschen.
- 1.#1 Macht jemandem ein Kompliment!
- 2.#2 Nennt eine Sache, für die ihr dankbar seid!
- 3.#3 Sagt euch, was ihr heute Gutes gemacht habt!
- 4.#4 Lächelt einem völlig Fremden zu!
- 5.#5 Hört auf, euch für alles zu entschuldigen!
- 6.#6 Gönnt euch eine Stunde oder einen Tag, an dem ihr mal total faul seid!
- 7.#7 Verwendet nicht mehr das Wort "müssen", sondern "dürfen"!
- 8.#8 Verwöhnt euch selbst mit etwas, das ihr euch sonst immer versagt!
- 9.#9 Sagt heute einem Menschen, was ihr wirklich denkt!
- 10.#10 Traut euch etwas, was ihr sonst nie tut!
- 11.#11 Macht einem anderen Menschen eine kleine Freude!
#1 Macht jemandem ein Kompliment!
Das größte Glück empfindet man eigentlich, wenn man einem anderen eine Freude macht und es primär nicht um einen selbst geht. Probiert das mal aus: Sagt euch, heute mache ich einer Kollegin, einem Bekannten, dem Postboten, der Physiotherapeutin oder der Erzieherin ein Kompliment. Ihr glaubt nicht, wie glücklich ein Mensch dadurch sein kann, dass jemand einfach so was Nettes sagt. Es kann eine gute Freundin sein, eure Mutter oder jemand Wildfremdes.
Wenn ihr z. B. findet, dass die Frau da an der Ampel ein total schönes Kleid hat – warum sagt ihr das nicht einfach mal laut zu ihr? Ihr werdet sehen, wie überrascht sie vielleicht ist und erstmal erstaunt reagiert, aber dann insgeheim in sich hineinlächelt. Vielleicht hat eure Bemerkungen ihren bisher total doofen Tag erhellt und sie ein Stück glücklicher gemacht. Und meistens könnt ihr dieses Glück auch selber mitfühlen. Geteiltes Glück ist doppeltes Glück!
#2 Nennt eine Sache, für die ihr dankbar seid!
Dankbarkeit ist ein großes Wort. Aber es müssen gar nicht immer die großen Sachen und Werte sein, für die man dankbar ist. Wir können uns für ganz kleine Dinge bedanken. Auch bei uns selber. Wenn ihr einen schwierigen Tag habt, dann überlegt euch mal kurz, wofür im Leben ihr gerade in diesem Augenblick dankbar seid.
Das kann ein nettes Wort einer Kollegin sein – oder eine gute Tasse Tee. Das kann die Tatsache sein, dass ihr sehr lange nicht krank wart oder euer Kind heut Morgen ganz alleine ohne Trara aufgestanden ist. Oder dass euer Haar heute einfach mal richtig schön aussieht. Es gibt so viele Dinge, dankbar zu sein. Manchmal müssen wir uns das einfach nur mal direkt sagen. Also sagt euch das – ruhig auch laut!
Tipp: Wenn ihr das zu einer Regelmäßigkeit machen möchtet, hilft ein Dankbarkeitstagebuch. Hier tragt ihr jeden Tag wenige Minuten ein, wofür ihr dankbar seid:
#3 Sagt euch, was ihr heute Gutes gemacht habt!
Wo wir gerade dabei sind, mit sich selbst zu reden: Das ist total gut und auch gesund. Denn wer eine gute Beziehung zu sich selber hat, kann auch gesunde Beziehungen zu anderen pflegen. Versucht euch öfter mal selber zu sagen, wenn ihr etwas gut gemacht habt. Lobt euch ganz schamlos selber und feiert eure kleinen oder größeren Erfolge.
Das kann ein schwieriges Gespräch sein, das ihr mit jemandem endlich geführt habt oder dass ihr euch etwas Leckeres zum Essen gekocht habt. Hauptsache, ihr geht in den guten Dialog mit euch selber und seid richtig oft stolz auf euch.
#4 Lächelt einem völlig Fremden zu!
Wenn das mit dem Komplimente machen nicht so euer Ding ist, dann hilft es schon einfach mal einen Fremden oder eine Fremde anzulächeln. Sei es auf dem Spielplatz, beim Friseur, auf dem Amt, im Supermarkt oder auch ganz einfach auf der Straße. Lächelt öfter mal jemandem aus vollem Herzen zu und ihr werdet merken, wie häufig ein Lächeln zurückkommt. Manchmal fühlt man sich dadurch mit Wildfremden total verbunden.
#5 Hört auf, euch für alles zu entschuldigen!
Sorry, not sorry. Wir sagen viel zu häufig "Entschuldigung" für jede Menge Dinge. Manche Menschen mehr, andere weniger. Manche entschuldigen sich für alles, was sie tun, weil sie das Gefühl haben, anderen zu viel zu sein – oder sich selber zu wenig wert sind. Es geht nicht darum, dass wir nicht höflich "Sorry" sagen sollten, wenn wir einen anderen verletzt haben, sei es körperlich oder seelisch.
Es geht darum, dass wir uns nicht entschuldigen, wenn wir z. B. eine total fette Erkältung haben und nicht arbeiten können. Das ist okay, dafür braucht es keine Entschuldigung. Oder ihr müsst aus einem Meeting raus und euer Kind abholen – entschuldigt euch dafür nicht, das ist völlig okay. Auf einer Party entschuldigt ihr euch, dass ihr kein Fleisch esst oder keinen Alkohol trinkt – das bedarf überhaupt keiner Entschuldigung, denn das ist einfach eure Sache. Oder in einem Gespräch habt ihr eine andere Meinung und leitet diese ein: "Entschuldigung, das finde ich nicht ..."
Steht zu euch, eurem Leben und eurer Meinung. Dafür braucht es kein Sorry.
#6 Gönnt euch eine Stunde oder einen Tag, an dem ihr mal total faul seid!
Die To-do-Listen quellen über, vor allem im Familienalltag und es muss so viel erledigt werden. Ihr habt eine Stunde Zeit am Abend und macht was? Ihr wascht Wäsche, räumt auf, erledigt Papierkram. Das muss alles auch mal gemacht werden – aber übertreibt es nicht. Seid öfter mal faul bzw. gönnt euch diese Inseln aus Nichtstun, und legt euch nur mal auf die Couch. Ohne Handy, ohne ein Buch, ohne einen Film. Ihr werdet sehen, wie gut euch das tut ...
#7 Verwendet nicht mehr das Wort "müssen", sondern "dürfen"!
Ein ganz kleiner Trick hilft uns dabei, die Dankbarkeit schon viel mehr mitzudenken: Statt zu sagen "Ich muss heute arbeiten", könntet ihr mal sagen "Ich darf heute arbeiten". Dann wird euch klar, wie gut es ist, dass ihr einen Job habt, eine erfüllte Tätigkeit, der ihr nachgehen dürft. Stellt euch vor, wie es wäre, wenn ihr arbeitslos wärt, keine Aufgabe und kein Einkommen hättet?
Selbst wenn ihr gerade in einer Phase seid, wo ihr unzufrieden mit eurem Job seid, kann das helfen, eine andere Sichtweise darauf zu bekommen. Probiert es mal aus? Auch in Sachen Putzen müssen, das Kind betreuen müssen, mit dem Kind Hausaufgaben machen zu müssen, von A nach B fahren zu müssen. All das kann auch erfüllend sein, wenn man es anders betrachtet. Nämlich aus der Perspektive, dass man die Möglichkeit hat und es "tun darf". Denn es gibt Menschen, die aus unterschiedlichsten Gründen all das nicht können.
Problem in der Beziehung: Paartherapeurin Birigt Fehst verrät euch, was ein großer Fehler in der Kommunikation sein kann!
#8 Verwöhnt euch selbst mit etwas, das ihr euch sonst immer versagt!
Das Motto sollte ab und an auch mal "Gönn dir!" sein. Viel zu oft legen wir uns Beschränkungen auf – wir essen dies nicht, trinken das nicht, tun dies nicht oder das nicht. Sicherlich lässt sich die eine oder der andere mehr gehen als andere. Wenn ihr jemand seid, der sehr diszipliniert lebt, dann fangt heute damit an, euch was zu gönnen: Esst einmal völlig hemmungslos Snacks, trinkt einen guten Tropfen Wein, legt euch einen Samstag lang nur ins Bett und lasst die Kinder mal TV gucken oder was zocken.
Es wird niemand davon kaputtgehen, wenn ihr das ab und an mal zulasst. Nehmt euch Inseln der Ruhe und gebt euch der Langeweile hin oder kulinarischen Genüssen oder ganz etwas anderem Maßlosen. Das kann auch hemmungsloser Sex oder Solosex sein. Hauptsache ihr genießt es und tut es nur für euch selbst.
#9 Sagt heute einem Menschen, was ihr wirklich denkt!
Manche Menschen tragen das Herz auf der Zunge, andere beißen sich metaphorisch ständig auf selbige. Es kann total befreiend sein, wenn ihr euch ab und an mal traut total ehrlich zu euren Mitmenschen zu sein. Natürlich macht der Ton die Musik und Respekt sollte mitschwingen. Ihr glaubt nicht, wie gut das tut, jemandem auch einfach mal die Meinung zu sagen, die er nicht hören möchte oder etwas abzusagen, wozu ihr ständig Ja sagt. Das ist nicht leicht, doch ihr könnt das schaffen!
#10 Traut euch etwas, was ihr sonst nie tut!
Das kann schon das eben Genannte sein: Ihr sagt jemandem eure Meinung, die ihr sonst immer verbergt. Es muss ja nicht gleich ein Fallschirmsprung oder Karaoke sein. Denn es gibt so viele Dinge, vor denen sich Menschen drücken oder diese vermeiden. Nehmt euch vor, einmal im Monat dagegen zu steuern, und einfach mal anders zu entscheiden. Das kann schon ein selbstbewusstes "Nein!" sein, wo von euch immer erwartet wird, dass ihr sowieso "Ja" sagt. Traut euch und fangt jetzt an, es ist nie zu spät.
#11 Macht einem anderen Menschen eine kleine Freude!
Zum Schluss nochmal die Erinnerung daran, dass es die größte Freude ist, andere glücklich zu machen. Das kann eine ganz kleine Geste sein, wie z.B. dass man jemandem die Tür aufhält, bevor man selber hindurchgeht. Das kann aber auch ein gekaufter oder selbst gebackener Kuchen sein, den man einer Freundin einfach so mitbringt oder eine Praline für die Erzieherin oder Lehrerin der Kinder.
Hat euch ein Arzt sehr geholfen und euch umfassend beraten und behandelt? Dann bedankt euch mit einem Strauß Blumen oder einer kleinen Pflanze für die Praxis. Es geht nicht um große teure Gesten, es fängt schon bei ganz kleinen Dingen an. Solange es von Herzen kommt und ehrlich gemeint ist, wird es immer gut ankommen und macht unser Zusammenleben besser und menschlicher.
Ich wünsche euch viel Erfolg beim Ausprobieren meiner Vorschläge – und nicht vergessen, es ist schon ein großer Schritt eine dieser Sachen mal umzusetzen. Das kann Wunder wirken. Versprochen.
Öfter mal was Neues!? Vielleicht könnte diese Hautverzierung euch einen neuen Impuls geben: