Anfang des Jahres stapeln sich häufig die Produkte zu Hause. Viel Neues kam dazu, und das Alte liegt herum. Ausmisten ist angesagt! Wie werden wir jetzt möglichst schnell das alte Spielzeug, die Klamotten, Kinderfahrrad oder Babybett los? Wir haben für euch geschaut, welche Portale sich zum Verkaufen eignen und stellen euch ihre Vor- und Nachteile vor.
- 1.Kleinanzeigen: Von privat an privat
- 1.1.Vor- und Nachteile für Verkäufer
- 2.Vinted: Kinderkleidung verkaufen
- 2.1.Vor- und Nachteile für Verkäufer
- 3.Tildi: Trade-In-Marktplatz
- 3.1.Vor- und Nachteile für Verkäufer
- 4.Momox: Kleidung, Bücher und CDs verkaufen
- 5.eBay: Privatverkäufe via Marktplatz
- 6.Zoxs: Spielzeug online verkaufen
- 7.Regionaler Tipp für Berlin: ToysReloved
Kleinanzeigen: Von privat an privat
Einer der bekanntesten und beliebtesten Marktplätze für Gebrauchtes ist sicherlich Kleinanzeigen. Die App könnt ihr euch kostenlos auf euer Handy hochladen und euch ebenfalls gratis einen Account anlegen. Kleinanzeigen ist ein Second-Hand-Marktplatz von Privatpersonen für Privatpersonen. Man zahlt keine Gebühr oder Abgabe und wickelt den Verkauf privat über den Kontakt untereinander ab. Kleinanzeigen ist nicht an den privaten Transaktionen beteiligt. Sollte euch aber ein Angebot komisch vorkommen oder ihr stellt Betrug fest, könnt ihr Anzeigen bei der Plattform melden. Das gilt eher für Käufer als für Anbieter.
Ihr könnt dort von Playmobilspielzeug bis zur Babybadewanne wirklich alles verkaufen oder gebraucht kaufen. Und natürlich alle möglichen Dinge, die ihr sonst noch loswerden möchtet, die Kategorien sind extrem vielfältig. Hier wird man wirklich alles los, wie auf einem Flohmarkt eben.
Ihr gebt gratis eine Anzeige mit Beschreibungstext und Fotos auf, legt einen Preis fest und wartet, bis sich jemand bei euch meldet. Das ist zunächst alles kostenlos. Nur wer möchte, dass seine Anzeige immer ganz oben prominent angezeigt wird oder gefeatured wird, muss eine Gebühr zahlen. Das lohnt sich bei höherpreisigen Dingen über 100 €.
Vor- und Nachteile für Verkäufer
- gratis nutzbar
- unkompliziert und schnell
- extrem flexibel
- individuelle Preisbestimmung
- Ware darf auch Beschädigungen und Gebrauchsspuren enthalten, das sollte aber transparent kommuniziert werden
- Privatverkauf ohne Garantie
- Nichts für Menschen, die keinen privaten Kontakt möchten
- große Konkurrenz, bei manchen Produkten gehen einzelne Angebote schnell unter
- manche Käufer sind sehr unzuverlässig und springen spontan ab
Echt gut für bestimmte Produkte
Wir nutzen Kleinanzeigen seit Jahren sehr gern. Darüber sind wir echt schon viele Dinge los geworden, sogar alte gebrauchte Pfannen oder eine alte Senseo-Kaffeemaschine. Man muss den Preis nur wirklich recht günstig machen, dann wird man alles los.
Wer gebrauchte Babyprodukte loswerden und auch etwas verdienen möchte, hat es nicht leicht. Denn diese werden massenhaft dort angeboten. Es kommt immer darauf an, um welches Produkt es sich handelt. Meine Erfahrung ist leider: Die Leute wollen für gebrauchtes Spielzeug oder Babyausstattung nicht viel ausgeben, je weniger es kostet, desto mehr Anfragen kommen herein.
Wenn ihr die Sachen einfach loswerden wollt und nur einen symbolischen Preis einstellt, geht es natürlich am schnellsten. Ich nutze dann auch die "Verschenken"-Option. Aber bei qualitativ gut erhaltenen Produkten wie Kinderfahrrädern kann es schon dauern, ehe sich jemand meldet. Bei Markenrädern wie Woom oder Early Rider geht es relativ schnell, weil sie sehr beliebt und neuwertig sehr teuer sind. Hier freuen sich Eltern über fast jeden Rabatt, wenn er nicht unverschämt gering für ein gebrauchtes Rad ist.
Vinted: Kinderkleidung verkaufen
Vinted ist ein Online-Marktplatz für Second-Hand-Sachen von Kleidung über Spielzeug bis Elektronik oder Deko. In erster Linie kaufen Leute dort jedoch gebrauchte Markenkleidung und günstige gebrauchte Fashion-Pieces. Ihr könnt euch auch hier kostenlos registrieren und eure gebrauchten Sachen kostenlos einstellen. Vinted bekommt dafür keine Gebühr. Im Bereich Kinder könnt ihr von Fahrrädern über Hochstühle, Autositze, Kindermöbel oder Schulsachen alles anbieten. Den Preis bestimmt ihr auch selber. Wollt ihr, dass eure Artikel prominenter angezeigt werden, könnt ihr gegen eine kleine Gebühr die Push-Funktion nutzen.
Entweder ihr versendet die Sachen oder ihr könnt euch auch, wie bei Kleinanzeigen privat treffen – dann gilt Geld gegen Ware. Beim Versand gibt es das Vinted-Zahlsystem, das dem Käufer einen Schutz ermöglicht: Dafür zahlt er eine extra Gebühr, muss aber die Ware erst nach dem Erhalten bezahlen, wenn alles im korrekten Zustand auch angekommen ist. Das Geld geht dann vom Käufer an das Vinted-Konto und dort könnt ihr es dann auf euer privates Konto auszahlen. So müsst ihr auch keine sensiblen Bankdaten austauschen.
Vor- und Nachteile für Verkäufer
- gratis nutzbar
- unkompliziert
- flexibel
- große Auswahl, europaweit
- individuelle Preisbestimmung
- große Konkurrenz in bestimmten Produktbereichen
- Ware kann Gebrauchsspuren enthalten
- bei Käuferschutz gilt: erst Ware, dann Geld
Für Baby- und Kinderkleidung: Vinted!
Ich nutze Vinted mittlerweile seit fast 10 Jahren und bin dort schon sehr viel aus meinem eigenen Kleiderschrank losgeworden. Seit ich meinen Sohn habe, habe ich dort auch unzählige seiner Kleidungsstücke verkauft und vor allem auch viel FÜR ihn gekauft. Gerade bei eher teuren Stücken wie Schneeanzügen, Winterjacken oder qualitativen Stiefeln lohnt sich ein Schnäppchen bei Vinted. Und die mittlerweile zu klein gewordene oder nie getragene Baby- und Kinderkleidung kann man dort auch ganz schnell loswerden, weil viele Mamas (und ab und an auch ein paar Papas) gerne mal mehrere Teile von dir im Paket kaufen. Tipp: Kleidung von H&M und Zara geht immer gut weg ;)
Tildi: Trade-In-Marktplatz
Tildi ist ein etwas anderer Second-Hand-Marktplatz für Produkte rund ums Kind. Dort könnt ihr eure gebrauchten, noch gut erhaltenen Sachen in Zahlung geben und erhaltet quasi einen Gutschein für den Tildi-Shop. Damit könnt ihr dann B-Ware und gute, gebrauchte Produkte deutlich günstiger shoppen. Das Gute: Tildi bereitet viele Produkte nochmal gut auf und prüft sie auf Qualität, was bei Vinted und Kleinanzeigen nicht gegeben ist.
Ihr braucht bloß ein Foto eures Produkts, das ihr verkaufen möchtet, beim Trade-In hochladen und erhaltet ein Angebot von Tildi, wie viel Geld ihr dafür bekommt. Dann sendet ihr das Produkt ein, wartet den Qualitätscheck ab und bekommt dann euren Tildi-Gutschein. Ihr bekommt dort viele Produkte teilweise um die Hälfte günstiger. Das lohnt sich also echt, vor allem, wenn ihr ein altes Fahrrad verkauft und sowieso ein neues in der nächsten Größe braucht.
Vor- und Nachteile für Verkäufer
- kein persönlicher Kontakt nötig
- keine langwierige Preisverhandlung
- Tildi übernimmt den Qualitätscheck und Verkauf
- ihr könnt günstig neue gebrauchte Dinge kaufen
- sehr nachhaltig
- lohnt sich vor allem, wenn man etwas Neues kaufen möchte bzw. gleich nach etwas neuem Gebrauchtem auf Tildi sucht
- man bekommt das Geld nicht ausgezahlt
- keine Preisbestimmung
Momox: Kleidung, Bücher und CDs verkaufen
Momox kennen viele als Anbieter von gebrauchten Büchern, DVDs und CDs. Doch seit über 10 Jahren kann man auch Kleidung an Momox verkaufen, die dann dort wieder als Second-Hand angeboten wird. Die Kleidung muss lediglich von einer gelisteten Marke und gut erhalten sein, darf keine Flecken oder Löcher haben und keine selbst angenähten Teile. Auch Kinderkleidung und Kinderschuhe könnt ihr an Momox verkaufen.
Vor dem Kauf muss die Kleidung frisch gewaschen und getrocknet sein. Momox hat dafür genaue Ankaufbedingungen. Dann lädt man sie bei Momox hoch, macht einige Angaben und erhält eine Festpreisangabe. Danach schickt man es einfach kostenlos an Momox und bekommt das Geld direkt überwiesen. Mit Büchern funktioniert es ähnlich, hier erfährt man nach dem Eingeben des Barcodes, wie viel Geld man dafür bekommt.
- kein persönlicher Privatkontakt nötig
- keine langwierige Preisverhandlung
- einfache Abwicklung
- nachhaltig & zuverlässig
- keine individuelle Preisbestimmung
- Ware muss eine gute Qualität haben und gut erhalten sein
Entspannt scannen mit der App
Das Verkaufen von DVDs und Büchern über Momox ist echt entspannt. Einfach mit der App im Handy den Barcode bzw. die ISBN-Nummer scannen und man erhält direkt Rückmeldung, ob ein Produkt angenommen wird und wie viel man dafür bekommt. Sobald man einen gewissen Verkaufsbetrag zusammen hat, bekommt man das Versandlabel umsonst.
Mir ist leider aber schon mehrfach passiert, dass der Zustand der Bücher als "zu schlecht" bewertet wurde und ich deswegen nichts für die Bücher bekam. Den Rückversand an den Verkäufer lässt sich Momox dann auch noch bezahlen. Es gibt aber die Möglichkeit, die Bücher über einen Klick zu spenden.
Wenn man sich den Verkauf als Momox-Gutschein auszahlen lässt, bekommt man etwas mehr ausgezahlt – so werden aus alten Kinderbüchern direkt neue Kinderbücher. Allerdings bekommt man wahrscheinlich mehr Geld pro Buch, wenn man sich selbst um den Verkauf kümmert (also über Kleinanzeigen oder ähnliches). Ich nutze es trotzdem gern, denn: Was weg ist, ist weg.
eBay: Privatverkäufe via Marktplatz
eBay ist natürlich der älteste Anbieter am Markt, früher bekannt für die Möglichkeit, Auktionen für gebrauchte Produkte zu starten. Die Nachfrage und Verhandlung bestimmte dann den Preis. Das geht natürlich immer noch, aber eBay hat sein Angebot längst in Richtung Kleinanzeigen erweitert: Ihr könnt dort auch eure privaten Produkte jeglicher Art kostenlos mit Bild hochladen, einen Preis festlegen und an private Verkäufer*innen verkaufen.
Das verdiente Geld bekommt ihr direkt auf das Bankkonto ausgezahlt. eBay verspricht auch eine Absicherung für den Verkäufer und Hilfe durch den Kundenservice. Die meisten Produkte werden dann über privaten Versand verschickt. Aber es gibt auch die neue Funktion "lokal", wo ihr euch dann mit den Käufern trefft und die Artikel abholen lasst. Das Ganze ist kostenlos, es gibt lediglich Gebühren für Zusatzoptionen oder den Verkauf außerhalb Deutschlands.
- gratis nutzbar
- Verkäuferschutz und Kundendiensthilfe
- große Reichweite
- Auktion + Festpreis möglich
- individuelle Preisbestimmung
- Ware kann beschädigt sein
- große Konkurrenz bei manchen Produkten
Zoxs: Spielzeug online verkaufen
Wenn ihr vor allem altes Spielzeug loswerden möchtet, ist Zoxs eine gute Möglichkeit. Lediglich Stofftiere werden aus hygienischen Gründen abgelehnt, genauso offene Experimentierkästen, weil da ja meist Zutaten fehlen. Außerdem könnt ihr dort auch Elektronik und Spiele verkaufen. Von Lego, über Playmobil, Tonies und Tonieboxen bis zu Puzzeln, Puppen oder Schleich-Tieren wird dort alles angenommen, was qualitativ noch okay und bespielbar ist.
Ihr ladet euch die Zoxs App herunter, scannt den Barcode des Spielzeugs und gebt an, was ihr verkaufen wollt. Dann bekommt ihr einen Preisvorschlag angezeigt, den ihr annehmen könnt. Wenn das für euch passt, verpackt ihr die Sachen und sendet sie an Zoxs. Das Geld bekommt ihr direkt auf euer Konto ausgezahlt. Am besten lässt sich Spielzeug mit Originalverpackung verkaufen, aber auch ungeordnete Kiloware von Legoeinzelteilen oder Playmobil ist möglich. Details dazu findet ihr direkt bei Zoxs.
- unkomplizierte Abwicklung
- kein Privatverkauf, sichere Plattform
- einfache Kommunikation
- schneller Preisvorschlag
- auch Kiloware kann verkauft werden
- keine individuelle Preisbestimmung
- Spielzeug sollte Originalverpackung enthalten
Wenn ihr bedruckte T-Shirts nochmal für den Verkauf aufbereitet, dann könnt ihr sie mit einem kleinen Trick wieder schick machen:
Regionaler Tipp für Berlin: ToysReloved
Für die Berliner*innen habe ich noch einen guten Tipp: Bei ToysReloved könnt ihr in Berlin lokal Spielzeug verkaufen. Der Vorteil hier: Die Jungs und Mädels von ToysReloved kommen bei Bedarf zu euch nach Hause und holen das Spielzeug ab. Ihr müsst nur etwas vorsortieren, welche Dinge noch in gutem, bespielbarem Zustand sind.
Ihr könnt die Dinge versenden oder einen Abholtermin vereinbaren. ToysReloved verkauft die Spielsachen für euch und ihr erhaltet später 50 % des Verkaufspreises minus einer Verkaufsgebühr. Im Online-Shop könnt ihr auch selbst gebrauchte Spielsachen kaufen und gucken, welchen Preis der Anbieter dafür nimmt.
Habt ihr eine gute oder weniger gute Erfahrung mit einem der Portale gemacht? Dann schreibt mir gern euer Feedback an katja@familie.de