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Abwärtstrend

Geburtenrate geht bis 2100 zurück: Nur so können wir Familien die Bevölkerungszahl stabil halten

Bevölkerungszahl

Springen wir ins Jahr 2100. Die Überbevölkerung geht zurück, weil beispielsweise die Frauenrechte gestärkt wurden. So haben Frauen in der Dritten Welt beispielsweise einen besseren Zugang zu Bildung. Unsere Natur wird es uns danken! Gleichzeitig schafft diese Entwicklung Herausforderungen, insbesondere für hochentwickelte Länder. Nun ist die Politik gefragt: z. B. müssen die Familienrechte (Vereinbarkeit von Beruf und Familie) massiv gestärkt werden, damit die Geburtenrate stabil bleibt. 

Forscher aus Amerika prognostizieren deutlichen Abwärtstrend

Forscher des Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME) der University of Washington in Seattle gehen davon aus, dass die Erdbevölkerung im Jahr 2064 mit 9,7 Milliarden Menschen ihren Höchststand erreicht. Im Vergleich: Momentan leben rund 7,8 Milliarden Menschen auf der Erde.

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In 23 Ländern, vor allem in Europa und Asien, wird die Population im Vergleich zu jetzt um mehr als die Hälfte zurückgehen. Als Beispiel China, das bevölkerungsstärkste Land der Welt: Im Jahr 2017 lebten hier 1,4 Milliarden Menschen, bis 2100 sind es nur noch 723 Millionen Menschen. Das ist eine Hausnummer, finden wir!

Geburtenrate geht stark zurück: 183 Länder sind auf Einwanderung angewiesen

Im Jahr 2017 lag die Geburtenrate bei 2,37 Kindern pro Frau. Bis 2100 wird diese Rate auf 1,66 sinken. Um aber die Bevölkerungszahl stabil zu halten, gehen die Forscher von einer Geburtenrate von 2,1 aus.

Diese Entwicklung hat weitrechende Folgen, denn die Anzahl der Menschen über 65 nimmt damit erheblich zu: 2100 sind dann 2,37 Milliarden Menschen über 65 Jahre alt. Unter 20 Jahre alt sind dann nur 1,7 Milliarden Menschen. Vereinfacht gesagt: Auf wenige Erwerbstätige kommen dann viele Senioren und das muss erst mal finanziert sein.

2035 in Deutschland: Höchststand der Bevölkerungszahl

Die Forscher rechnen damit, dass in Deutschland um das Jahr 2035 85 Millionen Menschen leben werden. Bis 2100 sinkt die Anzahl dann auf 66,4 Millionen ab. Die Geburtenrate sinkt von 1,39 auf 1,35. Das ließt sich zwar so jetzt erst mal nicht dramatisch, aber das ist es!

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Um unseren Wohlstand zu sichern, ist eine gleichbleibende (arbeitende) Bevölkerung immens wichtig. Und es liegt auf der Hand, was wir dafür brauchen: Richtig, Kinder! IHME Direktor Christopher Murray sieht es als unerlässlich, die Frauenrechte zu stärken.

Für Länder mit hohem Einkommen und niedrigen Geburtenraten sind die besten Lösungen, um die derzeitige Population, Wirtschaftswachstum und geopolitische Sicherheit zu erhalten, offene Einwanderungsregelungen und eine Sozialpolitik, die Familien darin unterstützt, ihre gewünschte Kinderzahl zu haben
IHME Direktor Christopher Murray (spiegel.de)

Wie wäre es beispielsweise mit kostenlosen Kitas und einer Elternzeit wie in Schweden? Oder flexibleren Arbeitszeitmodellen? Uns fällt viel ein, was die Politik tun könnte, um super Rahmenbedingungen für Familien zu schaffen.

Quelle: spiegel.de

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Sarah Plück

Es braucht Einwanderung, Fachkräfte, Familien und System!

Ich erinnere mich noch gut an meine erste Soziologievorlesung im Studium und den berühmten Dönerspieß. Und schon damals war diese demografische prognostizierte Entwicklung besorgniserregend. Diese Zahlen machen es nicht besser -  ganz im Gegenteil! Zugegeben, diese Entwicklungen gehen sehr langsam vonstatten, aber befinden wir uns erst mal im Jahr 2100 und haben nicht reagiert, ist es zu spät. Die Folgen sind verheerend: Deutschland kann dann seinen Wohlstand nicht halten.

Wir sind also auf Einwanderung, Fachkräfte und Familien mit vielen Kindern angewiesen. Das klappt aber nur, wenn es ein System gibt. Deswegen finde ich den Rat der Forscher so wichtig, Frauenrecht und ich erweitere es mal auf "Familienrechte" zu stärken!

Sarah Plück

Bildquelle: Gettyimages/monkeybusinessimages