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Geburtsbericht anfordern: Wofür und wie es geht

Geburtsbericht anfordern
© Gettyimages/molka

Die Geburt eines Kindes ist ein einschneidendes Erlebnis. Manche Mütter möchten im Nachhinein gerne nachlesen, was genau passiert ist. Andere verarbeiten damit eine schwierige Geburtserfahrung besser. Was im Geburtsbericht steht, warum er nützlich für euch sein kann und wie ihr ihn anfordern könnt.

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Was steht in einem Geburtsbericht?

Unter der Geburt stehen die meisten Frauen unter natürlichen (Hormone) oder auch künstlichen Drogen (Schmerzmittel), was ihre Erinnerung an den Geburtsverlauf trüben kann. An manches erinnern wir uns deshalb nicht mehr oder nicht mehr richtig.

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Um diese Lücken zu füllen oder vielleicht im Nachgang zu begreifen, warum die ein oder andere Maßnahme richtig war, macht es Sinn den Geburtsbericht anzufordern. Manche Frauen erleben leider auch immer wieder, dass medizinische Eingriffe nicht nötig oder gar übergriffig waren. Dann kann es besonders wichtig sein, den Geburtsbericht vorliegen zu haben, um das Geburtstrauma aufarbeiten zu können.

Der Geburtsbericht enthält alle wichtigen medizinischen Informationen rund um eure Entbindung:

  • Eure persönlichen Daten und Anamnese
  • Dokumentation des Geburtsverlaufs (Partogramm)
  • CTG-Aufzeichnungen über die Wehentätigkeit und den Herzschlag des Babys
  • Ultraschall- und/oder Untersuchungsergebnisse, wenn erfolgt
  • Verabreichte Medikamente
  • Durchgeführte Untersuchungen und Eingriffe
  • Geburtspositionen
  • Zeitlicher Ablauf der Geburt
  • Befunde zu Mutter und Kind
  • Zusammenfassender Arztbrief

So kannst du deinen Geburtsbericht anfordern

Leider kommt es immer wieder vor, dass sich die Krankenhäuser quer stellen, wenn Mütter den Geburtsbericht anfordern. Zu groß ist die Sorge, dass eine Klage folgt. So oder so habt ihr aber das Recht darauf, den Geburtsverlaufsbericht zu erhalten.

In einem ersten Schritt könnt ihr mündlich z. B. via Telefon eure Geburtsklinik bzw. die entsprechende Station darum bitten, dass euch der Geburtsverlaufsbericht kopiert werden soll. Rechtlich gesehen reicht eine solche Aufforderung.

Geburtsbericht anfordern:

  1. Wendet euch an die Geburtsklinik oder das Geburtshaus
  2. Fordert euren Geburtsbericht telefonisch an oder
  3. Stellt einen schriftlichen Antrag (Muster siehe unten)
  4. Ihr habt ein Recht auf Einsicht in eure Patientenakte
  5. Die Klinik muss den Bericht innerhalb eines Monats aushändigen
  6. Eventuell fallen geringe Kosten für Kopien an
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Ihr könnt den Geburtsbericht auch schriftlich anfordern. Das ist vor allem dann notwendig, wenn sich die Klinik bei der Aushändigung des Geburtsberichts quer stellt. Dafür findest du unten unsere kostenlose Vorlage zum Herunterladen und Ausdrucken.

Kostenlose Vorlage zum Geburtsbericht anfordern

Damit ihr möglichst schnell und einfach euren Geburtsbericht anfordern könnt, haben wir euch eine Vorlage erstellt, die ihr hier kostenlos herunterladen könnt:

Druckvorlage Geburtsbericht anfordern
© familie.de/Canva

Wie lange kann man den Geburtsbericht anfordern?

Es gilt eine Aufbewahrungspflicht von Krankenakten von 10 Jahren. Ihr habt also genug Zeit, euch zu überlegen, ob ihr den Geburtsbericht anfordern möchtet. Vielleicht ist es auch eine Option, erst einen Blick in die Unterlagen zu werfen, wenn der Kinderwunsch abgeschlossen ist? Dann schürt der Bericht keine weiteren Ängste.

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Warum sollte ich meinen Geburtsbericht anfordern?

Die Entbindung ist für die meisten Frauen ein sehr intensives Erlebnis. Viele nehmen die Stunden im Kreißsaal wie in Trance (danke Hormonflut und/oder Medikamenten) wahr. Kein Wunder also, dass viele Mütter hinterher gerne schwarz auf weiß nachlesen möchten, was genau passiert ist. Der Geburtsbericht kann dabei helfen, Erinnerungslücken zu schließen und das Erlebte besser einzuordnen.

5 Gründe für das Anfordern des Geburtsberichts

  • Lücken in der Erinnerung schließen
  • Medizinische Eingriffe nachvollziehen
  • Eine traumatische Geburt verarbeiten
  • Vorbereitung auf weitere Geburten
  • Rechtliche Gründe bei Komplikationen

Manchmal kann das Lesen des Berichts aber auch belastend sein. Überlegt euch vorher gut, ob ihr wirklich alle Details wissen möchtet. Im Zweifel kann es sinnvoll sein, den Bericht gemeinsam mit einer Hebamme oder einem Arzt durchzugehen. So können offene Fragen direkt geklärt werden.

Quellen: anwaltsauskunft.de

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