Seit Mitte Dezember müssen wir Corona bedingt alle auf einen neuen Haarschnitt verzichten. Doch dasselbe gilt nicht für Hunde. Laut Gerichtsbeschluss dürfen Hundefriseursalons weiterhin geöffnet bleiben. Ist das gerecht?
Hundefriseurin klagt vor Gericht
Hunde dürfen dank eines Gerichtsurteils weiterhin zum Friseur gehen. Das sind gute Nachrichten für alle Hundebesitzer deren Tiere geradezu zerzauseln und vor allem für alle Besitzer von Hundesalons.
Danken dürfen sie einer Hundefriseurin aus Emsdetten, die vor Gericht einen Eilantrag gestellt hat. Diesem wurde tatsächlich statt gegeben. Die Dame darf ihren Friseursalon für Hunde öffnen. Das aktuell geltende Verbot umfasse also nur Dienstleistungen für Menschen.
Mindestabstand und Hygiene sind gewahrt
Die Begründung des Gerichts: In einem Hundesalon könne bei der Abgabe des Hundes der Mindestabstand von 1,5 m gewahrt werden. Der Besitzer müsse ja nicht beim Frisieren dabei sein, sondern gibt das Tier an der Tür ab und holt es fertig gestylt wieder.
Beim Frisieren von Personen hingegen könne nicht der ausreichende Abstand gewahrt werden. Daher sind auch Friseure vom aktuellen Verbot von personenbezogenen Dienstleistungen betroffen. Neben diesen gilt das aktuelle Öffnungsverbot auch für Gesichts- und Beautybehandlungen, Massagen, Fitnessstudios, Nagelstudios, Tattoo- und Piercingstudios.
Friseurbesuche verboten: Für ältere Menschen ein großes Problem
Neben der Tatsache, dass wir uns nun die etwas haarigen Ergebnisse unserer Partner und Partnerinnen daheim ansehen müssen, haben ältere Menschen wirklich ein Problem: Für sie ist ein Friseurbesuch absolut notwendig, da sie sich oft selbst nicht mehr die Haare waschen und legen können.
Außerdem darf man den sozialen Faktor eines solchen Besuchs nicht unterschätzen. Der wertvolle Austausch zwischen Frisierendem und Kunden bzw. Kundin ist oft der einzige oder einer der wenigen sozialen Kontakte, die Seniorinnen und Senioren noch haben. Daher kann man nur hoffen, dass die Friseure im Februar unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen wieder öffnen dürfen.
Bzw. könnte man ja auch die Öffnung für Senioren und Menschen 60 plus anbieten. Vielleicht sollte es dazu mal einen Eilantrag geben. Denn soziale Vereinsamung ist einer der größten Faktoren und Negativauswirkungen der Pandemie.
Quelle: Stern.de
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