Kennt ihr noch Bildergeschichten aus der Schule, wo man sich anhand von Bildern einen Aufsatz ausdenken musste? Geschichtenwürfel sind ähnlich, nur viel lustiger. Was vor einigen Jahren mit den Story Cubes angefangen hat, gibt es inzwischen in unzähligen Varianten von vielen Herstellern. Damit ihr gemeinsam lange viel Vergnügen an den Würfeln habt, haben wir hier ein paar Spielideen für euch.
Wie funktionieren Geschichtenwürfel?
Das Grundprinzip ist denkbar einfach: Ihr habt ein Set aus üblicherweise 9 Würfeln, die alle statt Zahlen ein Symbol auf jeder Seite haben. Wer an der Reihe ist, würfelt und überlegt sich dann mit den Bildern eine Geschichte. Jedes Symbol muss eingebaut werden. Ist die Geschichte zu Ende, ist der oder die nächste an der Reihe.
Spielidee 1: Vorgegebener Anfang
Ganz klassisch fangen meine Tochter und ich oft mit „Es war einmal ..." an, obwohl es ja eigentlich Millionen mögliche Einstiege gibt. Das steckt irgendwie einfach in einem drin vom vielen Märchenlesen. Um für etwas Abwechslung zu sorgen, hab ich mir eine Spielvariante überlegt, in der alle Spieler*innen zu Beginn mehrere Zettel mit einem Einstiegssatz schreiben. Die werden dann gefaltet und in einen Behälter geworfen. Wer dran ist, zieht einen Zettel und muss dann seine Geschichte damit beginnen. Das erhöht zusätzlich natürlich den Schwierigkeitsgrad.
Spielidee 2: Geschichtenketten
Kürzlich hat sich meine Tochter eine wirklich tolle Story ausgedacht, leider endete sie völlig offen an der spannendsten Stelle. Ich meinte, dass sie das doch nicht machen könne, dass ich wissen muss, wie es ausgeht! Aber sie sagte nur ganz trocken: „Ist ein Cliffhanger!" Also einigten wir uns darauf, dass ich mit meinem Wurf weitererzähle. Das ist bei uns jetzt eine Regel: Wenn jemand am Ende seiner Geschichte „Cliffhanger“ sagt, schließt der oder die nächste daran an. So können ewig lange Geschichtenketten entstehen.
Spielidee 3: Zusatzwürfel
Die Idee habe ich aus unserem Märchenwürfelset von Moses. Darin gibt es Würfel mit rotem Symbol. Wenn das erscheint, dann darf ein Zusatzwürfel gewürfelt werden, der auf jeder Seite eine Superkraft hat, mit der dann die Heldin oder der Held der Geschichte ausgestattet wird. Das ist zwar theoretisch überflüssig, weil die Geschichten ja ohnehin zulassen, dass man sich Superkräfte ausdenkt – es ist aber trotzdem cool, weil die Geschichten dadurch ganz andere Dynamiken erhalten.
Wer kein Set hat, wo ein Spezialwürfel mitgeliefert ist, der nimmt einen normalen Zahlen- oder Farbenwürfel. Der kann immer mitgewürfelt werden und ihr legt vorher Bedeutungen fest. Gelb/1 heißt, dass man einen Würfel nochmal machen darf (manche Symbole wollen einfach nicht zum Rest passen!), Rot/2 bedeutet, dass die Geschichte in der Zukunft spielen muss oder oder oder ... bestimmt fallen euch jede Menge Zusatzregeln ein.
Spielidee 4: Speed-Erzählen
Kleinere Kinder wären damit vielleicht etwas überfordert, aber für größere Kids könnt ihr damit auf jeden Fall den Spaßfaktor erhöhen. Vielleicht habt ihr ja eine Sanduhr, ansonsten gehen auch normale Uhren oder einfach das Handy. Legt eine Zeit fest, in der die Geschichte zu Ende erzählt sein muss und go!
Spielidee 5: Sets kombinieren
Falls ihr mehrere Sets der tollen Geschichtenwürfel habt, dann kombiniert doch einfach zwei oder mehrere. Die Würfel sind in den Sets immer thematisch passend sortiert, also Mystery, Urzeit, Aktivitäten, Märchen etc., damit man auch halbwegs sinnvolle Geschichten zustande bekommt – ist aber auch lustig, wenn ihr ein Harry-Potter-Set mit einem Dinosaurier-Set kombiniert oder was ihr eben so habt.
Die Sets der Story Cubes sind übrigens verschiedenfarbig. Ihr könnt eure Sets nach dem Kombispiel also ganz problemlos wieder auseinander sortieren. Die Würfel von anderen Herstellern sehen ohnehin anders aus.
Was fördert das Spielen mit Geschichtenwürfeln?
Auch wenn das Spielen mit den Geschichten einfach kurzweilig und schön ist, solltet ihr nicht unterschätzen, was euer Kind dabei alles trainiert. Ganz allgemein die Konzentration, aber auch der Wortschatz wird erweitert, die Fantasie wird angeregt, die Kombinationsgabe geschult und Ausdrucksweise gefördert. Empfohlen werden die Story Cubes vom Hersteller übrigens ab 6 Jahren. Bei kleineren Kindern könnt ihr ja ganz langsam mit 3 Würfeln loslegen.
Praktisch für unterwegs
Klar, ich arbeite mit Sprache, natürlich bin ich total begeistert von so einem Spiel. Bei uns tauchen die Geschichtenwürfel trotzdem immer nur phasenweise auf, dann spielen wir ganz viel damit und dann verschwinden sie wieder eine Weile. Wann man sie eigentlich immer hervorkramen sollte: für den Urlaub und für Ausflüge. Die passen wirklich in jede Tasche und bieten dennoch so viele Möglichkeiten. Da sie nicht viel kosten, finde ich sie auch wirklich toll als Geschenk für Kindergeburtstage.
Spielerisch lernen geht auch mit Apps. Welche sich für Schüler*innen lohnen, erfahrt ihr in unserem Video.