Jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens einmal in ihrem Leben von Gewalt betroffen. Jede vierte erfährt diese Gewalt durch ihren Partner. Alle 45 Minuten erleidet eine Frau in Deutschland gefährliche Verletzungen – durch ihren Partner. Alle drei Tage stirbt eine Frau durch die Hand ihres (Ex-)Partners.
Hinter diesen nüchternen Zahlen stecken die Geschichten und Schicksale von mehr als 12 Millionen Frauen allein in Deutschland. Global sind die Statistiken noch erschütternder: Mehr als fünf Frauen beziehungsweise Mädchen werden jede Stunde durch ein Familienmitglied getötet. Um dieser gepeinigten, misshandelten und toten Mädchen und Frauen zu gedenken, gibt es den "Internationale Tag zur Beendigung von Gewalt gegen Frauen". Der 25. November ist jedoch nicht nur eine Gedenk- sondern auch ein Aktionstag: Zahlreiche Proteste und Demonstrationen finden auch heute wieder statt. Denn eins ist klar: Diese Art geschlechtsspezifischer Gewalt muss endlich aufhören.
Zuviel Gewalt, zu wenig Hilfe
Der riesigen Anzahl der betroffenen Frauen steht ein Hilfsangebot gegenüber, dass man als übersichtlich bezeichnen möchte: 2017 wurden in Deutschland lediglich 360 Frauenhäuser und 25 Frauenschutzwohnungen gezählt. Eine Erhebung von 2019 spricht von 6.800 sicheren Orten für schutzsuchende Frauen. Eigentlich sollten es 21.400 sein, also ein Platz je 10.000 Einwohner*innen. Diese Vorgabe stammt aus der so genannten Istanbul-Konvention des Europarats. 2018 unterschrieb die Bundesregierung, seit dem ist wenig passiert: Gerade einmal 20 Frauenhäuser und 15 Schutzwohnungen kamen in den letzten vier Jahren hinzu, während durch die Corona bedingten Lockdowns die Lage für Frauen und Kinder verschärft wurde.
Auch wenn es diesen Winter wohl keinen Lockdown geben wird, die Weihnachtszeit ist traurigerweise immer auch Hochsaison für häusliche Gewalt. Hier haben wir geschrieben, was du tun kannst, wenn du selbst oder jemand, den du kennst, betroffen ist:
Vorfreude ist ja bekanntlich die größte Freude. Aber manchmal wird auch sie langweilig und frustrierend, besonders wenn es noch soooooo laaaaange dauert:
Quelle: Frauenhauskoordinierung e.V., UN Women, Statista
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