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Jugendschutz

WhatsApp Altersfreigabe: Ab diesem Alter ist die App erst erlaubt!

WhatsApp Alter

Aus dem Familienalltag ist WhatsApp nicht mehr wegzudenken: Die Kleinsten halten Video-Calls mit Oma und Opa, die Eltern sprechen sich mit anderen Eltern ab und schicken Fotos ihrer Kinder weiter. Klar, dass auch das Interesse der Kinder (egal welchen Alters) an der App groß ist. Dabei sieht die WhatsApp Altersfreigabe eigentlich eine Nutzung erst ab 16 Jahren vor. Was ihr alles über die Altersbeschränkung bei WhatsApp wissen müsst.

Ab wie vielen Jahren ist WhatsApp erlaubt?

Über 2 Milliarden Menschen nutzen WhatsApp, etwa 97% der Nutzenden sind zwischen 18 bis 29 Jahre alt. So weit, so gut. Doch sobald der Sprössling sein erstes eigenes Handy in den Händen hält, wird als erstes mal der Messenger installiert.

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Seit der Datenschutzgrundverordnung aus dem Jahr 2018 gilt für WhatsApp allerdings folgende Altersfreigabe: Soziale Netzwerke, wie z. B. Facebook, aber auch WhatsApp, dürfen in Europa erst ab 16 Jahren genutzt werden!

Warum ist WhatsApp erst ab 16 erlaubt?

Aber warum die strenge Altersfreigabe bei WhatsApp? Der Grund ist ganz einfach: Unternehmen, die Nutzerinformationen verarbeiten wollen, dürfen allgemein erst Nutzer*innen ab 16 Jahren zulassen, so aktuelle Verordnungen. Und machen wir uns nichts vor: Die Nutzung und Weiterverwendung unserer Daten (z. B. zu Werbezwecken) ist nun mal das größte Interesse von Unternehmen.

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Wie wird die WhatsApp Altersfreigabe überprüft?

Die Altersverifikation erfolgt ziemlich simpel in nur einem Schritt:

Wer WhatsApp installiert, bekommt eine Checkbox angezeigt und muss bestätigen, dass er oder sie mindestens 16 Jahre alt ist. Haken dran, fertig.

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Ist WhatsApp unter 16 strafbar?

Der Haken ist schnell gesetzt ... Ist euer Kind allerdings noch unter 16 Jahren, verstoßt ihr bzw. euer Kind tatsächlich gegen die Nutzungsbedingungen von WhatsApp. Ob aber Sanktionen drohen, ist unklar. Schlimmstenfalls droht etwa die Deaktivierung des WhatsApp-Kontos, wie aus den FAQs des Messengerdienstes hervorgeht.

Mir persönlich ist jedoch kein Fall bekannt, bei dem es für die App-Nutzer*innen unter 16 Jahren Konsequenzen Seitens des Messengers gab. Beobachten lassen sich Verstöße gegen die WhatsApp Altersfreigabe hingegen tagtäglich überall zu Hauf.

Ist WhatsApp für Kinder sicher?

WhatsApp gehört zu Meta und das Unternehmen steht immer wieder in der Kritik hinsichtlich des Datenschutzes. Seit 2016 unterliegen die Inhalte, die über WhatsApp verschickt werden, einer End-zu-End-Verschlüsselung. Diese Informationen können also nur von Sender*innen und Empfänger*innen gelesen werden.

Doch leider hinterlassen wir Nutzer*innen noch andere Spuren: Beispielsweise wie häufig wir WhatsApp nutzen, unseren Status oder unser Profilbild. Und diese Informationen gibt WhatsApp an Facebook und Co. weiter. Habt ihr das gewusst?

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Bedenkt auch: Damit WhatsApp voll umfänglich genutzt werden kann, muss der Messenger auf eure Kontaktliste zugreifen können. Auch diese Nummern werden weitergegeben. Eigentlich ziemlich bedenklich, denn weder ihr noch WhatsApp hat sich von jedem einzelnen die Zustimmung dafür geholt.

Gibt es ein extra WhatsApp für Kinder? Was kann der „Messenger Kids“?

In den USA und anderen Ländern gibt es bereits ein WhatsApp für Kinder: "Messenger Kids". Das Besondere daran: Die Accounts können nur von den Eltern angelegt werden, und jeder Kontakt muss einzeln freigegeben werden. Werbung soll es hier keine geben.

"Messenger Kids" soll eine eigenständige App sein, die die Kinder auf ihrem Tablet oder Smartphone installieren und die die Eltern über ihren Facebook-Account kontrollieren können. Für den nötigen Spaß sorgen Masken, Tools zum Dekorieren, kindgerechte GIFs, Emojis und lustige Soundeffekte.

Gedacht ist die App für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren, die eben faktisch das "echte" WhatsApp noch nicht nutzen dürfen. Aber ja, ihr habt richtig gelesen: Auch hier hat Meta wieder seine Finger im Spiel ...

Welche Gefahren lauern bei WhatsApp für Kinder?

Zugegeben, die WhatsApp-Altersbeschränkung hat mich doch überrascht. Und ehrlicherweise halte ich sie für nicht realistisch. WhatsApp gehört doch zum Familienalltag. Ich kenne kaum eine Familie, die keine Familien-Gruppe hat, in der die banalsten Dinge geklärt werden. Wann kommt wer nach Hause? Was gibt es wann zu essen? Kann ich jemanden mitbringen zum Essen?

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Aber ja, im Grunde ist es vernünftig, dass WhatsApp erst ab dem Alter von 16 genutzt werden darf. Zu weitreichend sind die (rechtlichen) Konsequenzen, wenn beispielsweise ohne Zustimmung des Erstellers und des Abgebildeten Fotos weitergeleitet werden.

Darüber hinaus passieren auch Dinge über WhatsApp, die beängstigend sein können: Kettenbriefe, in denen Unwahrheiten verbreitet werden, oder Fake News geraten immer wieder in Umlauf. Und: Wenn man sich nicht gegenübersitzt, ist die eine oder andere Gemeinheit schnell ins Handy getippt. Das kann bis zu Cybermobbing führen. Gerade die Gruppen-Chats laden dazu ein, sich zusammen zu tun, im Positiven wie im Negativen.

Auf der anderen Seite, bleibt natürlich immer die Sorge bei den Eltern: Mache ich mein Kind zum Außenseiter, wenn ich ihm WhatsApp (noch) nicht erlaube? Ein Patentrezept gibt es wie allgemein in der Mediennutzung wohl nicht. Jede Familie muss ihre eigenen Regeln finden und diese vielleicht auch dynamisch anpassen.

WhatsApp ja oder nein? Soll ich WhatsApp erlauben?

Wie immer in der Mediennutzung ist es wohl das Wichtigste, die Kinder nicht alleine zu lassen und bei Fragen zur Seite zu stehen. Darüber hinaus können Regeln vielleicht helfen, WhatsApp unabhängig vom Alter nutzbar zu machen:

  • Sprecht mit euren Kindern über die Risiken von Messenger-Diensten und klärt über die Gefahren auf, sodass, wenn beispielsweise der erste Kettenbrief eintrudelt, klar ist, was es damit auf sich hat.
  • Klare Regeln für alle: Beispielsweise kein Handy am Esstisch. Das gilt dann natürlich auch für uns Eltern.
  • Beobachtet euer Kind: Kommuniziert euer Schatz nur noch über WhatsApp und weniger im realen Leben?
  • Bei den Hausaufgaben und im Bett hat das Handy auch einfach mal Pause.
  • Entstehen dringende Fragen, ist es manchmal mit einem Telefonat schnell geklärt, zeigt eurem Kind das ruhig auf, bevor es 20 Nachrichten hin und her schreibt.
  • Vielleicht kann es in der Schule einen Elternabend zum Thema WhatsApp bzw. Mediennutzung geben? Dann können sich die Eltern austauschen und vielleicht auch an einem Strang ziehen.
  • Auch ein paar Rechtsthemen sind angebracht: Wann darf ein Bild weitergeleitet werden und wann nicht? (Stichwort: Das Recht am eigenen Bild)
  • Welches Profilbild ist passend und welches eher nicht? Warum ist es wichtig, darauf zu achten?
  • Theoretisch kann jeder jeden über WhatsApp anschreiben, auch wenn die Nummern nicht ausgetauscht wurden. Sprecht darüber.
Sarah Plück

Schwieriges Thema

Ich finde es total schwierig hier einen guten Mittelweg zu finden. Wie bereits gesagt, halte ich die Altersbeschränkung von 16 Jahren für völlig utopisch. Unsere Kinder wachsen mit den Medien auf und müssen ja auch selbst irgendwann lernen, wie man damit umgeht. Und das geht nun mal am Besten, wenn sie selbst ihre eigenen Erfahrungen machen können.

Sarah Plück
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Quellen: Bundesministerium für Arbeit, Familie und Jugend (Österreich), connect.de

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Bildquelle: Gettyimages/Poike

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