Wer schon einmal in Hessen unterwegs war, dürfte bereits über einige kuriose Ortsnamen gestolpert sein (ich sage nur Machtlos, Wixhausen und Linsengericht). Das deutsche Bundesland verfügt aber auch ganz allgemein über einen unterhaltsamen Dialekt. Hier kommen 14 tolle Begriffe, mit denen ihr euch in Hessen verständigen könnt!
#1 Krebbl
Los geht's direkt mit einem Thema, das immer wieder für heiße Diskussionen sorgt! In Bayern bekannt als Krapfen, in Berlin als Pfannkuchen und in vielen anderen Teilen Deutschlands heißt er ironischerweise Berliner – das ist in Hessen der "Krebbl".
Für alle, die nicht wissen, wovon ich rede: Der "Krebbl" ist ein Siedegebäck aus Hefeteig, traditionell mit Marmelade gefüllt und Zucker bestreut. Er wird in vielen Bundesländern besonders gern zu Fasching verspeist.
#2 Krããn(e)
Dieses Wort beim ersten Mal korrekt auszusprechen, dürfte wohl viele Nicht-Hess*innen (mich eingeschlossen) überfordern. Dabei muss man allerdings aufpassen, denn während "Krããne" "Wasserhahn" bedeutet, meint "Krããn" oft auch einfach nur "Kran".
#3 Dudd
Eine Dudd – nicht zu verwechseln mit dem Dutt, also dem (mehr oder weniger) hübschen Haarkoten, der in der Mittel- und Oberstufe bei allen Ladys obligatorisch ist – ist eine "Tüte".
#4 Knaadsch
Wer in der Pfalz wohnt oder im Grenzgebiet Verwandte hat, hat das Wort "Knaadsch" sicherlich schon einmal gehört. Es kann einerseits "Streit", andererseits auch "Matsch" bedeuten. Wo da wohl der Zusammenhang ist?
Ein anderes hessisches Wort für "Streit" oder "Ärger" ist übrigens auch "Zores".
#5 Babb
Auch das dürfte Menschen aus dem Süden bekannt vorkommen: "Babb" bedeutet so viel wie "Kleber" oder auch "Klebstoff".
Funfact: Der Schuhmacher heißt in Hessen auch "Babbschuster".
#6 Hinkel
"Hinkel" sind "Hühner". Mehr gibt es dazu auch gar nicht zu sagen.
#7 Quädsch
Ich denke bei "Quädsch" an "Quatsch", also "Unsinn" oder "Blödsinn". Tatsächlich bedeutet das Wort aber "Zwetschge".
#8 Kabbes
Der gängige Begriff für "Quatsch" bzw. "Unfug" ist dagegen "Kabbes".
#9 Bobbelsche
In der Pfalz heißt "Bobbes" so viel wie "Hintern". "Bobbelsche" hat mit dem Gesäß eher weniger zu tun. In Hessen ist es der Begriff für ein Kind oder Baby.
#10 däa
"Däa" ist keine Lokalangabe, sondern das hessische Wort für "dünn" oder "dürr".
#11 noopzuus
Was sich erstmal spanisch anhört, ist eigentlich ganz logisch: "noopzuus" (sprich "noppzus" bedeutet "abwärts". "Nuffzuus" übrigens "aufwärts".
#12 Schadäng
Der Garten heißt in Hessen oft "Schadäng". Ich höre hier einmal "schönes Ding" und einmal ein stark verfälschtes französisches "jardin" ...
#13 Schluri
Definitiv einer meiner Lieblingsbegriffe: Ein "Schluri" ist ein unzuverlässiger Mensch bzw. jemand, der öfter mal etwas vergisst oder verbummelt.
#14 Sabbl
"Sabbl" bedeutet eigentlich "Speichel" (von sabbern), in vielen Situationen aber auch ganz allgemein "Mund". So etwa in der Redewendung "Haldemo dei Sabbel!" (zu Deutsch: "Halt (doch mal) deinen Mund!").
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