Mit dem Jahreswechsel kommt die Zeit, alte Gewohnheiten abzulegen und neue Routinen zu etablieren. Doch es ist auch eine Phase, in der wir uns von Altem trennen und den Gegenständen befreien, die uns nicht mehr nutzen. Weshalb wir diese 9 Dinge in 2025 ganz dringend aussortieren sollten - für mehr Einfachheit und Selbstachtung.
Ertappt, ich bin eine Minimalistin. Und ich bin es gerne. Ob du dich weiterhin mit Ausgedientem umgibst oder es loswirst, hat allerdings weniger mit deinen Einrichtungsvorlieben oder deinem Lifestyle zu tun, als vielmehr dem Respekt für dich selbst. Du musst nicht in einer beigen Höhle mit getrockneten Blumen und ohne Mikrowelle leben (ich habe auch eine). Aber du wirst sehen, dass es unglaublich viel ausmacht, womit du dich umgibst und worauf du verzichtest.
- 1.#1 Kaputte Stifte
- 2.#2 Tupperdosen ohne Deckel
- 3.#3 Stoffe mit Löchern oder nicht-auswaschbaren Flecken
- 4.#4 Kleidung, die dir nicht mehr passt oder gefällt
- 5.#5 (Dekorative) Gegenstände, von denen du nicht weißt, warum du sie überhaupt hast
- 6.#6 Deine Wage und den Ganzkörperspiegel
- 7.#7 Luxus-Produkte für Special Occasions
- 8.#8 Bücher, die du nie wieder lesen wirst
- 9.#9 Apps, die deinen Speicherplatz und deine Zeit fressen
#1 Kaputte Stifte
Kleine Veränderungen haben bekanntlich große Auswirkungen. Also fangen wir ganz klein und einfach an. Davon können wir wirklich ALLE ein Lied singen.
Es bleibt auch gar nicht viel dazu zu sagen, außer dass kaputte bzw. leere Stifte unfassbar nervig sind. Sie belagern Schubladen, Dosen und Mäppchen – aber wenn man während eines Telefonats mal schnell was notieren möchte, ist weit und breit keiner zu finden, der noch funktioniert.
#2 Tupperdosen ohne Deckel
Ich bin bei Weitem nicht sparsam in der Küche und besitze (trotz vollmöblierter Mietwohnung) wirklich viele Luxus-Gadgets, denn ich koche und backe leidenschaftlich gerne und mache fast alles selbst.
Was ich aber überhaupt nicht ausstehen kann, sind Plastikdosen mit fehlenden Deckeln. Oder Plastikdeckel mit fehlender Dose (ja, auch das gab's bei uns neulich und ich kann nicht erklären, wie das passiert ist). Wenn du schon das ganze Haus auf den Kopf gestellt und den passenden Teil trotzdem noch nicht gefunden hast, dann wirst du das vermutlich auch nie tun. Also: Weg damit.
#3 Stoffe mit Löchern oder nicht-auswaschbaren Flecken
Mit der Zeit bleicht die Bettwäsche aus, in den Handtüchern sind Flecken, die einfach nicht mehr herausgehen, und deine Socken ähneln einem Schweizer Käse. Wenn du sie flicken kannst, ist das super. Mach das.
Wenn aber nicht, dann tu dir den Gefallen und werd sie los. Es ist eine Frage des Selbstrespekts, ob du zu Hause in kaputter Kleidung herumläufst, nur, weil dich dort ja keiner sieht. Du selbst siehst dich und du solltest wissen, dass du dich nicht mit weniger zufriedengeben musst, als du verdienst.
Das heißt NICHT, dass du dir jedes Jahr neue Dinge anschaffen sollst. In vielen Fällen wirst du feststellen, dass du die meisten Dinge gar nicht brauchst, sobald du dich erstmal von ihnen befreit hast. Und wenn doch, dann investiere in langlebige Stoffe und gute Qualität, um sie möglichst lange genießen zu können.
Glaub mir: Du musst deine kaputten Unterhosen nicht behalten, nur, weil du sie noch während der Menstruation tragen kannst (und dann sie vollbluten, statt deine Lieblingswäsche). Oder im vollen Bus einen Sturz riskieren, weil deine Bluse an den Achseln aufgerissen ist, du die Arme an den Körper presst, um sie zu verstecken, und so logischerweise die Haltegriffe an der Decke nicht erreichen kannst. Ich weiß in beiden Fällen, wovon ich rede.
#4 Kleidung, die dir nicht mehr passt oder gefällt
Und da wären wir auch schon beim nächsten Punkt: Du darfst (und solltest sogar) auch Kleidung loswerden, wenn sie noch intakt ist, dir aber nicht mehr passt. Oder gefällt. Dazu zählt auch die Jeans, die dir schon seit Jahren zu eng ist, die du aber trotzdem behältst, weil sich das diesen Sommer GANZ SICHER ändern wird.
Nein. Wird es wahrscheinlich nicht. Und muss es auch gar nicht. Deine Kleidung muss dir passen, nicht du in deine Kleidung. Kleiner, aber feiner Unterschied.
P.S.: Kleidungsstücke, die du in den letzten 12 Monaten nicht getragen hast, gefallen dir entweder nicht (obwohl sie doch an xy so toll aussahen!), sind unbequem oder passen nicht zu deinem Leben. In jedem Fall kannst du auf sie verzichten.
Mein Kleiderschrank passt in einen Koffer
Also natürlich nicht der Schrank selbst. Aber sein Inhalt. Ich habe beim Auszug aus meinem Elternhaus gut die Hälfte meiner Klamotten dort gelassen (darunter waren auch Dinge, die ich schon mit 8 Jahren getragen hatte und seltsame Klamotten mit Schulterpolstern meiner Großmutter, die ich in meiner Vintage-Phase ansammelte).
Etwa ein halbes Jahr nach Auszug habe ich mich dann noch einmal von ca. der Hälfte getrennt. Und selbst jetzt, in meiner zweiten Wohnung, gebe ich immer wieder Kleidungsstücke weg, die ich nicht wirklich gern und regelmäßig trage.
#5 (Dekorative) Gegenstände, von denen du nicht weißt, warum du sie überhaupt hast
Oder woher sie eigentlich kommen. In meinem alten Kinderzimmer hatte ich eine kleine Armee an Porzellan- und Glasfiguren, seltsamen Steinen, winzigen Truhen, in die nichts hineinpasste, verstaubte Bilderrahmen mit Fotos von Menschen, zu denen ich schon seit Ewigkeiten keinen Kontakt mehr hatte und eine Flasche chinesischen Pflaumenweins, der mir mit 16 Jahren geschenkt wurde und den ich nie öffnete.
Manchmal hatte ich das Gefühl, dass die Leute mir immer mal wieder Dinge gaben, die sie selbst nicht brauchten und einfach loswerden wollten. Mit dem Argument "Das ist so eine süße Katze. Du magst doch Katzen", haben sie erwartet, dass ich ihren Müll für sie aufbewahre. Na danke.
#6 Deine Wage und den Ganzkörperspiegel
Die Zeiten, in denen wir geglaubt haben, dass unser Gewicht oder unser Aussehen etwas über unseren Wert aussagen, sollten längst vorbei sein. Der absolut einzige Grund, weshalb Menschen sich täglich wiegen sollten, ist, weil ihr Arzt ihnen das aus medizinischen Gründen befohlen hat. Sollte das nicht so sein, kann die Wage weg.
Dein Gewicht sagt rein gar nichts über deine Gesundheit oder dein Fitnesslevel aus. Sie misst eben nur, unterscheidet dabei aber weder zwischen Fettgewebe und Muskeln, noch beachtet sie deinen individuellen Körperbau, deine Gene oder deine aktuelle Lebenssituation. Ich gehe seit einigen Monaten wieder ins Fitnessstudio und habe prompt ein paar Kilos zugelegt (nur fürs Protokoll: Muskelmasse ist schwerer als Fettgewebe).
Bist du glücklich? Fühlst du dich stark und gesund? Dann brauchst du keine bestimmte Zahl auf der Wage, um dir erst zu versichern, dass du gut so bist, wie du eben bist. Und du brauchst erst recht keinen Ganzkörperspiegel, um stündlich zu überprüfen, wie du in deinen Klamotten aussiehst oder ob dieses Kleid dich schlank wirken lässt. Wenn es bequem ist, seinen Zweck erfüllt und du dich in ihm wohlfühlst, reicht das.
#7 Luxus-Produkte für Special Occasions
Ich bin eine Person, die sich ganz allgemein die guten Dinge am liebsten für einen besonderen Anlass aufhebt. Die bunten Spaghetti, das teure Parfüm, den weißen Blazer, der nicht in die Waschmaschine darf. Kann sein, dass ich geizig bin. Oder einfach nur ein zu niedriges Selbstwertgefühl habe. Ich warte, bis ein Moment kommt, der all diese Dinge wert ist (weil ich und mein Alltag es offenbar nicht sind). Ich warte und warte und nichts passiert. Natürlich nicht.
Für eine solche Situation gibt es nur zwei Lösungen: Entweder du hörst auf, zu warten und nutzt diese Dinge von nun an frei nach Lust und Laune. Oder du schenkst sie Menschen, die genau das tun, da sie offensichtlich nicht zu dir, sondern nur zu einer idealisierten Vorstellung deines Lebens passen. Einer Vorstellung, die du vermutlich irgendwo auf Pinterest für schön befunden hast, aber eigentlich gar nicht umsetzen willst (denn sonst hättest du das schon längst getan).
Vielleicht sortierst du auch mal die alten Gesichts- und Fußmasken, die verstaubten Badebomben und Lidschattenpaletten aus, die sich im Bad ansammeln. Du wirst schon deine Gründe dafür haben, warum du sie nie benutzt.
#8 Bücher, die du nie wieder lesen wirst
Ich liiiieeebe Bücher und nichts wäre mir ferner als dir zu sagen, deine wunderschöne kleine Hausbibliothek einfach so aufzulösen. Anders verhält es sich mit Büchern, die dir nicht (mehr) gefallen, Büchern, die du nie zu Ende gelesen hast (aus offensichtlichen Gründen) und Büchern, die du zwar gelesen hast, von denen du aber ganz genau weißt, dass du sie höchstwahrscheinlich nie wieder zur Hand nehmen wirst.
Verschenk sie an Menschen, denen sie gefallen könnten, verkauf sie online oder auf einem Flohmarkt, stelle sie in einen öffentlichen Bücherschrank oder spende sie einer Organisation. Bücher sind dazu da, Wissen zu verbreiten, Geschichten und Emotionen erlebbar zu machen. Sie sollten nicht den begrenzten Platz in deinem Regal versperren, wenn sie dir nichts bedeuten. Oder du bastelst etwas Schönes aus ihnen mit unseren DIY-Ideen für alte Buchseiten.
Hier sind einige gemeinnützige Einrichtungen in Berlin, an die du deine Bücher spenden kannst:
#9 Apps, die deinen Speicherplatz und deine Zeit fressen
Auch digital ist es Zeit, auszumisten. Ich nenne das Handy-Hygiene. Durchsuche mal gründlich dein Smartphone. In den allermeisten Fällen wirst du feststellen, dass du jede Menge Apps hast, die du eigentlich nie benutzt. Etwa, weil du vor Ewigkeiten mal ein schnelles Taxi mit Freenow geordert oder einen Promo-Code bei Uber Eats eingelöst hast, obwohl du dort sonst nie bestellst.
Es kann auch die App sein, mit der du deine Kalorien zählst, obwohl du ganz genau weißt, dass dir das mental eigentlich nicht guttut. Oder der Ordner mit den alten Spielen, dessen Existenz du schon fast vergessen hast. Und natürlich die fünftausend Bilder und Whatsapp-Chats von vor drei Jahren. Erstell ein Back-up auf deinem Computer. Und dann lösche alles restlos weg. Du wirst staunen, wie viel weniger Zeit du am Handy verbringst, wenn es dort einfach weniger zu tun gibt.
Weg mit Instagram, X & TikTok
Ich bin Gen Z und halte nicht viel von Social Media. Apps wie Instagram, TikTok und X haben bei mir nichts zu suchen. Das kann man sehen wie man will – schließlich sind viele Menschen auch beruflich an diese Apps gebunden.
Dennoch möchte ich dir ans Herz legen, regelmäßig kleinere Phasen des Social Media Detox in den Alltag einzubauen. Sei es an Sonntagen oder einem bestimmten Wochenende im Monat.
Zugegeben: Gründlich ausmisten müsste ich auch mal den Inhalt meiner Festplatte. Aber das nehme ich mir dann für 2026 vor. ;)