Vieles in der DDR war Mangelware. Das traf auch auf Süßigkeiten zu. Wenn ich heute meine Kinder dabei beobachte, wie sie an den Supermarktregalen voller Gummibärchen, Schokolade, Keksen und Co vorbeiziehen, dann erinnere ich mich daran, welche Süßigkeiten ich in meiner Kindheit so genossen habe. Ja, das war tatsächlich oft Obst wie bei den Kindern auf dem Foto. Aber manchmal gab es auch Ausnahmen. Und die gute Nachricht für alle, die DDR- Süßigkeiten mal ausprobieren wollen: Es gibt viele davon – immer noch!
Zetti bambina Schokolade
Ihr mögt Vollmilchschokolade, die Haselnusssplitter und Butterkaramell umhüllt? Dann wird das hier eure neue Lieblingsschokolade… Tatsächlich kenne ich keine andere Schokolade, die wie die Bambina Schoki schmeckt. Sie ist etwas für echte Süßschnäbel, weil sie wegen des Karamells schon deutlich süßer ist als andere Schokoladen. Aber inzwischen gibt es Bambina auch umhüllt mit Zartbitterschokolade, was für mich persönlich die perfekte Mischung ist. Andere Varianten gibt es ebenfalls. Ihr könnt euch also eine Weile durch die bekannte Schokolade aus der DDR durchkosten.
Zetti Knusperflocken
Hier ist eine weitere Süßigkeit aus dem Hause Zetti, einem der bekanntesten staatlichen Süßigkeitenhersteller der DDR. Diese Knusperflocken sind speziell und spalten bei mir zu Hause die Gemüter. Ich finde die Mischung aus Knäckebrot (auch so ein DDR-Klassiker…) und Vollmilchschokolade richtig gut, mein Mann kann dem überhaupt nichts abgewinnen. Die Konsistenz ist tatsächlich etwas gewöhnungsbedürftig, denn die vielen kleinen Knäckebrotbrösel schmelzen anders als z. B. neuartige Knuspermixe. Aber wer Lust auf vollkommen neuartige Schokoerlebnisse hat, der kann hier gerne mal zum kleinen Preis etwas wagen.
Dr. Quendt Russisch Brot
Die Dresdner Firma Dr. Quendt ist heute Teil der Lambertz-Gruppe. Seit 1959 begann die Firma mit der industriellen Fertigung von Russisch Brot. Die DDR zwangsverstaatlichte den Betrieb 1972. Dr. Hartmut Quendt machte sich nach der Wende mit dem Betrieb selbstständig und verhalf u.a. dem Russisch Brot, Dresdner Christstollen oder Dominosteinen zum Erfolg.
Russisch Brot ist vor allem bei Vorschulkindern auch heute extrem beliebt, weil sie spielerisch mit Buchstaben in Kontakt kommen und Worte legen können. Außerdem schmeckt das Gebäck herrlich nach Karamell. Diese keksartige DDR-Süßigkeit aus u. a. Zucker und Eiweiß hat nicht nur einen charakteristischen Geschmack, sondern macht beim Abbeißen auch ein knuspriges Geräusch und ist einfach lecker.
Fun Fact: Es gibt beim Russisch Brot die Buchstaben M und W nicht. Die müsst ihr bei Bedarf aus (spiegelverkehrten) Einsen, die in den Tüten enthalten sind, selbst legen.
Dr. Quendt Oblaten
Eine weitere, sehr beliebte Waffelspezialität, die in der DDR viele Kaffeetafeln erfreute, sind die Oblaten. Zwischen zwei Waffelblättern versteckt sich ein Butter-Zucker-Haselnuss-Gemisch, das knusprig und süß ist. Meine Familie konnte mit diesem Gebäck erst wenig anfangen, seit ich aber die Variante mit Schokocreme ins Spiel gebracht habe, wird bei den Oblaten durchaus auch öfter zugegriffen. Mein Tipp daher: Probiert euch gern durch.
Pfeffi Zitro Zitronenbonbons
Die kleinen Zitro-Stangen waren schon in der DDR eine beliebte Süßigkeit, bei der Kinder das Teilen lernen konnten. Denn niemand hat die ganze Packung Zitronenbonbons allein aufessen können. Sie schmecken säuerlich-süß und jede Stange Zitro beamt viele Menschen auch heute noch direkt in die eigene Kindheit.
Übrigens, vom gleichen Hersteller gibt es die ebenfalls sehr beliebte DDR-Süßigkeit der Pfeffi Bonbons. Bei mir zu Hause war das Wort “Pfeffi” zum Beispiel immer ein Synonym für einen Bonbon. Das brennt sich einfach ein. Und wer Lust auf minzige Erfrischung hat, der kann die guten alten Pfeffis definitiv auch ausprobieren – und teilen. Das klappt nämlich genauso wie bei den Zitro-Stangen.
Viba Nougat
Wenn ihr Lust auf richtig zartschmelzenden Nougat habt, dann ist die Viba Stange genau euer Ding. Die Rezeptur wurde seit 1920 nicht verändert und war in der DDR sehr beliebt. Und auch heute noch ist so eine Stange schneller aufgegessen, als man gucken kann. Für alle, die eben nicht so gern Schokolade, aber den Geschmack von Haselnüssen mögen, eine sehr leckere Alternative. Ich muss gestehen, als Kind habe ich die nie gegessen, die gab es in unserem Konsum nicht. Das hole ich dann ab und zu als Erwachsene einfach nach.
Wikana Othello Kekse
Ob Othello, Hansa oder Butterkekse, die Kekse von Wikana waren in den meisten DDR-Haushalten nicht wegzudenken. Und auch heute noch schmecken sie supergut und weniger süß als die Konkurrenz. Sind wir heute unterwegs, habe ich oft auch eine Packung Othello Kekse dabei. Die Kekse von Wikana finde ich nicht nur lecker, sondern oft auch preiswerter als die Konkurrenzprodukte.
Zetti Schokoladenplätzchen
Die kleinen Schokoplättchen, die auf der Oberfläche lauter kleine Liebesperlen haben, haben mir schon in meiner Kindheit immer die Zunge aufgeratscht. Heute sind die Perlen natürlich viel runder, sodass Kinder gefahrlos daran lutschen oder die Plätzchen einfach aufknabbern können. Diese DDR-Süßigkeit eignet sich auch hervorragend als Deko für alle, die keine Lust mehr auf die ewige Smarties-Deko auf dem Kuchen haben.
Halloren Kugeln
Die kleinen, mit Zartbitter-Schokolade umhüllten Cremekugeln sind zu einem echten Hit geworden. Denn diese DDR-Süßigkeiten haben den Sprung in den Westen geschafft und werden heutzutage in sehr vielen Varianten angeboten. In jeder Packung Halloren-Kugeln sind 12 kleine Pralinen je nach Geschmack unterschiedlich gefüllt. Das Original beinhaltet eine Sahne-Cacao-Creme, bei der die zwei Teile wirklich wie auf dem Produktfoto angegeben, voneinander getrennt sind. Einmal in die harte Hülle gebissen, geht es zartschmelzend weiter. Und wenn ihr nicht aufpasst, dann ist schneller als ihr gucken könnt, die ganze Packung leer.
Viba Mintkissen
Wenn ich diese Verpackung sehe, habe ich sofort den Geschmack der Viba Mintkissen auf der Zunge. Die weißen und rosafarbenen Pfefferminzbonbons haben eine mürbe Struktur, die sich im Mund ungewöhnlich und spannend anfühlt. Vor allem bei den Großeltern gab es diese DDR-Süßigkeit für die Enkel. Damals hießen die aber natürlich Minzkissen und wurden nicht eingedenglischt. Als Alternative für alle, die Minze nichts abgewinnen können, gibt es auch Zitronenkissen vom selben Hersteller.
Zetti Schlagersüsstafel
Ok, also diese Schokoladentafel ist wirklich was für Zuckerschnuten. Zu DDR- Zeiten habe ich die nie gegessen, die gabs bei uns im Konsum einfach nicht. Als ich sie dann irgendwann mal gekauft habe, war ich ein bisschen vom Zuckergehalt überfordert. Aber das ist ja Geschmackssache. Wenn die Mischung aus Milchschokolade und Erdnüssen euer Ding ist, dann probiert diesen Klassiker der DDR-Süßigkeiten auf jeden Fall mal aus!
Nudossi Schokoaufstrich
Zum Schluss noch eine DDR-Süßigkeit, die im klassischen Sinne eigentlich keine ist. Aber auch ein Schokoaufstrich kann den kleinen Schoko-Jieper ja lindern. Und wenn der dann auch noch so gut schmeckt wie Nudossi, die eben in vielen DDR- Haushalten schon auf dem Frühstückstisch stand, dann darf der Schokoaufstrich in dieser Liste nicht fehlen. Inzwischen gibt es Nudossi auch ohne Palmöl, der Geschmack ist bei beiden Varianten absolut überzeugend. Mehr über leckere Nutella-Alternativen findest du auch in unserem großen Schokoaufstrichtest.
Geschenkkörbe mit DDR-Süßigkeiten
Extra-Tipp: Wenn ihr nicht alle DDR-Süßigkeiten einzeln kaufen wollt oder jemanden mit einer Auswahl überraschen möchtet, es gibt auch Geschenkkörbe oder Kisten, prall gefüllt mit DDR-Süßigkeiten.
Video: Die besten Rezepte
Nach all den DDR-Süßigkeiten Lust auf etwas Herzhaftes? Hier sind fünf schnelle vegetarische und vegane Rezeptideen.
Wollt ihr tiefer in die DDR und Ostalgie eintauchen? Dann haben wir weitere Tipps:
- 10 Dinge, die an einer Kindheit in der DDR nicht so übel waren
- Beliebte Vornamen aus der DDR
- DDR- Kinderwagen: Wo ihr sie heute noch kaufen könnt
- Vergessene DDR-Begriffe