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So geht's

Intimreinigung bei Kindern: Die Dos und Dont's beim Saubermachen

Kleiner Junge sitzt auf Töpfchen
© Getty Images/ LSOphoto

Genau wie bei uns Erwachsenen ist die Intimreinigung bei Kindern ein Thema, das nicht vernachlässigt werden und ein fester, ganz normaler Bestandteil des Alltags sein sollte. Allerdings gibt es bei Baby und Kleinkindern ein paar Besonderheiten zu beachten.

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Die Dos: So geht ihr die Intimreinigung bei Kindern richtig an

1. Sanft reinigen

Der Intimbereich von Kindern ist empfindlich, deshalb sollte beim Waschen sanft vorgegangen werden. Verwendet keine Duschgele oder Seifen, denn diese können die natürliche Hautbarriere angreifen. Am besten eignet sich warmes Wasser, ein weicher Lappen oder Wattepad und ein weiches Baumwollhandtuch zum Abtrocknen.

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2. Bei Mädchen von vorne nach hinten wischen

Von vorne nach hinten – das bedeutet von der Vulva in Richtung Po. Auf diese Weise verhindert ihr, dass Bakterien aus dem Analbereich in die Vagina und/oder Harnröhre gelangen und dort Infektionen verursachen.

3. Bei Jungs Penis und Hodensack reinigen

Auch bei Jungs, ob windelfrei oder nicht, sollte die Intimreinigung nicht vernachlässigt werden. Tupft oder wischt den Penis und den Bereich um den Hodensack vorsichtig mit warmen Wasser ab und macht ihn danach mit einem weichen Baumwolltuch gründlich trocken.

Die Vorhaut solltet ihr nicht zurückschieben, denn diese ist bei kleineren Kindern meistens noch eng verwachsen. Schiebt ihr sie zurück, kann das zu kleinen Rissen in der Haut führen, die sich schmerzhaft entzünden können. Unter der Vorhaut muss erst gereinigt werden, wenn die Jungs sich diese selbst und leicht zurückziehen können. Smegma spielt bei kleinen Kindern noch keine Rolle.

4. Tägliche Reinigung

Es ist wichtig, den Intimbereich täglich sanft mit warmem Wasser zu reinigen, um Hautirritationen oder Infektionen vorzubeugen. Besonders bei kleineren Kindern, die bereits trocken sind, beim Abwischen aber noch nicht so gut allein klar kommen, ist die abendliche Intimreinigung ein wichtiges Ritual – bei Jungen und Mädchen gleichermaßen.

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5. Baumwollunterwäsche verwenden

Achtet darauf, dass eure Kinder bequeme Unterwäsche aus Baumwolle tragen. Diese lässt die Haut atmen und verhindert das Entstehen von Reizungen oder Infektionen, die durch synthetische Stoffe begünstigt werden können.

„Normalerweise reicht es, wenn du deine Vulva einmal am Tag mit Wasser wäschst. Oder wenn es nötig ist, so wie nach dem Pipimachen im Wald heute. Wenn wir duschen oder in der Badewanne sind, können wir uns auch vorsichtig mit sauberen Fingern waschen."
Dr. med. Konstantin Wagner: Expedition nach Genitalien. RiWi Verlag 2023
Expedition nach Genitalien (Familie Weißbescheid, Band 1)

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Richtig WiSSEN GmbH

Die Dont's bei der Intimreinigung: so bitte nicht!

1. Keine parfümierten Produkte benutzen

Vermeidet parfümierte Feuchttücher und Seifen. Diese können die empfindliche Haut reizen und zu unangenehmen Hautausschlägen führen. Wenn es unbedingt etwas Anderes als Wasser sein soll, achtet darauf, dass es für Babys geeignet und im Idealfall frei von Parfüm- und Zusatzstoffen ist.

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2. Keine trockene oder harte Tücher benutzen

Weicht Waschlappen und Wattepads im warmen Wasser ein. Harte, trockene Tücher können durch die Reibung zu Hautreizungen führen und die Hautbarriere schädigen.

3. Nicht zu viel reinigen

Eine sanfte Intimreinigung einmal täglich ist völlig ausreichend. Nehmt diese spielerisch und ohne wertende Kommentare („Oh, das riecht aber nicht gut, da müssen wir dringend mal saubermachen!") vor, um euren Kindern einen positiven und selbstverständlichen Umgang mit ihrem Körper zu vermitteln.

4. Keinen Druck ausüben

Baut beim Thema Intimreinigung keinen Druck auf und stresst euch und euer Kind nicht, wenn es mal nicht kooperieren möchte. Stress und unangenehmen Erfahrungen können dazu führen, dass ein Kind keinen entspannten Umgang mit seiner Intimhygiene und seinem Körper erlernt.

Sind eure Kinder alt genug, lasst sie auch immer mal wieder selbst abwischen. So lernen sie spielerisch und ganz ohne Druck, dass das Thema Intimhygiene ein ganz normaler Teil unseres Alltags ist.

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5. Teilen nicht erlaubt

Habt ihr mehrere Kinder, achtet darauf, dass diese sich nicht die selben Abwisch- und Trockentücher teilen, um die Übertragung von Bakterien zu vermeiden. Tauscht die Tücher spätestens jeden zweiten Tag aus und wascht sie bei 60 Grad in der Maschine gründlich durch.

Babys richtig wickeln: Die 5 besten Tipps Abonniere uns
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Warum ist die Intimreinigung bei Kindern so wichtig?

Nicht nur bei Kindern, die bereits selbständig auf die Toilette gehen können, sondern auch bei Babys und Kleinkindern mit Windeln, ist die richtige Intimhygiene essentiell, um Reizungen oder sogar Infektionen zu verhindern.

Wenn eure Kinder noch Windeln tragen, ist es wichtig, den Intimbereich immer trocken und sauber zu halten. Parfümierte Feuchttücher, Dauerfeuchtigkeit und Urin- oder Stuhlreste, die nicht richtig entfernt wurden, greifen die natürliche Hautbarriere an und führen zu Rötungen und im schlimmsten Fall zu einer so genannten Windeldermatitis, die behandelt werden muss.

Sind die Kinder windelfrei, gibt es auch noch einiges zu beachten – vor allem bei Mädchen, deren Intimbereich oft sehr empfindlich ist.

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Wie oft sollte man im Intimbereich waschen?

Vulva, Penis und Hodensack sollten bei windelfreien Kindern einmal täglich mit einem warmen, feuchten Lappen oder Wattepad nur mit Wasser gereinigt werden. Bei Mädchen reicht es, die Vulva inklusive der äußeren Schamlippen sanft zu reinigen. Die Vagina reinigt sich von selbst.Bei Baby und Kleinkindern, die Windeln tragen, müsst ihr natürlich bei jedem Wickeln reinigen.

Wenn eure Kinder empfindlich auf Duftstoffe in Feuchttüchern reagieren, benutzt welche ohne Zusätze oder greift direkt zu Lappen oder Wattepads mit warmem Wasser.

Quelle: Konstantin Wagner: Expedition nach Genitalien (RiWi Verlag 2023), hallohebamme.de, apotheken-umschau.de

Neugeborenen-Quiz: Wie gut kennst du dich mit den Kleinsten aus?

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