Gerade angelaufen und schon heiß diskutiert: Der neue Joker-Film "Joker: Folie à Deux" mit Joaquin Phoenix und Lady Gaga spaltete die Gemüter. Tiefgründig und romantisch oder langweilig und handlungsarm – soweit gehen die Meinungen auseinander – aber auf jeden Fall mit jeder Menge Gesang. Ob sich das lohnt, verrät euch unsere Redakteurin Charoline in ihrer Review.
"Joker: Folie à Deux" läuft ab dem 03. Oktober 2024 in den deutschen Kinos.
Ab welchem Alter ist der Film geeignet?
Der Film hat einen FSK 16, ist also nur für einen Kinobesuch mit euren älteren Teenager-Kindern geeignet. Ob Sechzehnjährige den Film schon sehen sollte, ist eine andere Geschichte, denn natürlich gibt es explizite Gewalt und ziemlich viele Psychospielchen, die Jugendliche noch nicht verstehen (sollten). Unser Tipp: Macht euch mit dem Film einen schönen Kinoabend mit eurem Partner, eurer Partnerin oder mit Freund*innen.
Worum gehts im Film?
Arthur Fleck aka der Joker sitzt für fünf Morde (die er im letzten Film "Joker") begangen hat, im Gefängnis ein und wartet auf seine Verhandlung, bei der sich entscheiden wird, ob er die Todesstrafe erhält oder wegen bestehender Schizophrenie in eine psychiatrische Einrichtung kommt. Dann lernt er beim Gefängnischor Lee kennen und die beiden verlieben sich ineinander, wobei Lee aka Harley Quinn, die treibende Kraft hinter der Liaison ist. Während des Gerichtverfahrens unterstützt sie Arthur. Oder vielleicht doch nicht? Welches Spiel spielt Lee und welches Interesse hat sie wirklich an Arthur Fleck? Denn alle lieben den Joker, aber niemand Arthur Fleck.
Unser Rating für den Film
Ich liebe Joaquin Phoenix als Joker und mag die düstere, auf die psychische Ebene gehende Darstellung des gebrochenen Bösewichts. Aber die Kombi mit Lady Gaga und dem Gesinge – schwierig. Deshalb nur diese Punktzahl:
So finde ich den Film
Praktische Pinkelpausen
Ich muss gestehen, ich tue mir schon mit Disneyfilmen sehr schwer: Ich gehe mit meinen Kindern rein, freue mich, alles toll und dann fangen sie an zu singen. Ah, stimmt, da war ja was: Disney = Singen! Natürlich wusste ich vor der Pressevorführung von "Joker: Folie à Deux", dass in dem Film gesungen wird, aber es hat mich trotzdem kalt erwischt. Die Lieder sind zwar nicht so kitschig, wie in Disneyfilmen, sondern eher so Humphry Bogart- & Fred Astair-mäßig (es wird sogar gesteppt), aber dennoch alle etwas schwülstig. Wenn die schon singen, dann doch vielleicht auch mal was Überraschendes oder wenigstens Schwungvolles.
Und so plätschert der Film etwas handlungsarm dahin, es wird geträllert und ich leide mit Arthur Fleck mit, der nicht gesehen und geliebt wird – bis zum bitteren Ende. Allen Figuren, bis auf dem Joker, fehlt es an Tiefe, was sehr schade und leider auch etwas langweilig ist.
Das Highlight des Films war für mich, wie schon beim letzten Joker-Film, die düstere, basslastige Szenenmusik mit Kontrabass (vielleicht ist es auch ein tiefes Cello, tell me!) und die praktischen Pinkelpausen, die mir die Gesangseinlagen boten.
Für Fans von ...
- Joker (weil Joker und Joaquin Phoenix als Joker)
- Batman Begins und alle weiteren Filme mit Christian Bale (weil düsteres Arkham und Christian Bale als Batman)
- Deadpool & Wolverine (weil brutale Comic-Verfilmung)
Die Stars in "Joker: Folie à Deux"
- Joker aka Arthur Fleck wird gespielt von Joaquin Phoenix
- Lady Gaga ist Harleen „Lee“ Quinzel aka Harley Quinn
- Brendan Gleeson spielt Jackie Sullivan
- Arthurs Anwältin Maryanne Stewart wird von Catherine Keener gespielt
