Wer in einer Partnerschaft das Baby wickelt, mit der Tochter auf den Spielplatz geht oder den Sohn in die Kita bringt, sollte eigentlich egal sein. Doch viele Eltern haben schon erlebt, dass in der gesellschaftlichen Wahrnehmung die Care-Arbeit von Vätern immer noch etwas Besonderes ist. Wenn Papa sich kümmert, erntet er dafür von seinem Umfeld Lob und Anerkennung. Wenn Mama sich kümmert, kommentiert das niemand. Das ist unfair und auch sexistisch.
Man sieht nur selten einen Mann im Kindergarten, aber wenn, dann sagen alle sofort 'Ooh, was für ein toller Vater. Seht, wie er sich liebevoll um seine Kinder kümmert.'
Niemand würde das jemals zu einer Frau sagen", äußerte sich Keira Knightley dem Onlinemagazin Hello Giggles gegenüber zu diesem Thema.
Keira Knightley ist selbst Mutter zweier Kinder und kennt das Phänomen des Mom Guilt. Wenn sie nicht bei ihren Kindern sein kann, empfände sie "konstant Schuld". Um dieses permanent schlechte Gewissen von Müttern zu vermeiden, müssen wir anfangen zu fragen, warum wir Männern nicht genau die Fragen stellen, die Frauen so oft hören.
"Wir müssen wirklich beginnen, Männer zu fragen, was ihre Rolle in der Care-Arbeit für die Kinder und innerhalb der Familie ist und wie viel von dieser Rolle sie schon wirklich ausfüllen. Und wir müssen anfangen, diese Verantwortung von ihnen zu erwarten", argumentiert die Schauspielerin weiter. "Die Gesellschaft erwartet von Frauen, dass sie die Verantwortung für ihre Kinder übernehmen, während sie Männern, aus welchen Gründen auch immer, einen Freifahrtschein gibt."
Papa macht kein Babysitting
Ich kann die Argumentation von Keira Knightley nur vollends unterstützen. Auch ich habe im Alltag schon erlebt, wie Väter dafür gelobt werden, das zu tun, was Mütter immer machen - ohne Lob dafür zu bekommen. Und ja, in der Kita und in der Schule ist der Anteil der Mütter, die Bringen und Abholen immer noch weitaus größer. Ein Umdenken wie vorgeschlagen ist dringend notwendig. Ich glaube auch, dass dieses Umdenken bereits im Sprachgebrauch anfängt : Wir sollten aufhören davon zu reden, dass "Papa heute babysittet", wenn die Mutter abends ausgeht. Babysitten kann man nämlich nur fremde Kinder. Bei den eigenen heißt das Elternsein.
Quelle: hellogiggles.com
Eine andere Sicht auf Vaterschaft gefällig? Schaut euch an, was ein Regenbogenpapa zu sagen hat:
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